Kap Verde
Kap Verde
Kap Verde (port.:
Cabo Verde; geogr.
Kapverden,
Kapverdische Inseln) ist ein afrikanischer Inselstaat mit neun bewohnten Inseln im Zentralatlantik, 460 Kilometer vor der Westküste Afrikas.
Der Archipel hat eine Landfläche von 4033 km². Die Hauptstadt der kleinen Inselrepublik ist Praia mit gut 100.000 Einwohnern.
Geographie
Geographie
Die Republik Kap Verde liegt im östlichen Nordatlantik vor der Westküste Afrikas. Die Inselgruppe besteht aus 15 Inseln, von denen neun bewohnt sind. Es wird unterschieden zwischen den Inseln über dem Wind
(Barlavento) und unter dem Wind
(Sotavento). Die Inseln über dem Wind sind Santo Antão, São Vicente, São Nicolau, Sal, Boa Vista und die unbewohnten Inseln Santa Luzia, Branco und Raso. Zur Sotavento-Gruppe gehören Maio, Santiago, Fogo und Brava sowie die unbewohnte Inselgruppe der Ilhéus do Rombo.
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Praia 113.364 Einwohner, Mindelo 70.611 Einwohner, Santa Maria 17.231 Einwohner, Pedra Badejo 9488 Einwohner und São Filipe 8189 Einwohner.
Geschichte
Geschichte
Die unbewohnten Inseln wurden 1445 von António Fernandes umrundet und 1456 von dem in portugiesischen Diensten fahrenden Venezianer Alvise Cadamosto entdeckt und erstmals betreten (Boa Vista). Antonio da Noli, ein ebenfalls im Auftrag des portugiesischen Prinzen Heinrich des Seefahrers fahrender genuesischer Kapitän setzte ab 1458 die Erkundung der Inseln fort, entdeckte wahrscheinlich den größten Teil der übrigen östlichen Kapverden, taufte den Archipel auf den Namen
Ilhas de Cabo Verde und begann ab 1461 als Gouverneur der portugiesischen Krone mit der Besiedlung der Inseln.
Die Inseln wurden von den Portugiesen nach dem Cabo Verde
(grünen Kap) an der Westküste Afrikas benannt. Der Name gibt die Entdeckungsgeschichte und die spätmittelalterliche Technik der Navigation wieder. Auch folgten, bis zur sicheren Bestimmung der geographischen Länge im 18. Jahrhundert, die Navigatoren der westafrikanischen Küste bis zum Kap, um die Inselgruppe in der Weite des Atlantiks nicht zu verfehlen. Schon Christoph Kolumbus, der 1498 auf seiner dritten Reise nach Amerika die Kapverden streift
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Klima
Klima
Auf den Kapverdischen Inseln herrscht ähnlich wie auf den Kanarischen Inseln ein sehr mildes und trockenes ozeanisches Klima, das vom Nordostpassat bestimmt wird. Das Klima ist durch geringe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (meist um 5 °C) und durch ganzjährig relativ hohe Luftfeuchtigkeit (um 70%) gekennzeichnet. So liegen die Tagestemperaturen das ganze Jahr zwischen 23 und 30 °C, wobei die Nachtwerte im Winter (Januar-April) um 18 und in Sommer (August-Oktober) um 24 °C liegen. Es ist überall sehr trocken, die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Hauptstadt liegt bei etwa 250 mm jährlich, meist jedoch zwischen 100 und 200 mm. Der meiste Niederschlag fällt von August bis November. Die Wassertemperaturen sind mit 22 bis 27 °C sehr angenehm und machen das Land deshalb auch für den Strandtourismus attraktiv.
Kultur
Kultur
Die Kultur der Kap Verden ist afrikanischen und europäischen Ursprungs. Es gibt verschiedene Musikrichtungen, von denen Morna die bekannteste ist. Cesária Évora ist die wohl berühmteste kapverdische Sängerin. Auch die in Kuba von kapverdischen Eltern geborene Mayra Andrade ( • 1985) erlangte internationale Bekanntheit. Mindelo wird von vielen als die Kulturhauptstadt der Kap Verden betrachtet.
Politik
Politik
Kap Verde ist eine pluralistische parlamentarische Republik.
Seit 2001 besitzt die PAICV die Mehrheit in der Nationalkammer und stellt den Präsidenten Pedro Pires.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die Kapverden verfügen über keine nennenswerten mineralischen Ressourcen und leiden unter dem extrem trockenen Sahel-Klima.
Nur auf vier Inseln gibt es, wenn der jährliche Regen nicht ausbleibt, etwas Wasser für Bewässerungslandwirtschaft. Der Trockenfeldbau ist seit 1968 weitestgehend ausgefallen und die landwirtschaftliche Produktion reicht nicht zur Eigenversorgung. Über 90 Prozent der Nahrungsmittel müssen importiert werden.
Auch der Fischreichtum ist beschränkt und kann mit der einfachen handwerklichen Technologie einheimischer Fischer nicht genügend ausgeschöpft werden, so dass ausländischen Flotten der größte Teil des Fangs überlassen werden muss.
Exportiert werden Fisch, Langusten, Bananen, Textilien und einige Halbfertigwaren (Schuhe, Lederwaren). Der Tourismus entwickelt sich langsam und trägt etwa 10 % zum Bruttosozialprodukt bei, wobei die Insel Sal am stärksten besucht ist und über die Hälfte der Gesamt-Bettenbelegungen mit Strandtouristen erreicht. Segler und Windsurfer nutzen gerne die günstig im Passat gelegenen Inseln. Die guten Möglichkeiten fü
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