La Brévine
La Brévine
La Brévine ist eine politische Gemeinde im Distrikt Le Locle des Kantons Neuenburg in der Schweiz.
Geographie
Geographie
La Brévine liegt auf , 24 km westlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich in der ebenen Fläche des Hochtals Vallée de la Brévine im Neuenburger Jura, beidseits des Dorfbaches
Le Bied, nahe der Grenze zu Frankreich.
Die Fläche des 41.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst den zentralen und westlichen Teil der Synklinalen des Vallée de la Brévine mit dem oberirdisch abflusslosen Lac des Taillères. Im Süden erstreckt sich der Gemeindeboden auf die Höhen von
Les Fontenettes und
Crêt du Cervelet, auf dem mit der höchste Punkt von La Brévine erreicht wird. Die nördliche Grenze verläuft auf dem bewaldeten Kamm des Armont, der bis ansteigt. Ganz im Westen erstreckt sich das Gebiet in einem schmalen Zipfel über die Höhe des
Bois des Vaux ins Einzugsgebiet des Doubs und bis zur Felskrete
Rochers du Cerf . Auf den Höhen südlich des Vallée de la Brévine befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Von der Gemeindefläc
...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Vallée de la Brévine wurde ab dem 13. Jahrhundert von Siedlern aus dem Val de Travers urbar gemacht. Während des 14. Jahrhunderts wanderten Emigranten aus dem Burgund ein. Die Etymologie des Namens La Brévine ist umstritten. Einige Quellen deuten ihn als Abwandlung des Wortes
abreuvoir (
Tränke), andere führen ihn auf das keltische
Bebrona zurück, das
Biberbach bedeutet. Der erste urkundlich erwähnte Weiler ist Bémont (1266 Bemont), auch Les Taillères wird bereits 1304 genannt (
Chaul de Estaleres).
Nachdem im Laufe des 16. Jahrhunderts Siedler aus Le Locle und La Sagne eingewandert waren, kam das Tal immer mehr in den Einflussbereich der Herrschaft Valangin. Bis 1624 gehörte La Brévine zur Kastlanei Val de Travers, danach wurde es eine eigene Gemeinde mit Mairie und Zivilgericht, das erst 1848 aufgelöst wurde. Der Name La Brévine galt zunächst nur für den Zentralort, erst im 18. Jahrhundert wurde er auf das ganze heutige Gemeindegebiet ausgedehnt. Im Jahr 1831 fielen zahlreiche Häuser einer Feuersbrunst zum Opfer.
Die Oberho
...mehr
Klima
Klima
La Brévine zeichnet sich durch ein raues und verhältnismässig feuchtes Klima aus. Im Winter werden im komplett abgeschlossenen Vallée de la Brévine während Strahlungsnächten nicht selten Temperaturen von –30 °C erreicht, was dem Ort den Namen
Sibirien der Schweiz eintrug. An der Messstation La Brévine wurde am 12. Januar 1987 mit –41.8 °C die tiefste je an einer offiziellen Station der MeteoSchweiz gemessene Temperatur der Schweiz registriert.
Mit 692 Einwohnern (Ende 2007) gehört La Brévine zu den kleineren Gemeinden des Kantons Neuenburg. Von den Bewohnern sind 95.2 % französischsprachig, 3.4 % deutschsprachig und 0.6 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Talschaft von La Brévine war im 18. und 19. Jahrhundert vergleichsweise dicht besiedelt. Nach dem Höchststand um 1880 wurde durch starke Abwanderung eine Bevölkerungsabnahme um mehr als 60 % verzeichnet, die erst in den letzten Jahren verlangsamt und gestoppt werden konnte.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die reformierte Kirche von La Brévine wurde 1604 erbaut und vor ihrem 400. Geburtstag im Jahr 2003 restauriert. Seit 1622 bildet das vorher von Le Locle abhängige Dorf eine eigene Pfarrei. Im Dorf sowie in den Weilern sind zahlreiche charakteristische Bauernhäuser des Hochjuras aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. In Bémont steht eine Kapelle.
Wirtschaft
Wirtschaft
La Brévine war bis ins 19. Jahrhundert ein durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im 18. Jahrhundert wurden die Spinnerei und die Spitzenklöppelei in Heimarbeit eingeführt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde dieser Erwerbszweig durch die Uhrenherstellung abgelöst, die dem Tal einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Seit dem 18. Jahrhundert wurde in den Moorgebieten des Vallée de la Brévine Torf gestochen. Heute ist der Torfabbau eingestellt. Einziger Industriebetrieb ist heute eine Präzisionswerkzeugfabrik. Die Landwirtschaft hat immer noch eine grosse Bedeutung, etwa 50 % der Erwerbstätigen sind im primären Sektor beschäftigt. Es überwiegen die Viehzucht und Milchwirtschaft (Käseherstellung), daneben gibt es auch Holzhandel.
Basierend auf dem Artikel La Brévine der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen