Estavannens
Estavannens
Estavannens ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im Distrikt Gruyère des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2004 fusionierte Estavannens zusammen mit Enney und Villars-sous-Mont zur neuen Gemeinde Bas-Intyamon. Der frühere deutsche Name
Estavanning wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Estavannens liegt 7 km südsüdöstlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das Dorf besteht aus den beiden Haufendörfern
Estavannens-Dessous und
Estavannens-Dessus die beide leicht erhöht am östlichen Talrand der Saane (französisch: Sarine) auf den Schwemmkegeln der von der Kette der
Dent du Bourgo herabströmenden Bäche
Ruisseau du Dâ und
Ruisseau de Fernand liegen. Estavannens befindet sich in der Haute-Gruyère, östlich des Massivs des Moléson. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 21.1 km². Das Gebiet erstreckte sich von der Saane ostwärts über die in den Hang der angrenzenden Bergkette eingeschnittenen Täler von
Ruisseau du Dâ und
Ruisseau de Maumochy bis in das Motélontal und zur
Dent de Folliéran . Die Nordgrenze bildete der Felsgrat der
Dent du Chamois .
Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1231 unter den Namen
Estavanens und
Extavanens; von 1453 ist die Schreibweise
Extavannens überliefert. Der Ortsname ist vom burgundischen Personennamen
Stawa abgeleitet und bedeutet mit dem Suffix
-ens soviel wie
bei den Leuten des Stawa.
Seit dem Mittelalter gehörte Estavannens zur Grafschaft Greyerz. Die Grafen verliehen dem Ort 1388 weitgehende Freiheiten. Nachdem der letzte Graf von Greyerz 1554 Konkurs gemacht hatte, kam das Dorf 1555 unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Vogtei Greyerz zugeteilt. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Estavannens zunächst zur Präfektur und ab 1848 zum Bezirk Greyerz.
Am 5. Juni 2003 votierten die Stimmberechtigten von Estavannens, Enney und Villars-sous-Mont mit einer Ja-Mehrheit von über 90 % für die Fusion der Gemeinden. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2004 entstand deshalb die neue Gemeinde Bas-Intyamon.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Auf einem kleinen Vorsprung bei Estavannens-Dessus steht die Pfarrkirche Sainte-Marie-Madeleine, die ursprünglich auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, 1635 jedoch weitgehend neu erbaut wurde. Die Chapelle du Dâ am Waldrand oberhalb von Estavannens-Dessous stammt von 1846. Beide Ortsteile haben ihr charakteristisches Dorfbild mit Bauernhäusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert bewahrt.
Wirtschaft
Wirtschaft
Estavannens war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im 19. Jahrhundert wurde die Saane begradigt und wertvolles Kulturland gewonnen. Früher hatte auch die Strohflechterei eine grosse Bedeutung im Dorf. Die Viehzucht und die Milchwirtschaft (für die Käseproduktion) haben noch heute einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Daneben gibt es einige Arbeitsplätze im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Einige Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem in der Region Bulle arbeiten.
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