Gouda (Niederlande)
Gouda (Niederlande)
Gouda ist eine Stadt in den westlichen Niederlanden (Provinz Südholland) mit 70.000 Einwohnern. Sie erhielt die Stadtrechte 1272 vom holländischen Grafen Florens V.
Partnerstadt von Gouda ist Solingen in Deutschland.
Gouda ist weltbekannt für den gleichnamigen Goudaer Käse, der aber nicht in der Stadt selber, sondern im Umland hergestellt wird. Er wurde jedoch von Gouda aus gehandelt, wobei die Stadtbehörden für eine strenge Qualitätskontrolle sorgten.
Außerdem gab es bis ins 20. Jahrhundert viele größere und kleinere Keramikmanufakturen („Plateel Zuidholland“, „Regina“, „Ivora“ und „Zenith“ sind einige der bekanntesten), die meisten von ihnen schlossen bereits Mitte der 30er Jahre, einige wenige versuchten nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Fuß zu fassen, wobei auch die letzte und größte (Plateel Zuid Holland) Mitte der 60er Jahre endgültig zahlungsunfähig wurde und aufhörte zu existieren. Die Manufakturen stellten vielfarbige und formenreiche künstlerisch sehr interessante Gegenstände her. Schönheit und
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Geschichte
Geschichte
Um 1000 war das Gebiet um Gouda noch Sumpfland. Danach begann man mit Dammbau und Trockenlegung. 1143 wird der Name „Gouda“ in einer Urkunde des Bischofs von Utrecht erstmals erwähnt. Ca. 1225 wurde das Flüsschen Gouwe durch einen Kanal mit dem Alten Rhein verbunden. Die Mündung der Gouwe in die Holländische Ijssel wurde zu einem Hafen ausgebaut. Nun lag der Ort an einer wichtigen Handelsroute, die Flandern und die Niederlande mit Frankreich einerseits und dem Baltikum andererseits verband. 1272 garantierte Graf Floris V. Gouda, das inzwischen zu einem bedeutenden Ort gewachsen war, das Stadtrecht. 1361 und 1438 wüteten große Stadtbrände. 1572 wurde die Stadt von Geusen besetzt, geplündert und teilweise niedergebrannt. 1602 wütete in Gouda wie andernorts in den Niederlanden auch die Pest. Erst 1750 hat sich die Bevölkerungszahl von dieser Katastrophe erholt. Von 1830 an wird die Stadtmauer geschleift, um Platz für weiteres Wachstum zu schaffen, das letzte Tor wird 1854 abgerissen. 1855 wird die Bahnlinie Gouda–Utrecht in Betrieb genommen. 1944 wird der Bahnhof durch Bombardement der A
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Lage
Lage
Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Holländischer Ijssel und Gouwe. Andere alte Namen der Stadt sind
Golda und
Tergouw. Gouda liegt an der A12 und ist über zwei Bahnhöfe verbunden mit Den Haag, Rotterdam und Utrecht.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
•Das Stadthaus am Marktplatz ist eines der ältesten gotischen Rathäuser der Niederlande. Es wurde zwischen 1448 und 1450 nach dem letzten großen Stadtbrand aus Naturstein erbaut. Die Treppe im Stil der Renaissance stammt aus dem Jahr 1603. Um 1692 und 1880 wurden Umbauten durchgeführt. Die letzte Restaurierung fand 1996 statt. Die Frontbemalung von 1952 zeigt burgundischer Adlige, aus dem selben Jahr stammt auch das Glockenspiel mit mechanischen Rittern auf Pferden. Die Inneneinrichtung stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Stolz ist man auf die Wandtäfelung im Trausaal. Alljährlich gibt es Mitte Dezember einen Kerzenfestabend, bei dem das Rathaus beleuchtet ist.
•Das Waaghaus, ebenfalls am Markt, erbaut 1668 von Pieter Post, einem der bedeutendsten Architekten dieser Epoche.
•St. Jan, die mit 123 m längste Kreuzkirche der Niederlande, mit berühmten Glasfenstern. 20 von 70 Fenstern aus der Zeit zwischen 1530 und 1603 stammen von den Gebrüdern Crabeth. Sie waren damals die besten und bekanntesten Glasmaler der Region. Auch nach der Reformation wurden
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