Ilanz
Ilanz
Ilanz (romanisch
Glion) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Surselva des schweizerischen Graubünden. Die Kleinstadt, Hauptort des gleichnamigen Kreises, liegt am Vorderrhein inmitten der weiten Mulde
Gruob, am Eingang des Tals Lugnez, wenige Kilometer oberhalb der Rheinschlucht Ruinaulta.
Als regionales Verwaltungszentrum, Sitz des Regionalspitals, Markt- und Schulort bildet Ilanz den Mittelpunkt der unteren Surselva. Gegenüber dem früher vorherrschenden sursilvanischen Idiom des Rätoromanischen hat sich Deutsch als Umgangssprache mehrheitlich durchgesetzt. Dennoch gab anlässlich der letzten Volkszählung eine knappe Mehrheit der Bevölkerung an, regelmässig Romanisch zu sprechen, und die geplante Einführung einer zweisprachigen Primarschule dürfte die angestammte Sprache in den nächsten Jahren wieder etwas stärken. Seit 1978 gehört die zuvor selbständige Gemeinde Strada zu Ilanz. Ilanz wirbt mit dem Slogan "Die erste Stadt am Rhein".
Geschichte
Geschichte
Die 765 im Testament von Bischof Tello urkundlich erwähnte Siedlung wird 1289 als Stadt genannt. Die traditionelle Deutung des Namens durch eine angeblich keltische Form
•itulanda mit der Bedeutung «Kornscheune» kann aus lautlichen und sachlichen Gründen nicht überzeugen . Das 1395 in Ilanz beschlossene Bündnis
Part sura legte den Grundstein zum späteren Grauen Bund, als dessen Vorort Ilanz eine wichtige Rolle in den Drei Bünden spielte. Die
Ilanzer Disputation, ein im Januar 1524 abgehaltenes religiöses Streitgespräch, bereitete den Boden für die Reformation in Graubünden, das sich in der Folge zu einem konfessionell gemischten Staatswesen entwickelte. In den
Ilanzer Artikeln vom 25. Juni 1526 wurden die Rechte der Gemeinden gegenüber dem Churer Bischof entscheidend gestärkt. Mit seinem 1611 erstmals gedruckten Katechismus begründete der Ilanzer Pfarrer Gabriel die sursilvanische Schriftsprache.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Im Städtli:
• Reformierte Kirche (gotisch, wobei ein älterer Wehrturm einbezogen wurde)
• Reste der Stadtbefestigung mit Rotem Tor (Porta cotschna)und Obertor (Porta sura). Diese stammt aus dem Jahr 1513, den barocken Aufbau liess Johannes Gaudenz Schmid von Grüneck 1717 errichten
• Bürgerhäuser: Casa Schmid, Casa Gronda (1677), Casa Carniec (heute Regionalmuseum)
Ausserhalb:
• Kirche Sogn Martin, ehemals Mutterkirche des Kirchenbezirks, heutiger Bestand aus dem 14. bis 17. Jahrhundert
• Etwas oberhalb von Ilanz, an der Strasse nach Ruschein, liegt die Ruine der Burg Grüneck.
Bild:Ilanz_Porta_Sura.jpg|Porta Sura
Bild:Ilanz_Wappen.jpg|Ilanzer Wappen an der Porta Sura
Bild:Ilanz_Kirche.jpg|katholische Kirche
Bild:St.Martin_Ansicht.jpg|Kirche St. Martin
Bild:Obertor_Ilanz_1865.jpg|Die Porta Sura um 1865
Bild:Escher_Ilanz.jpg|Ilanz am 14. Juli 1811, Aquarell von Hans Conrad Escher von der Linth
Bild:Ilanz_1818.jpg|Ilanz um 1818, Blick rheinaufwärts ...mehr
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