Frankfurt-Niederursel
Frankfurt-Niederursel
Frankfurt-Niederursel ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Niederursel hatte im Jahr 2005 etwa 16.100 Einwohner auf einer Fläche von 802,3 ha. Die Zahl der Einwohner steigt allerdings, da mehrere Neubaugebiete am Niederurseler Hang ab 2005 bezogen werden (siehe dazu auch den Artikel über Frankfurt-Riedberg). Der Stadtteil wurde am 1. April 1910 nach Frankfurt eingemeindet.
Geschichte
Geschichte
Eine erste urkundliche Erwähnung Niederursels als Mühle und Hofgut erfolgte im Jahre 1132. 300 Jahre später (1437) wird Niederursel durch den königlichen Vogt
Henne von Niederursel geteilt und an die Stadt Frankfurt und die Ritter von Kronberg verkauft. Zu dieser Zeit hat das Dorf 21 Einwohner, wobei oftmals nur die freien Bürger gezählt wurden.
1712 ist Niederursel noch immer geteiltes Dorf und die damaligen Herren des Ortes, Frankfurt und Solms, einigen sich auf die Hauptstraße (jetzt in Alt-Niederursel) als Trennlinie ihres Herrschaftsbereiches. Im Süden ist für Gesetz und Ordnung Solms zuständig, im Norden die freie Reichsstadt Frankfurt. Erst im Jahre 1898 wird Niederursel, das zwischenzeitlich auch zu Preußen gehörte, zu einem wiedervereinigten Ort. 1910 wird Niederursel endgültig nach Frankfurt eingemeindet.
Die rasante Bevölkerungsentwicklung von im Jahre 1960 noch 2.200 Einwohnern bis im Jahre 1975 über 16.000 Einwohnern ist vor allem mit der zum Großteil zu Niederursel gehörenden neu errichteten Nordweststadt zu erklären.
Lage
Lage
Niederursel liegt am Unterlauf des Urselbachs im Norden Frankfurts. Es grenzt im Norden und Westen an die Gemarkungen von Steinbach (Taunus) und Oberursel, im Nordosten an Kalbach-Riedberg, im Osten an Eschersheim und Heddernheim und im Süden an Praunheim. Der Stadtteil wird in der noch immer genutzten Ackerbaufläche im Norden von der Autobahn Frankfurt-Kassel durchquert. Die Umgehungsstraße von der Nordweststadt nach Oberursel brachte eine enorme Verkehrsberuhigung.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Zu den Niederurseler Sehenswürdigkeiten zählen
• das ehemalige „Frankfurter Rathaus“ aus dem Jahr 1716, ein barockes Gebäude mit Zierfachwerk und Sturzbalken, sowie einer Inschrift und
• das ehemalige „Solm-Rödelheimsche Rathaus“ in unmittelbarer Nähe ( Niederursel war über 600 Jahre zweigeteilt) aus dem Jahre 1718, das ebenfalls im barocker Stil mit reichhaltigem Zierfachwerk errichtet wurde.
• Außerdem ist der sogenannte „Gehorsam“ mit der noch immer vorhandenen Prangerkette am Fuße der ehemaligen Sankt Georgskapelle (auf deren Grundmauern die 1927 vom Architekten Martin Elsässer (ein Mitarbeiter von Ernst May) mit einem oktogonalem Grundriss errichtete Gustav-Adolf-Kirche zu erwähnen. Hier wurden die Verbrecher zum Gespött der Bewohner angekettet und des nachts wieder in das hinter der Türe befindliche „dunkle Loch“ verbracht.
• Die bereits erwähnte Gustav-Adolf-Kirche war in der Bautechnik und in der Planung für 1927 geradezu revolutionär. Die Kirche wurde seinerzeit einsch
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Wirtschaft
Wirtschaft
Durch die Lage am Urselbach war Niederursel in der vorindustriellen Zeit hauptsächlich ein Standort für Mühlenbetriebe. Getreide-, Papier-, Tabakmühlen und andere auf Wasserkraft basierende Betriebe hatten sich hier entwickelt. In den 1970er-Jahren war am Niederurseler Hang eine Zweigstelle des Frankfurter Zoos geplant, doch wirtschaftliche Interessen bevorzugten eine Bebauung des Standortes durch die Goethe-Universität, die hier heute zahlreiche Betriebe ausgelagert hat (unter anderem auch das Institut für Biochemie) und einer modernen Wohnbebauung.
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