Gavorrano
Gavorrano
Gavorrano ist eine Gemeinde von ca. 8.500 Einwohnern in der Provinz Grosseto in der südlichen Toskana.
Geschichte
Geschichte
Über eine Besiedlung in der Antike ist nichts bekannt. Die ersten gesicherten Daten gehen auf das 9. Jahrhundert zurück, als Graf Alberto di Mangona das Gebiet als Lehen von Karl dem Großen erhielt. In einem Dokument von 1164 wird ein Kastell erwähnt, mit dem Friedrich I. einen anderen Albert von Mangona belehnt. Es ist nicht klar, ob es das gleiche Kastell ist, das später von dem Grafengeschlecht der Pannocchieschi gehalten wird.
1188 wird das Dorf Gavorrano durch eine Bulle von Papst Clemens III. selbstständige Gemeinde; kirchlich unterstand diese dem Bischof von Grosseto.
1278 wird Graf Nello Pannocchieschi Bürgermeister (
podestà ) von Gavorrano. Um den Stammsitz dieser Familie, das
Castello di Pietra (ca. 15 km nordöstlich von Gavorrano zwischen Via Aurelia und Ribolla), ranken sich einige Legenden, die Dante in Abschnitt V, 133-136, des 2. Buches
Purgatorio ("Fegefeuer") seiner Divina Commedia aufgriff. In wenigen Zeilen wird angedeutet, dass Nello Pannocchieschi, der Margarita von Aldobrandeschi nachweislich heiratete, als er schon mit Pia di Tolomei aus
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Lage
Lage
Gavorrano liegt in einer hügeligen Landschaft ca. 17 km südlich von Massa Marittima am Südrand der Colline Metallifere und ebenso weit östlich von Follonica am Tyrrhenischen Meer. Wegen ihrer Bodenschätze werden diese Hügel manchmal noch als südlicher Fortsatz der Colline Metallifere oder als
Colline Metallifere Grossetane bezeichnet. In den nahen Wäldern findet sich noch eine intakte Tierwelt (Damwild, Füchse, Wildschweine). Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen wechseln durch Zypressenhecken abgegrenzte Olivenplantagen mit Weinanbauflächen. Südlich von Gavorrano verläuft Abschnitt B der
strada del vino des DOC-Weinanbaugebiets Monteregio di Massa Marittima mit über 300 ha Rebfläche, auf der zu 80 % Sangiovese gestockt wird, in geringerem Umfang aber auch Trebbiano, Malvasia und Vermentino.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Der Kernort liegt als mittelalterlicher
borgo hoch auf einem Hügel. Von der
Piazza della Resistenza öffnet sich ein weiter Blick in die Ebene auf den Ortsteil Bagno di Gavorrano.
• Von der Stadtbefestigung sind ein Mauerrest und ein Turm erhalten.
• Von den mittelalterlichen Gassen mit Schwibbögen ist eine nach dem Grafen Nello Pannocchieschi benannt.
• Am
Palazzo del Podestà erinnert eine Inschrifttafel mit den bekannten Zeilen Dantes an das Drama um Nello und Pia im
Castello di Pietra.
• Die dem Schutzpatron der Gemeinde geweihte Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert und ersetzt einen älteren Vorgängerbau; die Gestaltung von Apsis und Fassade geht auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Das dreischiffige Innere birgt eine senesische Madonna mit Kind von Giovanni d'Agostino (um 1336, 2006 im Zuge einer Kirchenrenovierung vorübergehend entfernt).
• An der Rathausfassade erinnert eine Gedenktafel an Giuseppe Bandi, der am 15. Juli 1834 hier geboren wurde (verstorben 1894 in Livo
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