Korça
Korça
Korça (albanisch auch
Korçë, veraltet
Koritza, griechisch:
Κορυτσά,
Korytsá, italienisch:
Corizza, aromunisch:
Curceaua) ist eine Stadt im Südosten Albaniens. Die Stadt hat etwa 75.000 Einwohner (2005) und liegt in einer fruchtbaren Hochebene auf rund 850 m ü. d. M. umgeben von annähernd doppelt so hohen Bergen. Das Klima im Sommer ist mit maximal 26 °C angenehm warm, die Winter sind hingegen mit -3 °C bis +4 °C im Januar recht kalt.
In Korça haben die Behörden des gleichnamigen Qarks und des Kreises (rrethi) ihren Sitz. Eine neu gebaute Schnellstraße nach Osten über Bilisht verbindet Korça mit dem rund 30 Kilometer entfernten Griechenland. Eine weitere wichtige Straße führt in nördlicher Richtung nach Pogradec und von dort weiter nach Mittelalbanien oder ins mazedonische Ohrid.
Geschichte
Geschichte
Die Gegend um das heutige Korça gehört zu den frühen Siedlungszentren Südosteuropas, in denen seit der Bronzezeit Kupfer abgebaut wurde. An mehreren Stellen im Umkreis wurden eisenzeitliche Hügelgräber und Befestigungsmauern der Illyrer ausgegraben.
Die Stadt selbst ist eine relativ junge Gründung. Um 1280 wurde erstmals eine Siedlung erwähnt, etwa zur selben Zeit wie auch Voskopoja. Zu Zeiten des Sultans Murad I. (1359–1389) drangen türkische Truppen erstmals in das Gebiet um Korça vor. 1440 soll die ursprüngliche Siedlung von den Türken zerstört worden sein.
Die Stadtgründung erfolgte nach der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der osmanische Sultan Murad II. (1421–1451) schenkte Ilyas Hoxha, einem verdienstvollen Mitglied seines Janitscharenkorps, ein Gebiet um Korça. Ilyas war in einem Nachbardorf geboren und als Sklave an den Hof von Edirne verschleppt worden. Mit den Titeln
Bey und
Mirahor versehen, kehrte er in seine Heimat zurück. Als Gründung der Stadt gilt der von ihm veranlasste Bau der Mirahor-Moschee.
Es entstand ein blühend
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Wirtschaft
Wirtschaft
Ende des 19. Jahrhunderts wurden vor allem Wolle, Filz und Teppiche hergestellt. In den 1920er Jahren gab es Kleinfabriken für Strickwaren, Mehl, Seife, Zigaretten, eine Druckerpresse und ein Sägewerk. 1926 wurde die Braunkohleförderung bei Mborje aufgenommen.
In der Zeit der kommunistischen Herrschaft wurde die Stadt zu einem industriellen Zentrum. Es entstanden ein Kohlekraftwerk zur Nutzung der nahe gelegenen Braunkohlevorkommen, die Textil- und Teppichproduktion wurde industrialisiert, gebaut wurden auch eine Anlage zur Kupferverarbeitung und eine im ganzen Land bekannte Brauerei.
Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1990 kam die Schwerindustrie wegen veralteter Produktionstechniken und der Randlage der Stadt innerhalb Albaniens annnähernd zum Erliegen. Weitläufige Stadtviertel im Norden mit Industriebrachen zeugen davon.
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