Cudrefin
Cudrefin
Cudrefin ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye-Vully im Kanton Waadt in der Schweiz. Der frühere deutsche Ortsname
Guderfi wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Cudrefin liegt auf , 16 km nordöstlich des Bezirkshauptortes Payerne (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in der Ebene nördlich des Höhenzuges des Mont Vully, nahe dem Südostufer des Neuenburgersees, gegenüber der Stadt Neuenburg, im Schweizer Mittelland. Cudrefin ist die nördlichste Gemeinde des Kantons.
Die Fläche des 15.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Südostufer des Neuenburgersees. Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer südwärts über einen Schilf- und Waldgürtel in die bis zu 2 km breite Ebene
Marais de Cudrefin. Die nordöstliche Grenze verläuft entlang des untersten Abschnittes des
Canal de la Broye (Broyekanal zwischen dem Murtensee und dem Neuenburgersee). Südlich an die Ebene schliesst der breite Höhenrücken südwestlich des Mont Vully an, der durch mehrere Tälchen und Hügelkämme untergliedert ist. Der höchste Punkt von Cudrefin wird mit am Rand des Waldes Bois de l'Allou
erreicht. Im äussersten Südwesten befindet sich das Waldgebiet Bois de Ville
. Hier hat sich zwischen dem Höhenrücken und dem Neuenburgersee ein ...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Cudrefin war schon sehr früh besiedelt. Entlang des Neuenburgersees wurden mehrere Siedlungsplätze untersucht, die seit dem Neolithikum bewohnt waren. Es wurden reichhaltige archäologische Funde gemacht.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits 999 unter dem Namen
Curlefin. Zahlreiche weitere Bezeichnungen erschienen in den späteren Jahren:
Codrufim (1184),
Culdrefin (1163),
Cordefin (1214),
Cordelfin (1215),
Cudulfin (1228),
Cudrufin (1229),
Cordulfin (1240), erstmals
Cudrefin (1243), danach noch
Codefrin (1246),
Codulfrin (1268),
Culderphin (1269),
Culdurphi (1270),
Cudrufin (1285),
Caudrefin und
Cudrifin (um 1300),
Cudriffin (1477) und 1668 wieder Cudrefin. Der Ortsname setzt sich aus dem spätlateinischen Wort
cortis (Hof) und dem germanischen Personennamen
Wulfin zusammen.
Seit seiner ersten Nennung war Cudrefin im Besitz des Bischofs von Sion. Dieser verkaufte seinen Grundbesitz 1246 an Peter von Savoyen. Unter
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Nach der Befestigung des Städtchens im Lauf des 13. Jahrhunderts besass Cudrefin eine Ringmauer mit zwei Stadttoren. Diese wurde im 19. Jahrhundert völlig abgetragen. Der einzige Überrest der ehemaligen Befestigung ist ein Turm, der zum Kirchturm des benachbarten Gotteshauses umgestaltet wurde. Beidseits der Hauptstrasse sind stattliche Bürger- und Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Das Hôtel de Ville (Rathaus) ist ein Neubau von 1839. Auf dem Hauptplatz steht die 1605 erbaute Fontaine de la Justice (Gerechtigkeitsbrunnen).
Auf einer Anhöhe bei Montet befindet sich die reformierte Pfarrkirche Saint-Théodule, ein im 15. Jahrhundert errichteter spätgotischer Bau. Daneben steht das Pfarrhaus, das ebenfalls im 15. Jahrhundert erbaut, später aber barockisiert wurde.
Wirtschaft
Wirtschaft
Cudrefin war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Dank der fruchtbaren Böden haben der Ackerbau und der Obstbau noch heute eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und vor allem im Dienstleistungssektor vorhanden. In Cudrefin gibt es neben den kleinen Betrieben auch Unternehmen im Bereich des Baugewerbes, der Computertechnik und des Baus von Landwirtschaftsmaschinen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die zum Teil in Neuenburg arbeiten.
Basierend auf dem Artikel Cudrefin der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen