Cottbus
Cottbus
Cottbus, niedersorbisch
Chóśebuz (obersorbisch
Choćebuz), ist eine Stadt im Osten Deutschlands. Der Name Cottbus wurde von dem slawonischen oder wendischen Namen "ChójÅ›kebukti", auf Deutsch "schöne Häuserchen" abgeleitet. Sie ist nach der Landeshauptstadt Potsdam die zweitgrößte Stadt Brandenburgs. Neben Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Potsdam ist Cottbus eines der vier Oberzentren des Bundeslandes Brandenburg und hat den Status einer kreisfreien Stadt. Obwohl in der Stadt selbst nur eine kleine wendische Minderheit von ca. 1% der Bevölkerung wohnt, gilt sie als das politische und kulturelle Zentrum der Wenden in der Niederlausitz.
Seit 1976 ist Cottbus eine Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die Stadt ist ein Dienstleistungs-, Wissenschafts- und Verwaltungszentrum.
Geographische Lage
Geographische Lage
Cottbus ist die größte Stadt in der Niederlausitz und liegt an der mittleren Spree zwischen dem Lausitzer Grenzwall im Süden und dem Spreewald im Norden. Die Stadt dehnt sich in Ost-West-Richtung 15,6 km aus, in Nord-Süd-Richtung 19,2 km. Die Spree erreicht in Cottbus eine Breite von 36 m. Sie fließt in einer Länge von 23 km durch die Stadt.
Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 164,2 km². 35,2 km² davon sind Waldfläche, weitere 3,0 km² Wasserfläche. Die nächstgelegenen Großstädte sind Dresden, ca. 90 km südwestlich, Zielona Góra in Polen, ca. 100 km nordöstlich und Berlin, ca. 100 km nordwestlich von Cottbus.
Geschichte
Geschichte
Die Cottbuser Siedlungsgeschichte im heutigen Altstadtgebiet kann fast 2000 Jahre zurückverfolgt werden. Im 3. und 4. Jahrhundert nach Christi siedelten sich im Altstadtbereich germanische Siedler an. Seit dem 6. Jahrhundert wanderten aus dem Südosten slawische Stämme in das Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder ein. Im 8. Jahrhundert folgten die Lusitzi, ein westslawischer Stamm. Sie erbauten auf einer Talsandinsel am Westufer der Spree einen mittelslawischen Burgwall. Im Schutze der slawischen Burg legten die Wenden eine Vorburgsiedlung an, die sich im 11. und 12. Jahrhundert zu einer frühstädtischen Siedlung entwickelte. Am 30. November 1156 fand Cottbus seine erste urkundliche Erwähnung. Im 14. Jahrhundert wurde die Cottbuser Stadtmauer angelegt.
Die „Herren von Cottbus“, ein fränkisches Adelsgeschlecht, herrschten von 1199 bis 1445. 1304 mussten die Wettiner wegen Geldschwierigkeiten die Lausitz verkaufen. Bis 1370 kam es aus diesem Grund zu einem häufigen Besitzwechsel der Stadt Cottbus. In den Jahren 1405 und 1406 erteilte Johann III. den Tuchmacher- und Leineweberzünften ihr P
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Klima
Klima
Die Stadt Cottbus befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,8 Grad Celsius. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 18,6 Grad Celsius. Der kälteste Monat ist der Januar mit -0,6 Grad Celsius im Mittel (23. Januar 2006 -20 °C). Die Differenz zwischen dem Maximum und dem Minimum, die so genannte Amplitude, beträgt 19,2 Grad Celsius.
Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt 586 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit 74 Millimetern im Durchschnitt, der wenigste im Februar mit 34 Millimeter im Mittel. Es gibt ganzjährig Niederschläge, im Sommer sind diese jedoch stärker. Das Klima ist damit ganzjährig humid. In Cottbus gibt es keine Trockenzeit und auch keine Regenzeit.
In den letzten Jahren scheint sich das Klima jedoch auch in Cottbus zu ändern; es werden in den Sommern monatelange Trockenzeiten beobachtet, und die Niederschläge konzentrieren sich auf wenige Starkregenfälle.
Politik
Politik
An der Spitze der Stadt Cottbus stand wohl schon seit dem 13. Jahrhundert ein Bürgermeister, doch sind nur einige Namen überliefert. Sie fungierten wohl als Sprecher der Bewohner und waren dem Schlossherrn unterstellt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert gab es auch einen Rat, der aus Ratsmännern und vier Bürgermeistern bestand. Später änderte sich die Zahl der Bürgermeister. Seit dem 19. Jahrhundert trug das Stadtoberhaupt meist den Titel „Oberbürgermeister“. Der Rat trug dann die Bezeichnung Stadtverordnetenversammlung.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister nach den Bestimmungen der Deutschen Gemeindeordnung von der NSDAP eingesetzt und die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den „Rat der Stadt“ mit einem Oberbürgermeister. Der Rat wurde vom Volk gewählt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Stadtverordnetenversammlung wieder frei gewählt. Sie ist das Hauptorgan der Stadtverwaltung, die zuletzt am 26. Oktober 2003 von den Bürgerinnen und Bürgern für fÃ
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Stadtgliederung
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Cottbus ist in 19 Stadtteile gegliedert. Die angegebene Einwohnerzahl bezieht sich auf den 31. März 2007. Ausgehend vom Stadtzentrum handelt es sich um folgende Stadtteile:
• (1) Mitte (Srjejź) mit 8.529 Einwohnern
• (2) Neu und Alt Schmellwitz (Chmjelow) mit 15.499 Einwohnern
• (3) Sandow (Žandow) mit 16.477 Einwohnern
• (4) Spremberger Vorstadt (Grodkojske pÅ›edmÄ›sto) mit 13.863 Einwohnern
• (5) Ströbitz (Strobice) mit 13.940 Einwohnern
• (6) Sielow (Žylow) mit 3.592 Einwohnern
• (7) Saspow (Zaspy) mit 693 Einwohnern
• (8) Merzdorf (Žylowk) mit 1.216 Einwohnern
• (9) Dissenchen (DeÅ¡ank) mit 1.184 Einwohnern
• (10) Branitz (RogeÅ„c) mit 1.378 Einwohnern
• (11) Madlow (ModÅ‚ej) mit 1.889 Einwohnern
• (12) Sachsendorf (Knorawa) mit 13.554 Einwohnern
• (13) Döbbrick (Depsk) mit 1.824 Einwohnern
• (14) Skadow (Ã…Â kodow) mit 541 Einwohnern
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