Grandvillard
Grandvillard
Grandvillard ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gruyère (dt. Greyerz) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Die früheren deutschen Namen
Langwiler und
Grosswiler werden heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Grandvillard liegt auf , 8 km südsüdöstlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich auf dem Schwemmkegel der
Tâna (oder
Taouna) am östlichen Rand der breiten Talniederung der Saane (französisch: Sarine) in der Haute-Gruyère, in den Freiburger Alpen östlich des Moléson.
Die Fläche des 24.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Haute-Gruyère. Die Saane bildet die westliche Grenze. Von hier erstreckt sich der Gemeindeboden ostwärts über die bis zu 1.5 km breite flache Talebene, aus welcher südlich von Grandvillard die Hügel von
Les Cressets aufragen. Der östliche Teil des Gebiets umfasst das Einzugsgebiet des Bergbaches Tâna (mit einem Wasserfall in der Schlucht östlich des Dorfes) und seines rechten Zuflusses
Ruisseau du Marais. Dieses abgelegene und stark gekammerte Gebiet gehört zu den Landschaften von nationaler Bedeutung. Es ist durch mehrere harte Kalkgesteinsschichten und dazwischenliegende leichter erodierbare Ton- und Mergelschichten in eine Hauptkette (Grenze zum Kanton Waadt) und drei wei
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Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Grandvillard war schon sehr früh besiedelt, was durch Tumuli aus der Hallstattzeit und Spuren aus der Römerzeit und dem Frühmittelalter belegt wird. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1228 unter dem Namen
Vilar. Später erschienen die Bezeichnungen
Vilar retro Grueriam (1390),
Villar (1399) und
Communitas Magni Villarii retro Grueriam (1497). Der Ortsname setzt sich aus dem spätlateinischen Wort
villare (Dorf, Weiler) und dem französischen Wort
grand (gross) zusammen.
Seit dem Mittelalter gehörte Grandvillard zur Herrschaft Montsalvens, die eine Kastlanei der Grafschaft Greyerz bildete. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert ist auch eine Adelsfamilie von Vilar bezeugt. Im Jahr 1462 erhielten die Bewohner von Jean de Montsalvens das Recht, ihren Gemeindeammann selbst zu wählen.
Nachdem der letzte Graf von Greyerz Konkurs gemacht hatte, wurde Grandvillard in die freiburgische Vogtei Greyerz eingegliedert. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte das Dorf zunächst zur Präfektur und ab 1848 zum
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Saint-Jacques wurde 1935-37 an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 16. Jahrhundert erbaut; sie besitzt eine wertvolle Marienstatue mit Kind aus dem 14. Jahrhundert. Grandvillard hat sein malerisches Ortsbild mit zahlreichen Bauernhäusern (zumeist aus dem 17. Jahrhundert) im Greyerzer Stil bewahrt. Die Maison du Banneret (Haus des Venners) stammt von 1666 und die Maison Lucien Raboud von 1641. Auf einem Hügel nahe der Saane steht die Kapelle La Daoulaz, die 1701 an der Stelle einer romanischen Kapelle errichtet wurde.
Wirtschaft
Wirtschaft
Grandvillard war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gab es seit dem Spätmittelalter Mühlen, Sägereien und Gerbereien. Noch heute haben die Viehzucht und Milchwirtschaft (für die Herstellung von Greyerzer Käse) sowie in geringerem Mass der Ackerbau eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe (darunter vor allem Holzverarbeitung) und im Dienstleistungssektor vorhanden. In der Talebene der Saane werden Kiesgruben ausgebeutet. Grandvillard ist Standort einer Militärunterkunft. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in der Region Bulle arbeiten.
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