Flagge von Portugal

Portugal

Hauptstadt
Lissabon
 
Fläche
91.906 km²
 
Bevölkerung
10.545.000
 
pro km²
115 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
10:33
 
 
+
»
 

Geschichte

Die unbewohnten Inseln wurden 1445 von António Fernandes umrundet und 1456 von dem in portugiesischen Diensten fahrenden Venezianer Alvise Cadamosto entdeckt und erstmals betreten (Boa Vista). Antonio da Noli, ein ebenfalls im Auftrag des portugiesischen Prinzen Heinrich des Seefahrers fahrender genuesischer Kapitän setzte ab 1458 die Erkundung der Inseln fort, entdeckte wahrscheinlich den größten Teil der übrigen östlichen Kapverden, taufte den Archipel auf den Namen Ilhas de Cabo Verde und begann ab 1461 als Gouverneur der portugiesischen Krone mit der Besiedlung der Inseln.

Die Inseln wurden von den Portugiesen nach dem Cabo Verde (grünen Kap) an der Westküste Afrikas benannt. Der Name gibt die Entdeckungsgeschichte und die spätmittelalterliche Technik der Navigation wieder. Auch folgten, bis zur sicheren Bestimmung der geographischen Länge im 18. Jahrhundert, die Navigatoren der westafrikanischen Küste bis zum Kap, um die Inselgruppe in der Weite des Atlantiks nicht zu verfehlen. Schon Christoph Kolumbus, der 1498 auf seiner dritten Reise nach Amerika die Kapverden streifte, merkte an, dass die Bezeichnung wenig zum zumeist wüstenhaft trockenen Charakter der Inselgruppe passe.

Die Besiedlung der Inselgruppe begann mit einer kleinen portugiesischen Militärstation 1461 auf der Hauptinsel Santiago sowie auf der Insel Fogo.

1532 errichtete man ein eigenständiges Bistum. Mit der Entsendung eines Generalgouverneurs erhielt die Insel einen offiziellen Status als portugiesische Kolonie.

Wirtschaftshistorisch spielte Kap Verde ab 1461 eine Rolle als portugiesische Militärstation und Vorposten für weitere Entdeckungsfahrten sowie zur Gewinnung von rosella tinctoria, einer Färberflechte.

Von 1500 bis etwa 1620 spielte die Insel Santiago eine bedeutende Rolle im transatlantischen Sklavenhandel als Umschlags- und Versorgungsstation.

Im Anschluss belebte lediglich der Salzhandel unter englischer Kontrolle die ansonsten dahinsiechende Wirtschaft, der bis 1850 den großen natürlichen Hafen von São Vicente aufblühen ließ. Englische Kohlehandelsgesellschaften machten aus ihm den viertgrößten Kohlehafen zur Versorgung der rasant wachsenden Dampfschifffahrt. Als der Kohlehandel schon im Schwinden war - ab den 1880ern -, ersetzten neun auf São Vicente zusammenlaufende transatlantische Unterseekabel einen Teil der Bedeutung der Insel und der hübschen Stadt Mindelo.

Während des Estado Novo erlangte Kap Verde eine traurige Berühmtheit durch das Konzentrationslager Tarrafal auf der Insel Santiago.

Kapverdische Intellektuelle, allen voran Amílcar Cabral, prägten die gemeinsame antifaschistische und antikoloniale Bewegung mit, die am 25. April 1974 das faschistische Salazar-Regime in Portugal zu Fall brachte. Unter Vorsitz eines portugiesischen Hohen Kommissars kam es zur Bildung einer Übergangsregierung und zu Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung, bei denen – trotz Teilnahme weiterer Parteien – die Afrikanische Partei für die Unabhängigkeit Guineas und Kap Verdes PAIGC dominierte und alle Sitze in der verfassunggebenden Versammlung errang. Wie ihr Name sagt, erstrebte die Partei die Vereinigung mit Guinea-Bissau.

Am 5. Juli 1975 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und die links-nationale Befreiungsbewegung PAIGC Partido Africano para a Independência da Guiné e Cabo Verde wurde zur alleinregierenden Partei. Erster Staatspräsident wurde Aristides Pereira. Ihre Mehrheit bei den Wahlen nutzte die PAIGC zum Ausbau des Einparteiensystems und dem Ausbau ihrer Macht. So wurden freie Gewerkschaften verboten und eine Einheitsgewerkschaft gegründet und Kap Verde zum Einparteienstaat erklärt.

1981, nach einem anti-kapverdisch geprägten Putsch in Guinea-Bissau durch Nino Vieira, löste sich die Partei auf. Während sie in Guinea-Bissau den Namen beibehielt, benannte sie sich in Kap Verde in PAICV Partido Africano da Independência de Cabo Verde um.

Bei den Wahlen 1985 erhielt die PAICV zwar 94,5 % aller Stimmen, jedoch wurden Stimmen laut, die eine Demokratisierung forderten.

Der Einparteienstaat fand sein Ende durch eine Verfassungsänderung im Jahre 1990, durch die ein Mehrparteiensystem eingeführt wurde. Im gleichen Jahr gründete die Opposition die Bewegung für Demokratie ( Movimento para a democracia/MpD). Diese wurde in den ersten demokratischen freien Wahlen 1991 stärkste Kraft mit überwältigender absoluter Mehrheit (78 %). António M. Monteiro wurde zum Präsidenten der "zweiten Republik" und verfolgte im darauf folgenden Jahrzehnt eine neoliberale, marktwirtschaftsorientierte Politik und die Dezentralisierung in Landkreise. Verfassungsänderungen im Jahre 1993 stärkten die Position des Ministerpräsidenten und wiesen dem Präsidenten eine Rolle als Repräsentant und moralische Institution ähnlich einigen westeuropäischen Demokratien (z. B. Deutschland) zu.

Durch die Wahlen zur Nationalversammlung von 2001 kehrte die PAICV mit einem sozialdemokratischen Profil in die Regierung zurück.
Neuer Präsident wurde Pedro de Verona Rodrigues Pires ( •29. April 1934).

Bei den Parlamentswahlen im Januar 2006 konnte die PAICV ihren Vorsprung zu einer soliden absoluten Mehrheit (41 von 72 Sitzen) ausbauen und im Februar 2006 wurde Präsident Pedro Pires in direkter Wahl bestätigt.

Hauptziele der neuen Regierung bleiben die Armutsbekämpfung und die Steigerung der Effizienz von Staat und Wirtschaft.

Basierend auf dem Artikel Kap Verde der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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