Erfurt
Erfurt
Erfurt (gesprochen) ist die Landeshauptstadt des deutschen Freistaats Thüringen. Es ist zugleich die größte Stadt Thüringens und neben Gera und Jena im Osten eines der drei Oberzentren des Landes. Wichtigste Institutionen neben den Landesbehörden sind das Bundesarbeitsgericht, die Hochschulen Universität Erfurt und Fachhochschule Erfurt, sowie das katholische Bistum Erfurt, dessen Kathedrale der Erfurter Dom ist, der wiederum neben der Krämerbrücke eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt darstellt. Darüber hinaus besitzt die Stadt einen knapp drei Quadratkilometer großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen und zahlreichen Fachwerk- und Bürgerhäusern.
Erfurt wurde 742 erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich bereits kurz nach seiner Gründung zum Zentrum des Thüringer Raumes, wenngleich es bis 1944 politisch nicht Teil des Landes war. Von 1664 - 1802 gehörte es nach gewaltsamer Unterwerfung zu Kurmainz, danach zu Preußen (mit Ausnahme der Zeit von 1806 bis 1814, als es als Fürstentum Erfurt direkt unter französischer Herrschaft stand). Die Uni
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Geografie
Geografie
Erfurt liegt im Süden des Thüringer Beckens, in einem weiten Becken der Gera, einem Zufluss der Unstrut. Im Süden wird das Stadtgebiet von den bewaldeten Höhen des Steigerwalds umgrenzt. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Nord nach Süd 21 km und von Ost nach West 22,4 km.
Nachbarstädte sind Weimar im Osten, Gotha im Westen, Arnstadt im Süden und Sömmerda im Norden, jeweils etwa 20 Kilometer von Erfurt entfernt. Die nächsten Großstädte sind Leipzig, 95 Kilometer nordöstlich, Halle, 85 Kilometer nordöstlich, Jena, 40 Kilometer östlich, Kassel, 110 Kilometer nordwestlich, Göttingen, 95 Kilometer nordwestlich, Frankfurt am Main, 180 Kilometer südwestlich und Nürnberg, 160 Kilometer südlich (Entfernungen in Luftlinie). Da Erfurt nur etwa 50 Kilometer südöstlich des Mittelpunkts Deutschlands liegt, ist es die zentralste Großstadt des Landes.
Die noch heute relativ dichte Bebauung der Innenstadt kann darauf zurückgeführt werden, dass in Erfurt nur wenige Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden und diese Baulücken – im Gegensatz zu
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Klima
Klima
Das Klima Erfurts wird geprägt durch seine Lage am Südrand des Thüringer Beckens und der dieses umgebenden Mittelgebirge Harz und Thüringer Wald. Durch die Leewirkung dieser teilweise über 1000 Meter hohen Gebirge ergibt sich ein für Mitteleuropa recht trockenes Klima. Während die relativ flachen Bereiche des Stadtzentrums und der nördlichen Teile der Stadt ein ziemlich gleichmäßiges Klima haben, ergeben sich auf Grund der Höhenzüge Fahner Höhe und Steigerwald, die den Stadtkern um etwa 150 Meter überragen, in den südlichen Ortsteilen wie Bischleben oder Molsdorf lokale klimatische Besonderheiten.
Die Jahresdurchschnittstemperatur betrug in den Jahren 1961 bis 1990 in Erfurt 7,9 °C, wobei im Januar die mittlere Tageshöchsttemperatur bei +2 °C und die mittlere Tiefsttemperatur bei –2 °C liegt. Im Juli beträgt die mittlere Höchsttemperatur 24 °C und die mittlere Tiefsttemperatur 14 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge betrug im genannten Zeitraum 500 mm, was unterhalb des deutschen Durchschnitts liegt. Die Zahl der jährlichen
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Politik
Politik
Erfurt wird seit 1998 im Deutschen Bundestag von Carsten Schneider (SPD) vertreten. Bei der Bundestagswahl 2005 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis Erfurt mit 31,5 % der Stimmen. Die anderen vier Direktkandidaten Antje Tillmann (CDU), Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Uwe Barth (FDP) und Frank Spieth (Linkspartei) sind über die Landesliste in den Bundestag eingezogen. Bei den Bundestagswahlen 1990 und 1994 gewann jeweils Norbert Otto (CDU) das Direktmandat im Wahlkreis Erfurt.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Erfurts gliedert sich in 53 Stadtteile. Hiervon bilden 36 zugleich eine Ortschaft im Sinne des § 45 der Thüringer Kommunalordnung. Die Ortschaften wurden durch die Hauptsatzung der Stadt Erfurt eingerichtet. Dabei handelt es sich meist um räumlich getrennte Dörfer, die ehemals selbständige Gemeinden waren. Für 33 Ortschaften gibt es jeweils einen vom Volk anlässlich einer Bürgerversammlung gewählten Ortschaftsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen vier und zehn Mitglieder hat. Drei Ortschaften bilden mit benachbarten Ortschaften einen gemeinsamen Ortschaftsrat. Vorsitzender dieses Gremiums ist der ebenfalls vom Volk gewählte Ortsbürgermeister. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.
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