Kaliningrad
Kaliningrad
Kaliningrad (, bis 1946
Königsberg, russisch
КёнигÑберг) ist die Hauptstadt der Oblast Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen mit Zugang zur Ostsee. Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Kaliningrad hat 423.651 vorwiegend russische Einwohner (Stand: 1. Januar 2006). Bis 1945 gehörte Königsberg zum Deutschen Reich und war die Hauptstadt Ostpreußens.
Kaliningrad
Kaliningrad
Kaliningrad (wörtlich übersetzt:
Kalininstadt) wurde 1946 nach nach dem sowjetischen Politiker Michail Iwanowitsch Kalinin benannt, ohne dass es einen Zusammenhang zwischen ihm und dieser Stadt gab. Wegen der historischen Bedeutung der Stadt ist in deutschen Publikationen die Verwendung des Namens Königsberg weit verbreitet. In Kaliningrad selbst ist die Diskussion um eine mögliche Umbenennung der Stadt vorerst abgeschlossen.
Geographische Lage
Geographische Lage
Kaliningrad ist die westlichste Großstadt Russlands und liegt 4,8 Meter über dem Meeresspiegel. Sie befindet sich im Westen der Oblast Kaliningrad am Fluss Pregel (
Pregolja), der durch Kaliningrad fließt und westlich der Stadt ins Frische Haff (
Kaliningradski Zaliw) mündet. Dieses wiederum wird durch die schmale Halbinsel der Frischen Nehrung von der Ostsee abgegrenzt.
Der am 15. November 1901 eröffnete Königsberger Seekanal (heute: „Kaliningrader Seekanal“) verbindet die Stadt mit dem 50 Kilometer entfernten Pillau (Baltijsk) und mit dem offenen Meer.
Die Landschaft ist durch weite Ebenen geprägt, die bisweilen von Moränenhügeln unterbrochen werden.
Im Norden und Westen grenzt die Stadt an die Halbinsel Samland (
Semljandskij Poluostrow), im Osten und Süden an die Pregelniederung.
Klima
Klima
Kaliningrad befindet sich am Übergang von ozeanischem zu kontinentalem Klima und hat zum Teil sehr kalte Winter. Insgesamt ist das Wetter aber eher unbeständig. Durch die Nähe zum Meer wird auch die Lufttemperatur beeinflusst. Bodenfrost im Mai oder Regen zu Silvester und Neujahr – das sind Merkmale, die für die Stadt typisch sind.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,1 °C, die jährliche Niederschlagsmenge 697 Millimeter im Mittel. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 16,4 °C bis 17,3 °C, die kältesten Monate sind Januar und Februar mit -2,1 bis -2,7 °C im Mittel.
Der meiste Niederschlag fällt im Juli, August, September mit durchschnittlich 83 bis 90 Millimeter, der wenigste von Februar bis Mai mit 27 bis 43 Millimeter im Mittel.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Die Stadt wird in fünf Stadtbezirke eingeteilt:
•Baltijski (Baltisches Viertel)
•Moskowski (Moskauer Viertel)
•Leningradski (Leningrader Viertel)
•Oktjabrski (Oktoberviertel)
•Zentralny (Zentrum -
nordwestlich des historischen Zentrums)
Einige Stadtteile: Altstadt, Kneiphof, Löbenicht, Tschkalowsk
Wirtschaft
Wirtschaft
Die Stadt ist ein bedeutendes Wirtschafts- und Industriezentrum, das über einen Kanal mit dem eisfreien Vorhafen Baltijsk an der Ostsee verbunden ist. Zu den bedeutendsten Wirtschaftsbereichen gehören unter anderem die chemische Industrie, der Maschinenbau, die Möbelindustrie und die Herstellung von Musikinstrumenten. Kaliningrad ist als ganzjährig eisfreier Seehafen ein wichtiger russischer Standort für die Werftenindustrie.
Die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone „Jantar“ in Kaliningrad im Jahre 1991 zeigt nur zögerliche Erfolge, was der herrschenden Bürokratie, der hohen Kriminalität und der häufig anzutreffenden Korruption angelastet wird. In der Stadt gibt es eine große Fischereiflotte (die größte Russlands) sowie Automontage für BMW und KIA.
Die Wirtschaft leidet unter der Abschottung des Gebietes von seinen EU-Nachbarn und den drei zu überwindenden Staatsgrenzen auf dem Weg zum russischen Kernland. Dies führte zu einem Niedergang des Exportes und brachte eine hohe Arbeitslosigkeit mit sich. Große Hoffnungen werden in den Fund von Erdöl in der Ostsee ge
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