Katar
Katar
Das Emirat
Katar ist ein Staat im Nordosten der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Die schmale und ovale Halbinsel grenzt im Süden an Saudi-Arabien. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 km, von Westen nach Osten 80 km aus. Das Staatsgebiet schließt einige Inseln ein.
Geographie
Geographie
Salzsümpfe und Wüstenstreifen trennen Katar von der Arabischen Halbinsel. Die Salzpfannen (Sabkhas) auf Meeresniveau sind Relikte aus der Zeit, als Katar noch eine Insel war. Erst durch eine leichte Hebung des Landes entstand die Verbindung zum arabischen Festland. Aus diesen Sümpfen steigt nach Norden das sanft gewellte Hügelland empor, das für ganz Katar prägend ist. Im Westen, nahe der Stadt al-Kirana, erreicht das Gelände im Dschabal Duchan mit 106 m seinen höchsten Punkt. Nach Osten fällt das Land sanft zum Meer ab. Das überwiegend flache Land ist von Geröll- und Kieswüste geprägt. Sanddünen kommen nur vereinzelt, meist an der Küste im äußersten Südosten, vor. Die Küste wird von mehreren langgestreckten Buchten gegliedert. Besonders der Ostseite sind zahlreiche Korallenriffe vorgelagert. Das Grundwasser hat einen hohen Salzgehalt; Trinkwasser wird in Meerwasser-Entsalzungsanlagen gewonnen. Im Südosten befindet sich die Meereslagune Khor Udaid.
Geschichte
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Emirats Katar wies in früheren Jahrtausenden noch eine reichhaltige Vegetation auf und war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im 5. Jahrtausend v. Chr. erlebte Katar eine Blütezeit. Klimaveränderungen führten zum Entstehen der heutigen Wüstenlandschaft und einer Abwanderung der Bevölkerung. In den folgenden Jahrtausenden wurde Katar nur sporadisch besiedelt. Im 5. Jahrhundert n. Chr. hatte das Christentum Einzug in der Region gehalten, mit Ankunft des Islams verschwand es aber zwei Jahrhunderte fast völlig von der Arabischen Halbinsel. 628 n. Chr. schlossen sich die Bewohner Katars dem Propheten Muhammad an und traten zum Islam über. Aber auch in der Folgezeit hatte das Land wegen des fehlenden Wassers kaum eine Bedeutung. Von sporadischen Handelssiedlungen an der Küste abgesehen, war das Land nur von Beduinen bewohnt. Um 1760 zogen nomadisierende Beduinenstämme von ihren angestammten Weidegebieten im Inneren der Arabischen Halbinsel in das Gebiet des heutigen Katar. Zu diesen Beduinen gehörte auch die Sippe Al Thani, die das Dorf Al Bid gründete, das heutige Doha. Scheich Muha
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Klima
Klima
Mit dem geringen Jahresniederschlag von unter 100 mm gehört Katar zu den trockensten Landschaften der Erde. Aufgrund der Nähe zum Persischen Golf ist das Klima ganzjährig schwül, subtropisch und heiß. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 85 %. Im Sommer sind Temperaturen von 45 °C keine Seltenheit, im Winter sinken sie auf durchschnittlich 17 °C. Allerdings sind gerade in den letzten Wintern auch Temperaturen unter 10 Grad häufiger vorgekommen. Häufig weht der trocken-staubige Nordwestwind Shamal.
Verkehr, Tourismus
Verkehr, Tourismus
Das gut ausgebaute Straßennetz umfasst etwa 1.300 km. Es bestehen Straßenverbindungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien. Die bedeutendsten Häfen sind Ras Laffan, wo neben Stückgut- und Containern im Wesentlichen Gas verladen wird, und Mesaid, wo Massengut und Stückgut sowie Öl umgeschlagen werden. Der Hafen der Hauptstadt Doha wird hauptsächlich von Dhaus angelaufen, die auf den traditionellen Routen des Persischen Golfes, jedoch auch bis Südindien verkehren. Eine neue kleine Hafenanlage in der Bucht von Doha ermöglicht auch hier den Umschlag von Stückgut und Containern. Die Häfen von al-Chaur (nördlich Doha) und al-Wakr (südlich Doha) sind im Wesentlichen Fischereihäfen mit geringem Küstenschifffahrtsverkehr. Ar-Ruwais an der Nordküste ist ein reiner Fischereihafen. Der internationale Flughafen von Doha wird täglich von mehreren europäischen Hauptstädten aus angeflogen und beherbergt die Fluggesellschaft Qatar Airways. Der Tourismus ist volkswirtschaftlich bedeutungslos.
Zur Zeit entstehen mehrere spektakuläre Bauprojekte, zum Beispiel eine 400 Hekta
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Erdöl, Erdgas, Düngemittel sowie die bezahlte Bereitstellung von Truppenlagerplätzen und Ruhezonen für die US Army. 2004 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 20 % gewachsen. 0,2 % davon werden in der Landwirtschaft, 62,2 % in der Industrie und 37,6 % im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. 2001 waren 2 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft, 38 % in der Industrie und 60 % im Dienstleistungssektor beschäftigt. Die Inflation lag 2005 im Durchschnitt bei 4,5 %. Katar ist die reichste Nation Asiens.
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