Lüdenscheid
Lüdenscheid
Lüdenscheid (westfälisch: Lünsche) liegt im Nordwesten des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Märkischen Kreises im Regierungsbezirk Arnsberg. Die Stadt ist Kreisstadt und Sitz des Kreistages des Märkischen Kreises. In alter Mundart wird Lüdenscheid auch als „Stiärt“ bezeichnet. Der Beiname „Bergstadt“ wird seit Jahrzehnten häufig verwendet und fand unter anderem Eingang in die offizielle Bezeichnung des dritten städtischen Gymnasiums. „Stadt des Lichts“ ist ein der Stadtwerbung dienendes Attribut der jüngsten Zeit und nimmt Bezug auf die Lüdenscheider Lampen- und Leuchtenindustrie.
Geografische Lage
Geografische Lage
Lüdenscheid liegt im nordwestlichen Sauerland, geografisch gesehen in der flachen, westsüdwest-ostnordost-gerichteten Lüdenscheider Mulde mit ihrem Kernbereich in der Quellmulde der Rahmede und einem Sattel der Wasserscheide zwischen Lenne und Volme, die die Stadt von Nordwest nach Südost quert.
Die „Mulde“ wird ersichtlich, wenn man Lüdenscheid von der Homert (539 m) im Süden oder im Norden vom Radargelände (500 m) bei Großendrescheid betrachtet.
Als Bergstadt erscheint Lüdenscheid den Besuchern, die sich aus den Tälern, beispielsweise aus Richtung Altena oder Werdohl, nähern. Im Mittel liegt Lüdenscheid auf etwa 400 m. Der höchste Berg in der Umgebung von Lüdenscheid ist die Nordhelle (Ebbegebirge) mit 663,3 m Höhe. Höhere Berge als um Lüdenscheid gibt es nordöstlich erst wieder im Harz, östlich im Hochsauerland, westlich in der Eifel und südlich im Taunus sowie im Schwarzwald.
Klima
Klima
Das Lüdenscheider Höhenklima ist atlantisch geprägt. Verantwortlich dafür sind die vorherrschenden westlichen Winde. Charakteristisch sind die verhältnismäßig großen Niederschlagsmengen und die für die Höhenlage gemäßigten Temperaturen. Der Juli ist mit durchschnittlich rund 16 °C der wärmste und der Januar mit um 0 °C der kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei knapp 8 °C. Durch die Stauwirkung des Reliefs und den dadurch bei westlichen Winden entstehenden Steigungsregen sind die Niederschlagsmengen erheblich, im Jahresdurchschnitt mehr als 1200 Liter je Quadratmeter.
Eine Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes befindet sich in
Lüdenscheid-Oberhunscheid.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Die Stadt gegliedert sich in 22 statistische Bezirke. Im nachfolgenden Text finden sich die Einwohnerzahlen der Bezirke (Stand 2004) in Klammern. Neben dem Bezirk Innenstadt/City (3633) gibt es 4 Bezirke im Westen, 8 Bezirke im Norden, 7 Bezirke im Osten und 2 Bezirke im Süden. Im Westen liegen Brügge (5409), Buckesfeld und Othlinghausen (3481), Oeneking sowie Stüttinghausen und Pöppelsheim (5544).
Im Norden schließen sich Dickenberg (2890), Eggenscheid (321), Freisenberg (681), Gevelndorf (2993), Grünewald (5154), Tinsberg (7055), Vogelberg (543) und Wehberg (3839) an.
Im Osten befinden sich Brüninghausen (1595), Kalve (4057), Schlittenbach (5177), Trempershof (246), Wefelshohl (4562), Wettringhof (896) sowie Worth mit Eichholz und Honsel (6494).
Abschließend gibt es im Süden noch die beiden Bezirke Bierbaum mit Piepersloh (898) und den Bezirk Naturpark Ebbe (223).
Wirtschaft
Wirtschaft
Lüdenscheid ist eine alte Industriestadt, in der die metallverarbeitende Industrie immer den Schwerpunkt gebildet hat. Im Mittelalter wurde hier schon früh der Osemund produziert. Während ab diesem Zeitalter die Eisenerzvorkommen im Sieger- und Sauerland in den umliegenden Tälern mit ihrer Wasserkraft die Errichtung von Hammerwerken und Drahtziehereien begünstigt haben, wurde in Lüdenscheid das aus dem Erz gewonnene Metall in kleinen handwerklichen Schmieden weiter verarbeitet. Die weite Verbreitung ihrer Produkte legten den Beitritt Lüdenscheids zur Hanse nahe. Die Schmieden bedeuteten aber nicht nur eine wichtige Einkommensquelle für die Stadt, sondern waren auch eine Gefahr für das Gemeinwesen. Nach dem fünften Stadtbrand vom 12. Juni 1681 wurden die Schmieden aus der Stadt und vor deren Mauern verwiesen. 1735, acht Jahre nach dem sechsten Stadtbrand, wurden neun Kleinschmieden gezählt, im Jahre 1788 175 Schmiede. Schmidt ist auch heute noch der häufigste Nachname in Lüdenscheid.
Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichten neue Techniken der Umformung von Metallen, wie Stanzen, Prägen, Dreh
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