Kerava
Kerava
Kerava (schwed.
Kervo) ist eine Stadt im Süden Finnlands mit rund 32.000 Einwohnern. Sie liegt wenig nördlich der Hauptstadt Helsinki und gehört zu deren Großraum. Die Einwohnerzahl der Stadt steigt durch den Zuzug aus den ländlichen Gebieten Finnlands in die Region Helsinki seit Jahren stetig an: Seit 1980 ist die Einwohnerzahl um 35 % gestiegen. Fast 96 % der Einwohner Keravas sprechen Finnisch als Muttersprache, nur 1 % sind Finnlandschweden. Somit ist die Stadt auch amtlich einsprachig finnischsprachig.
Geografie
Geografie
Kerava liegt rund 27 km nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki in der Landschaft Uusimaa. Nachbargemeinden sind Tuusula im Westen, Sipoo im Osten und die Großstadt Vantaa im Süden. Kerava gehört zur Region Helsinki und ist eng mit der Hauptstadt verbunden.
Mit nur 30,79 km² ist Kerava die flächenmäßig fünftkleinste Gemeinde Finnlands, mit einer Bevölkerungsdichte von über 1.000 Einwohnern je Quadratkilometer aber auch nach Helsinki und Kauniainen die am dichtesten besiedelte. Das Gemeindegebiet wird von Norden nach Süden vom Fluss Keravanjoki durchflossen, über den im Stadtgebiet mehrere Brücken führen. Der Fluss ist auch das einzige Binnengewässer der Stadt; so ist Kerava eine der wenigen finnischen Gemeinden ohne See.
Geschichte
Geschichte
Die ersten Menschen erreichten das Gebiet von Kerava nach Ende der letzten Eiszeit vor rund 9000 Jahren. Zu jener Zeit lag der Wasserspiegel des Ancylussees, des Vorläufers der Ostsee, rund 40 Meter höher als heute, so dass Kerava sich an der Küste befand. Die steinzeitliche Bevölkerung lebte von Jagd und Fischerei.
Die erste sesshafte Besiedlung entstand in Kerava im Mittelalter, zuvor hatten die Hämeer das Gebiet als Jagdgrund genutzt. Im Gebiet von Kerava befanden sich zwei Dörfer, Alikerava und Ylikerava („Ober-“ und „Unter-Kerava“), die anfangs zum Kirchspiel Sipoo gehörten. Nach Gründung des Kirchspiels Tuusula im Jahr 1643 wurde Kerava ein Teil dessen. Man geht davon aus, dass noch Mitte des 16. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl von Kerava bei nur etwa 160 lag, auch danach blieb das Gebiet dünn besiedelt.
Als 1862 die Eisenbahnstrecke nach Helsinki fertiggestellt wurde, hatte Kerava rund 450 Einwohner. Die Eisenbahnanbindung führte in den Folgejahren zur Ansiedlung von Betrieben insbesondere der Bau- und holzverabeitenden Industrie und einem Wachstum
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Kultur
Kultur
Da sich Kerava im Einzugsbereich der Hauptstadt befindet, wird von den Bewohnern der Stadt in erster Linie das Kulturangebot der Region Helsinki in Anspruch genommen. Aber auch in Kerava selbst wird, meist durch die Stadt gefördert, eine Reihe von wiederkehrenden Kulturveranstaltungen angeboten.
Seit 1987 findet in der Fußgängerzone zu Kerava jeden August ein Knoblauchfestival statt. Sich selbst bezeichnet Kerava daher auch als die „Knoblauchstadt Finnlands“. Das seit 1991 jährlich im Juni veranstaltete Jazzfestival
Kerava Jazz setzt seinen Schwerpunkt auf Free Jazz. Im September wird die Innenstadt für zwei Tage vom Volksfest
Sirkusmarkkinat bevölkert. Im Rahmen des Programms
Helmimusiikki („Perlenmusik“) werden mehrmals im Jahr Konzerte klassischer Musik veranstaltet.
Das Kunstmuseum der Stadt ist in einer ehemaligen Gummifabrik des Nokia-Konzerns, dem so genannten „Klondykehaus“, untergebracht. In den Dauer- und Sonderausstellungen wird vor allem moderne finnische Kunst gezeigt.
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