Gränichen
Gränichen
Gränichen (schweizerdeutsch:
Gräniche) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Aarau des Kantons Aargau in der Schweiz. Mit über 17 Quadratkilometern ist sie bezüglich der Fläche die viertgrösste Gemeinde des Kantons. Gränichen ist das unterste Dorf im Wynental.
Geographie
Geographie
Die Wyna fliesst zunächst in nördlicher, danach in nordwestlicher Richtung, wobei das Tal im Durchschnitt fünfhundert Meter breit ist. Auf beiden Seiten befinden sich stark gegliederte Hügelzüge mit steilen Hängen und kleinen Hochplateaus, die vorspringenden Hügel sind durch kurze Seitentäler voneinander getrennt. Die Landschaftsform erinnert stark an den Tafeljura, obwohl das Gebiet geographisch und geologisch zum Mittelland gehört.
Die Hügel auf der linken Talseite sind (von Nord nach Süd) der Manzenberg , der Wällenen (559 m), der Moosberg (550 m), der Heidberg und der Pfendel . Diese fünf Hügel sind Ausläufer des Schornig (596 m), der den Übergang zum Suhrental bildet. Die Hügel auf der rechten Talseite heissen Fuden , Räckholderen , Breitenberg und Surberg . Dem Breitenberg vorgelagert ist der beinahe ellipsenförmige Schulthess . Der Dossen und das Hochplateau der Liebegg sind dem Surberg vorgelagert.
Nahe der südlichen Gemeindegrenze, in einer durchschnittlichen Entfernung von zweieinhalb Kilometern, befinden sich drei kleine Weiler: Rütihof auf der Hochfläche am wes
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Geschichte
Geschichte
Die Gegend um das heutige Dorf war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt. Auf der Burghalde, einem kleinen vorspringenden Hügel unmittelbar beim Dorfzentrum, befand sich eine Fluchtburg der Helvetier. An verschiedenen Stellen wurden Siedlungsreste der Römer entdeckt.
Die erste urkundliche Erwähnung von
Cranechon erfolgte im Jahr 1184. Damals gehörte das Dorf dem Kloster Engelberg, als Lehen der Grafen von Lenzburg, später der Grafen von Kyburg. Die Grafen von Habsburg-Laufenburg (eine Seitenlinie der Habsburger) überliessen 1270 das Lehen den Herren von Liebegg, nach denen das Schloss Liebegg benannt ist. Ab 1306 besass die Hauptlinie der Habsburger die niedere und die hohe Gerichtsbarkeit.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Gränichen gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Das Dorf war Teil des Amts Lenzburg und war der Sitz eines Untervogts sowie eines eigenen Gerichts. 1596 erwarb die Ortsbürgergemeinde von den Liebegger Schlossherren den grössten Teil des Waldes; heute ist sie die drittgrösste Waldbesitzerin des Kantons.<
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Auf einem Hügelvorsprung drei Kilometer südsüdöstlich des Dorfzentrums, nur knapp zweihundert Meter vom Dorfrand von Teufenthal entfernt, befindet sich das Schloss Liebegg. Das aus dem 11. Jahrhundert stammende und 1241 erstmals erwähnte Schloss ist im Besitz des Kantons und dient heute als Tagungs- und Kulturzentrum.
Im Dorfzentrum steht das 1695 erbaute Chornhaus, das mit dem angebauten Türmchen wie ein kleines Schloss aussieht. Es diente bis 1798 als Getreidespeicher und stand dann während eines halben Jahrhunderts leer. Später wurde hier die erste Schule eingerichtet, danach während mehr als hundert Jahren die Gemeindeverwaltung. Seit 1995 ist es der Standort des Dorfmuseums.
Die reformierte Kirche, die von 1661 bis 1663 an Stelle des eingestürzten Vorgängerbaus entstand, ersetzte einen baufälligen Vorgängerbau an anderer Stelle aus dem Jahr 1473; die Bauleitung hatte Werkmeister Abraham Dünz inne. Das rechteckige, im spätgotischen Stil errichtete Gebäude gilt als Hauptwerk des protestantischen Kirchenbaus im Aargau. Das ehemalige Beinhaus, ein zweigeschossiger Ma
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Wirtschaft
Wirtschaft
In Gränichen gibt es rund 2300 Arbeitsplätze, davon 5 % in der Landwirtschaft, 56 % in der Industrie und 39 % im Dienstleistungsbereich. Hier befindet sich eine der bedeutendsten Grossbäckereien der Schweiz, die Jowa (ein Betrieb der Migros). Daneben gibt es einen Heizkörperhersteller (Zehnder), eine Transportfima (Dreier), ein Kieswerk und mehrere mittlere und kleine Unternehmen. Die meisten Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten in Aarau und Umgebung.
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