Jemen
Jemen
Der
Jemen liegt im Nahen Osten, genauer im Südwesten der Arabischen Halbinsel. Das Land grenzt im Osten an Oman, im Süden an den Golf von Aden und das Arabische Meer, im Westen an das Rote Meer und im Norden an Saudi-Arabien. Es ist eineinhalbmal so groß wie Deutschland. Dschibuti und Eritrea liegen nur wenige Kilometer entfernt jenseits des Roten Meeres. Die Küstenlänge beträgt 2400 km; die Binnengrenzen sind 1746 km lang. Zum Jemen gehören die 3600 km² große Insel Sokotra sowie zahlreiche kleinere Inseln im Bab al-Mandab, im Roten Meer und im Arabischen Meer.
Geschichte
Geschichte
In der vorislamischen Zeit unter den Kulturen der Minäer und Sabäer (ab dem 2. Jahrtausend v. Chr.) hatte sich das Gebiet des heutigen Jemen zum politischen und kulturellen Zentrum Arabiens entwickelt: nicht nur als Drehscheibe des Fernhandels zwischen Ostafrika, Indien und dem Mittelmeerraum, sondern auch als Hauptlieferant begehrter Erzeugnisse wie Edelsteine, Gewürze, Weihrauch und Myrrhe. Die wirtschaftliche Grundlage des Jemen bildete eine hochentwickelte Bewässerungstechnik, die den Regen aus dem Gebirge nutzbar machte. Die bedeutendste Anlage war der (heute als Großprojekt neu konstruierte) Damm von Marib (8. Jahrhundert v. Chr.).
Unter mehreren regionalen Königreichen übte Saba besonders vom 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. eine gewisse Vormachtstellung aus. Mit der Gründung der neuen Hauptstadt Zafar um 20 v. Chr. begann der Aufstieg des Himjariten-Reichs (bis 525 n. Chr.). Die Römer nannten den Jemen wegen seiner Reichtümer
„Arabia Felix“. Ihr Versuch, das Land zu erobern, scheiterte. Nach ihrer Niederlage gegen die Römer im Ersten Jüdischen Krieg 70 n. Chr. brachte
...mehr
Klima
Klima
Die Inseln und die Küstenebene sind feuchtheiß und insgesamt sehr niederschlagsarm (Aden: Januarmittel 25 °C, Junimittel 33 °C, 40 mm Jahresniederschlag). Hier ist die Luftfeuchte mit 60 %–85 % das ganze Jahr über sehr hoch, was das Klima tropisch macht. Der Niederschlag ist ganzjährig äußerst gering und beträgt meist nur zwischen 25 mm und 150 mm, was mit 5 bis 15 Regentagen im Jahr gleichzusetzen ist. In der Winterhälfte des Jahres ist es sehr warm bei 19 °C–23 °C in der Nacht und 28 °C–31 °C am Tag. Die Sommer werden durch die hohe Luftfeuchte und Tagestemperaturen von 34 °C–38 °C und mehr häufig unerträglich heiß. Dazu sinken die Nachtwerte meist nicht unter 26 °C, oft gibt es sogar Perioden von Tropennächten mit beständig über 30 °C. Die einzige, jedoch sehr seltene Abkühlung im Sommer bringen gelegentliche Ausläufer des indischen Monsuns, die es mit leichten Regenschauern manchmal bis an die jemenitische Südostküste schaffen (an der Westküste bleiben sie gänzlich aus). Dem stehen allerdings hin und wieder auftretende Hitzewellen von 40
...mehr
Soziale Lage und Bildung
Soziale Lage und Bildung
Ein Sozialversicherungssystem existiert nicht; wichtigster Träger der sozialen Absicherung ist nach wie vor der traditionelle Familienverband. Die medizinische Versorgung ist vor allem auf dem Land immer noch unzureichend. Die Analphabetenrate liegt bei etwa 75 %. Die erste Universität des Landes wurde 1970 in Sana'a gegründet.
Verkehr und Tourismus
Verkehr und Tourismus
Das Straßennetz im Jemen ist noch im Aufbau begriffen; nur die größeren Städte sind durch befestigte Straßen (etwa 4.200 km) verbunden; ansonsten gibt es nur Sand- und Schotterpisten (etwa 26.000 km). Die wichtigsten Häfen sind Aden, Hodeida und Al-Mukha (Mokka); internationale Flughäfen gibt es in Aden, Sana'a, Hodeida und Taizz.
Der Tourismus hat in den letzten Jahren vor allem im Norden des Landes stark zugenommen. Doch auch im Süden war eine behutsame Öffnung zu verzeichnen; hier ist jedoch für steigende Besucherzahlen bislang die nötige Infrastruktur noch nicht vorhanden.
Basierend auf dem Artikel Jemen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen