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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.02.2025
10:56
 
 
+
»
 

Politik

An der Spitze der Stadt Cottbus stand wohl schon seit dem 13. Jahrhundert ein Bürgermeister, doch sind nur einige Namen überliefert. Sie fungierten wohl als Sprecher der Bewohner und waren dem Schlossherrn unterstellt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert gab es auch einen Rat, der aus Ratsmännern und vier Bürgermeistern bestand. Später änderte sich die Zahl der Bürgermeister. Seit dem 19. Jahrhundert trug das Stadtoberhaupt meist den Titel „Oberbürgermeister“. Der Rat trug dann die Bezeichnung Stadtverordnetenversammlung.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister nach den Bestimmungen der Deutschen Gemeindeordnung von der NSDAP eingesetzt und die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den „Rat der Stadt“ mit einem Oberbürgermeister. Der Rat wurde vom Volk gewählt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Stadtverordnetenversammlung wieder frei gewählt. Sie ist das Hauptorgan der Stadtverwaltung, die zuletzt am 26. Oktober 2003 von den Bürgerinnen und Bürgern für fünf Jahre gewählt wurde. Die nächste Kommunalwahl wird somit 2008 stattfinden. Das Gremium wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung.

Der Oberbürgermeister wird ebenfalls direkt vom Volk gewählt. Bei den Oberbürgermeister-Wahlen am 24. Februar 2002 konnte sich kein Kandidat durchsetzen. Erst in der Stichwahl am 17. März 2002 wurde die parteilose Karin Rätzel gewählt. Sie war früher ein Mitglied der SPD. Die Enttäuschung über die Kommunalpolitik der Parteien führte bei der Kommunalwahl 2003 zu der sehr geringen Wahlbeteiligung von 28,41 Prozent und dem Stimmengewinn der parteilosen Liste „Aktive Unabhängige Bürger“.

Am 3. Mai 2006 stimmten die Stadtverordneten über die Einleitung eines Bürgerentscheides zu Abberufung der Oberbürgermeisterin ab. Dieser Antrag wurde mit 41 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Frau Rätzel werden kostspielige Fehler im Zusammenhang mit den defizitären Stadtwerken und einem Schwimmbadneubau vorgeworfen. Der Bürgerentscheid fand am Sonntag, dem 2. Juli 2006 statt. Das Abwahlbegehren war erfolgreich, da sich mehr als das erforderliche Viertel der 87.925 Wahlberechtigten gegen die Amtsinhaberin entschied. Von den 31.311 abgegebenen Stimmen (Wahlbeteiligung von 35,61%) votierten 27.901 (89,11%) gegen Frau Karin Rätzel als Oberbürgemeisterin. 3229 (10,31%) stimmten für ihren Verbleib im Amt. Ihre Amtszeit endete mit Feststellung des amtlichen Wahlergebnisses am 6. Juli 2006. Einen Tag später wurden dem
Beigeordneten des Dezernates Sicherheit, Ordnung und Umwelt, Holger Kelch (CDU), von der Stadtverordnetenversammlung die Aufgaben des allgemeinen Vertreters des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus bis zur Neuwahl des Stadtoberhauptes übertragen.

Am 22. Oktober 2006 fand die vorgezogene Wahl zum Oberbürgermeister statt. Nur zwei Kandidaten wurden vom Landeswahlausschuss zugelassen, Einsprüche gegen die Nichtzulassung von weiteren Bewerbern wurden aus formalen Gründen abgewiesen. Für die SPD kandidierte der brandenburgische Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr, Frank Szymanski, der auch von den Grünen unterstützt wurde. Sein Kontrahent war der amtierende Oberbürgermeister Holger Kelch, Kandidat des „Bündnis Cottbus“. Hinter diesem Bündnis stand eine Listenvereinigung von fünf in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien und politischen Vereinigungen. Das waren Linkspartei.PDS, CDU, Aktive unabhängige Bürger (AUB), FDP und Frauenliste. Eine Besonderheit war dabei die gegen starke Widerstände der Landes-CDU erfolgte Einigung der lokalen CDU mit der Linkspartei.PDS.

Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt wählten 13.509 Bürger (38,84 %) Holger Kelch und 21.273 Bürger (61,16 %) Frank Szymanski. Von den 87.532 Wahlberechtigten gaben 35.325 (40,36 %) ihre Stimme ab. Die Ernennung Szymanskis fand am 29. November 2006 statt.

Im nachfolgenden sind die Oberbürgermeister der Stadt Cottbus seit 1803 aufgelistet:

Die Stadtverordnetenversammlung hat neben dem Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) derzeit 50 Mitglieder. Diese teilen sich wie folgt auf die Parteien auf:
 • CDU/DSU (14 Sitze) - Fraktionsvorsitzende: Marion Hadzik
 • Die Linke. (13 Sitze) - Fraktionsvorsitzender: Eberhard Richter
 • SPD (9 Sitze) - Fraktionsvorsitzender: Reinhard Drogla
 • Aktive Unabhängige Bürger (AUB) (6 Sitze) - Fraktionsvorsitzender: Dieter Schulz (amtierend)
 • Bündnis 90/Die Grünen (3 Sitze) - Fraktionsvorsitzender: Hans-Joachim Weißflog
 • FDP (2 Sitze) - Fraktionsvorsitzender: Matthias Schulze
 • Frauenliste Cottbus (FLC) (2 Sitze) - Fraktionsvorsitzende: Marianne Spring
 • 1 fraktionsloser Abgeordneter (ehem. AUB)

Die bisherigen Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung waren Klaus Bernhard Friedrich (CDU), Reinhard Beer (SPD) und Siegfried Kretzsch (SPD). Seit dem Jahr 2003 ist Michael Wonneberger (CDU) der Vorsitzende.

Im nachfolgenden sind ausgewählte Wahlergebnisse der Stadt Cottbus seit 1993 aufgelistet:

Basierend auf dem Artikel Cottbus der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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