Grimaud
Grimaud
Grimaud ist ein heilklimatischer Ferienort (im Winter einer der wärmsten an der Küste), eine französische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Kantons. Sie besteht aus den Ortsteilen Grimaud-Village, Port-Grimaud, Saint-Pons-les-Mûres und Beauvallon.
Geographie
Geographie
Überragt von den imposanten Ruinen seiner Burg aus dem 11. Jahrhundert beherrscht der hochgelegene Ort die Bucht des Golfes von Saint-Tropez, der während der Französischen Revolution Golf von Athenopolis und später wieder Golf von Grimaud hieß.
Der zum größten Teil noch mittelalterlich wirkende Ort liegt zwischen der Hauptstraße D588 und der Burganlage, am Fuße des sehr bewaldeten Maurenmassivs, das sich von Hyères und Pierrefeu-du-Var nach Osten hin bis Fréjus erstreckt.
Aufgrund seiner erhöhten Lage, mit Blick auf den das Maurenmassiv überquerenden Pass in La Garde-Freinet, spielte Grimaud vor allem während des ganzen Mittelalters und später bis ins 18.Jh. hinein bei den Sarazeneneinfällen und auch während deren Besatzungszeit eine wichtige Rolle in der Linie des Frühwarnsystems der regionalen
villages perchés (Orte in Höhenlage, hier: Ramatuelle, Gassin, Grimaud, La Garde-Freinet mit seinem sogenannten Sarazenen-Fort, Le Vieux-Cannet bei Le Luc). Durch seine Position war der Ort bei der Verteidigung gegen Überfälle und Einfälle jeglicher Art (z.B. Seeräuber,
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Geschichte
Geschichte
Prähistorische Funde (Menhire) und zahlreiche Spuren aus gallo-römischer Zeit bezeugen, dass der Felshügel von Grimaud schon sehr früh, sicher aber schon zu gallo-römischer Zeit besiedelt war. Grimaud soll der antike Hafen Sambracis gewesen sein, da das Meer zur damaligen Zeit weit in die heute sehr fruchtbare Ebene zwischen den Flüsschen Giscle und Garde hineinreichte: 2 m hohe, in die Erde eingelassene Steine sind bei Ausgrabungen als Anlegestelle eines römischen Hafens gedeutet worden. Außerdem wurden viele Keramikreste, Amphoren und Ziegel aus jener Zeit gefunden.
Ende des 8. Jahrhunderts vertreibt Wilhelm I., „der Befreier“, die Sarazenen aus dem Freinet, einem Gebiet, das sich heute etwa zwischen Saint-Tropez und La Garde-Freinet sowie zwischen Sainte-Maxime und Cavalaire erstrecken würde. Dabei steht ihm ein Gibelin de Grimaldi zur Seite, der dafür die Nutzung des Lehens Grimaud erhält. Ob dieser Grimaldi etwas mit dem Fürstenhaus der Grimaldi von Monaco zu tun hat, ist nicht endgültig geklärt, da dieses Adelsgeschlecht erst seit dem 12. Jahrhundert in Genua bezeugt ist
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Imposante Ruinen der Burg Grimaud mit der bis zu sieben Meter hohen Ringmauer
• Romanische Pfarrkirche Saint-Michel vom Ende des 12. Jahrhunderts; dreijochiges Schiff mit Halbkuppelapsis; Rundbogenportal. Besonders sehenswert ist das Taufbecken aus Carrara-Marmor aus dem 12. Jahrhundert; moderne Fenster von 1975
• Büßerkapelle (
Chapelle des Pénitents) vom Ende des 15. Jahrhunderts
• Kapelle Saint-Roch, 17. oder 18. Jahrhundert
• Notre-Dame de la Queste, Kapelle aus dem 11. Jahrhundert
• Straße der Tempelritter (
Rue des Templiers) mit ihrem Arkadenhaus aus dem 15. Jahrhundert
• Alte Dorfmühle (
Moulin Saint-Roch), seit 1990 wieder funktionsfähig
• Feenbrücke (
Pont des Fées), 15./16. Jahrhundert, unterhalb des Friedhofs. Über sie führte eine noch zum Teil erhaltene Wasserleitung hoch zur Burg.
• Monumentale Brunnenanlage, Place Neuve: Im Jahr 1886 wurde zum ersten Mal mit Hilfe einer Dampfmaschine das Wasser aus einer Quelle in
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Wirtschaft
Wirtschaft
Haupteinnahmequelle der Gemeinde ist der Tourismus.
Weitere Erwerbszweige sind: Weinbau (Weinbaudomänen; Winzergenossenschaft: Weine mit Qualitätssiegel AOC „Côtes de Provence“), Kork, Blumen, Bienenzucht. Landwirtschaftliche Genossenschaft. Sand- und Porphyrgewinnung.
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