Holzhausen (Wachsenburggemeinde)
Holzhausen (Wachsenburggemeinde)
Holzhausen ist ein Ortsteil der Wachsenburggemeinde im Thüringer Ilm-Kreis, deren Sitz sich auch hier befindet. Er liegt direkt am östlichen Fuß der Veste Wachsenburg, mit deren Geschichte der Ort eng verbunden ist. Das Dorf liegt 291 m ü. NN. Mit 611 Einwohnern (Stand: 2000) ist es das zweitgrößte Dorf der Gemeinde und Sitz der Gemeindeverwaltung.
Geografie
Geografie
Holzhausen liegt liegt in Mittelthüringen am Südrand des Thüringer Beckens im Gebiet der Drei Gleichen etwa vier Kilometer westlich von Arnstadt. Geologisch gesehen liegt der Ort im so genannten
Wachsenburggraben zwischen den beiden Hügelketten der Saalfeld-Arnstadt-Gotha-Eichenberger Störungszone. Während die Umgebung nördlich und östlich des Ortes unbewaldet ist und landwirtschaftlich genutzt wird, erhebt sich südlich und westlich die Ohrdrufer Platte, eine durchschnittlich 450 Meter hoch gelegene Hochebene im nördlichen Vorland des Thüringer Waldes. Hier findet sich eine Mischung aus Feldern und Wäldern.
Geschichte
Geschichte
Wie die Nachbarorte Haarhausen und Bittstädt wird Holzhausen zu Beginn des 9. Jahrhundert in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus (†786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich erwähnt.
1441 gelangte der Ort zusammen mit der Wachsenburg unter die Herrschaft von Apel von Vitzthum dem Jüngeren, der als
Brandmeister Thüringens traurige Berühmtheit erlangte. 1447 wurde das Dorf, zu dieser Zeit „Holtzhuszen“ genannt, von Truppen des sächsischen Kurfürsten Friedrich II. geplündert und verbrannt, anschließend aber wieder aufgebaut. In diese Aufbauphase fällt auch die Gründung der heutigen evangelischen Dreifaltigkeitskirche um 1480. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie im Stil des Rokoko umgebaut. Dabei wurde 1798 die noch heute existierende Orgel eingebaut.
Wie viele Dörfer in Deutschland war auch Holzhausen stark vom Dreißigjährigen Krieg betroffen. Nach dessen Ende 1648 setzte eine rege Bautätigkeit ein. Viele Häuser des alten Ortskerns stammen aus dieser Zeit. Das Dorf selbst war dan
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Kultur
Kultur
In Holzhausen wuchs Otto Knöpfer (1914-1994), einer der bekanntesten Maler Thüringens, auf. In vielen seiner Bilder sind Motive aus der Umgebung seines Heimatortes zu sehen. Ihm zu Ehren wurde ein 20 Kilometer langer Wanderweg von Arnstadt nach Wandersleben
Otto-Knöpfer-Wanderweg genannt, der Teil des Hauptwanderwegs von Jena nach Eisenach ist. Um das Elternhaus Otto Knpfers vor dem Verfall zu retten, hat sich im Mai 2006 der
Otto Knöpfer Freundeskreises e.V. gegründet.
Nachdem im Jahr 2000 ein Arnstädter Heimatforscher mit einer Urkunde aus dem Jahr 1404 die bisher früheste Erwähnung der Thüringer Rostbratwurst gefunden hatte, fühlten sich die Besitzer der Holzhäuser Gaststätte
Partyscheune berufen, ein Museum zu Ehren der Bratwurst zu errichten. Nach einjähriger Bauzeit wurde am 28. Mai 2006 am Westrand von Holzhausen das 1. Deutsche Bratwurstmuseum eröffnet. Auf Initiative der Betreiber des Bratwurstmuseums wurde am 17. November 2006 mit der Fertigstellung des Umbaus der Ortseinfahrt aus Richtung Arnstadt auch eine zwei Meter hohe und vier Meter lange hölzerne Bratwurs
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft Holzhausens war über Jahrhunderte von der Landwirtschaft geprägt. Diese verlor aber am Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. Heute finden die meisten Einwohner Beschäftigung in den Wirstchaftstandorten der Umgebung, vornehmlich in Arnstadt und Erfurt. Neben einer Reihe gastronomischer Einrichtungen, die vor allem den Ausflugsverkehr dienen, hat sich im Ort mit der
Wachsenburg-Massiv-Haus-AG ein regional bedeutendes Architektur- und Baubüro angesiedelt.
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