Delémont
Delémont
Delémont ist eine politische Gemeinde sowie die Hauptstadt des Kantons Jura und der Hauptort des Distrikts Delémont in der Schweiz. Der deutsche Name der Stadt ist
Delsberg; weitere Bezeichnungen sind
Delemonte (italienisch),
Delemunt (rätoromanisch) und
Delemons (mittellateinisch).
Geographie
Geographie
Delémont liegt auf , 30 km südwestlich von Basel (Luftlinie), etwa auf halbem Weg zwischen Basel und Biel. Die Stadt erstreckt sich beidseits der Sorne, kurz vor deren Mündung in die Birs am Nordrand des Delsberger Beckens, einer breiten Senke im nördlichen Jura.
Die Fläche des 22.03 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Zentralteil der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene des Delsberger Beckens. Der südliche Gemeindeteil schliesst die flachen Niederungen an der Sorne und der Birs ein und reicht ganz im Süden an den Hang des
Montchaibeux, eines isolierten Hügels im Becken. Nach Norden erstreckt sich das Gebiet auf die Antiklinale der Les-Rangiers-Kette und erreicht im
Plain de la Chaive den höchsten Punkt von Delémont. Die Nordgrenze bildet das Tal des Mettembert-Baches, der bei Soyhières in die Birs mündet. Die östliche Grenze verläuft meist entlang der Birs. Diese durchbricht die Antiklinale der Les-Rangiers-Kette nordöstlich von Delémont in einem typischen Juraquertal, der Klus von Vorbourg, von der die westliche Talflanke noch zum Gem
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Geschichte
Geschichte
Schon in der Bronzezeit war das Gemeindegebiet von Delémont besiedelt; Zeugen dieser Zeit sind 15 Urnengräber. Spuren einer eisenzeitlichen und einer gallorömischen Siedlung sind ebenfalls erhalten. Delémont wird im Jahr 737 erstmals als
in figo Delemonte erwähnt (
im Dorf Delemons). 1131 erscheint auch der deutsche Name
Telsperg. Weitere Bezeichnungen sind
Laimunt (1181) und
Deleymunt (1225). Der Ortsname ist eine Kombination des germanischen Namens
Tello oder
Dagili mit dem lateinischen Wort
mons (
Berg).
Seit dem 7. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Grundbesitz der elsässischen Herzöge. Im 12. Jahrhundert war der Ort Teil der Herrschaft Ferrette, die 1271 durch Kauf an den Bischof von Basel ging. Schon damals war das auf einem Geländevorsprung über der Sorne liegende Delémont befestigt. Es bekam durch einen Freibrief des Bischofs Peter Reich von Reichenstein am 6. Januar 1289 das Stadtrecht. Damit wurde der Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung des Städtchens gelegt. Es war von 1289 bis 1793 Hauptort der Herrsch
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Delémonts Altstadt hat immer noch den mittelalterlichen Grundriss mit gut erhaltenem Stadtbild. Zwei Stadttore, die Porte au Loup (heutiger Bau von 1775) und die Porte de Porrentruy (1756-59), sind erhalten. Ebenso bestehen noch Teile der ehemaligen Stadtmauer mit der Tour des Archives (ehemaliger Rundturm Franche Courtine aus dem 13. Jahrhundert). Die Plätze der Altstadt werden durch fünf monumentale Figurenbrunnen aus dem 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance geschmückt.
Die katholische Kirche Saint-Marcel wurde 1762-67 erbaut und weist eine Mischung von Stilelementen aus dem Barock und Klassizismus auf. Weitere eindrückliche barocke Baudenkmäler aus der Zeit der Fürstbischöfe sind das Hôtel de Ville (Stadthaus, 1742-45 erbaut) mit reich verzierten Stuckdecken in den verschiedenen Sälen, die Châtellenie (ehemalige Vogtei, 1717 umgebaut und heute Gerichtsgebäude) und das bischöfliche Palais (1716-21). Die spätgotische Kapelle Saint-Michel stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Westlich der Stadt befindet sich am Südhang der Les-Rangiers-Kette das Schloss Domont, ein
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Wirtschaft
Wirtschaft
Bereits 1770 wies Delémont trotz der geringen Bevölkerungszahl eine städtisch geprägte Erwerbsstruktur auf. Damals waren noch rund 25 % der erwerbstätigen Einwohner in der Landwirtschaft beschäftigt, etwa 50 % im Handwerk (hauptsächlich Holz- und Eisenhandwerk, Textilberufe, Lederverarbeitung, Müller, Bäcker, Metzger) und die restlichen 25 % verdienten sich ihren Lebensunterhalt durch Handel oder andere selbständige Berufe.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein. Zu Beginn war vor allem die Eisenverarbeitung von Bedeutung, 1838 wurden ein Hochofen und eine Giesserei gegründet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fassten auch die Uhrenindustrie, die Herstellung von Uhrengehäusen, der Maschinenbau sowie Zigarren- und Zementfabriken Fuss in Delémont.
Heute ist Delémont ein regionales Wirtschaftszentrum, das zentralörtliche Funktionen für den gesamten Kanton Jura und die angrenzenden Gebiete des Berner Juras wahrnimmt. Zu den wichtigsten Arbeitgebern im sekundären Sektor gehören Betriebe der Maschinen- und Metallindustrie, der Uhrenbranche
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