Etoy VD
Etoy VD
Etoy (, im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt) ist eine politische Gemeinde im Distrikt Morges des Kantons Waadt in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Etoy liegt auf , 7 km westsüdwestlich der Bezirkshauptstadt Morges (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am leicht nach Süden geneigten Hang nördlich des Genfersees, östlich des Tals der Aubonne, an aussichtsreicher Lage rund 80 m über dem Seespiegel des Genfersees.
Die Fläche des 4.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt nördlich des Genfersees. Der Gemeindeboden erstreckt sich von der Geländeterrasse bei Buchillon nordwärts den sanft geneigten Hang hinauf bis unterhalb des Hügels
Le Châtelard, wo mit der höchste Punkt von Etoy erreicht wird. Die westliche Begrenzung bildet der gewundene Lauf der Aubonne, im Osten reicht das Gebiet bis an den Rand des Boirontals. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 22 % auf Siedlungen, 6 % auf Wald und Gehölze, 71 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Etoy gehören der Weiler
La Romanèche oberhalb des Dorfes, die Siedlung
En Folliard östlich des Aubonnetals und die Gewerbe- und Industriezone entlang der Hauptstrasse Nyon - Morges. Nachbargemeinden von Etoy sind
...mehr
Geschichte
Geschichte
Funde aus dem Neolithikum, der La-Tène-Zeit und die Fundamente einer römischen Villa zeugen von einer sehr frühen Besiedlung des Gemeindegebietes. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1145 unter dem Namen
Stuie. Später erschienen zahlreiche weitere Schreibweisen:
Estui (1167),
Stoy (1177),
Estue (1215),
Estuve (1228),
Estuy (1269),
Estuez (1349),
Stuez (1379) und
Estuey (1430).
Das 1145 erwähnte Priorat Saint-Nicolas von Etoy gehörte zum Besitz der Chorherren des Grossen Sankt Bernhards, befand sich aber unter der direkten Aufsicht der Herren von Aubonne. Seit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 teilte Etoy die Geschicke von Aubonne. Das Priorat wurde damals säkularisiert und der Landbesitz des Priorats wurde in die Herrschaft Etoy umgewandelt, die 1772 durch Kauf an Bern kam. Mit der Schaffung der Vogtei Aubonne im Jahr 1701 wurde das Dorf dieser zugeteilt. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Etoy von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkra
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Saint-Nicolas stammt zu bedeutenden Teilen aus dem 13. Jahrhundert, sie erfuhr jedoch während der Reformation eine Umgestaltung. Der massive Frontturm diente früher als Verteidigungsturm. Im Innern der Kirche befindet sich ein Triumphbogen aus dem 12. Jahrhundert. Von den ursprünglichen Prioratsgebäuden sind keine Reste mehr sichtbar. An der Stelle des Priorats wurde im 16. Jahrhundert ein Schloss erbaut, dessen heutige Gestalt aus dem 18. Jahrhundert stammt. Südwestlich der Kirche befindet sich ein bedeutendes, im 17. und 18. Jahrhundert errichtetes Herrenhaus mit dreigeschossigen Loggien. Im Ortskern sind einige charakteristische Acker- und Weinbauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Auch der kompakte Weiler La Romanèche hat sein Ortsbild bewahrt.
Wirtschaft
Wirtschaft
Etoy war bis in Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau und der Weinbau eine gewisse Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Im Umkreis des Dorfes befinden sich einige grössere Weinbaugebiete, daneben spielt auch der Obstbau eine Rolle.
Seit den 1970er Jahren entstand an der Hauptstrasse entlang des Genfersees ein ausgedehntes Industrie- und Gewerbequartier, das zahlreiche Arbeitsplätze bietet. Es umfasst mehrere Warenlager, eine Filiale des Möbelgeschäfts Pfister und zahlreiche kleinere Unternehmen. Im weiteren befindet sich in Etoy das 1872 gegründete Pflegeheim L'Espérance für geistig Schwerbehinderte. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem in Morges und Lausanne arbeiten.
Basierend auf dem Artikel Etoy VD der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen