La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds (wörtlich übersetzt
der Kalkgrund) ist eine politische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Distrikts im Kanton Neuenburg in der Schweiz. Die grösste Stadt des Hochjuras und drittgrösste Stadt der Romandie liegt auf rund 1000 Meter über Meer und ist damit eine der höchstgelegenen Städte Europas. Sie gehört neben Biel/Bienne und Le Locle zu den bekanntesten Uhrenstädten der Schweiz. Dennoch hat sie mit dem ausgedehnten, nur sehr dünn besiedelten Umland einen gewissen ruralen Charakter behalten können, was ihr auch den Namen
Ville àla campagne (Stadt auf dem Land) eintrug.
Geographie
Geographie
La Chaux-de-Fonds liegt auf , rund 15 km nordnordwestlich der Kantonshauptstadt Neuchâtel (Luftlinie), nahe der Grenze zu Frankreich. Die Industriestadt erstreckt sich in einem breiten Hochtal ohne oberirdisches Fliessgewässer im Neuenburger Jura, zwischen den Höhen von Mont Sagne im Südosten und Pouillerel im Nordwesten.
Die Fläche des mit 55.7 km² grössten Gemeindegebiets des Kantons umfasst einen Abschnitt im Neuenburger Jura. Hauptsiedlungsgebiet bildet das durchschnittlich auf gelegene Hochtal von La Chaux-de-Fonds, eine Synklinale im Faltenjura, die gemäss der Streichrichtung des Juras in diesem Gebiet in Richtung Südwest-Nordost orientiert ist. Das Hochtal ist bis zu 1 km breit, etwa 7 km lang und senkt sich leicht gegen Nordosten. Die nordöstliche Fortsetzung des Hochtals stellt die
Combe du Valanvron dar, ein tief in die Hochflächen eingeschnittenes Kerbtal. Durch dieses fliesst der Bach
La Ronde, der im Cul des Prés versickert, weiter unten wieder zutage tritt und bei Biaufond in den Doubs mündet. Die nordöstliche Grenze von La Chaux-de-Fonds v
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Geschichte
Geschichte
Ausser einigen wenigen Überresten, die aus dem Paläolithikum stammen und in Höhlen im Tal der Doubs entdeckt wurden, gibt es bis zum Mittelalter keine Beweise über die Anwesenheit von Menschen im Hochtal von La Chaux-de-Fonds.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde La Chaux-de-Fonds im Jahre 1350 unter dem Namen
la Chaz de Fonz, als Sömmerungsweide für die Bauern aus dem Val de Ruz. 1378 erschien die Bezeichnung
Chault de Font. Der Ortsname geht vermutlich auf die lateinischen Wörter
calvus (kahl) und
fundus (Boden, Grund) zurück und bedeutet etwa soviel wie
kahles, unbewachsenes und unbestelltes Grundstück.
Die Urbarmachung und Besiedlung des Hochtals von La Chaux-de-Fonds erfolgte in zwei Phasen: Im 14. Jahrhundert liessen sich hier Bauern aus dem Val de Ruz nieder, während im 15. und 16. Jahrhundert die Siedler eher aus dem Vallée des Ponts und aus Le Locle kamen. Das Gebiet unterstand der Herrschaft Valangin. Wegen der Wasserknappheit im Hochtal (im Unterschied zu Le Locle ist kein oberirdisches Fliessgewässer vorhanden, mit dem Mühlen oder SÃ
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Klima
Klima
Aufgrund seiner Höhenlage weist La Chaux-de-Fonds ein raues Klima auf. Die Jahresmitteltemperatur an der Messstation La Chaux-de-Fonds (auf ) beträgt 5.8 °C, wobei im Januar mit –2.0 °C die kältesten und im Juli mit 14.3 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier 151 Frosttage, aber nur 30 Eistage zu erwarten, was im Vergleich zu anderen Orten ähnlicher Höhenlage relativ wenig ist. Der Grund dafür liegt darin, dass La Chaux-de-Fonds im Winter oft oberhalb der Inversionsschicht liegt und die Sonne den Talkessel erwärmen kann, so dass die Temperatur tagsüber trotz sehr kalter Nächte über den Gefrierpunkt ansteigt. Die Stadt weist im Mittel 1715 Sonnenstunden pro Jahr auf. Dies ist ein höherer Wert als an den meisten Mittellandstationen der Schweiz, weil La Chaux-de-Fonds im Winterhalbjahr nur selten unter einer Hochnebeldecke liegt. Sommertage gibt es im Jahresmittel acht, während statistisch nur jedes dritte Jahr ein Hitzetag zu erwarten ist. Die 1406 mm Niederschlag sind ziemlich regelmässig über das ganze Jahr verteilt, wobei im Sommerhal
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Kultur
Kultur
La Chaux-de-Fonds hat verschiedene kulturelle Einrichtungen zu bieten. Dazu gehören verschiedene Museen, der Konzertsaal, das Théâtre populaire romand (seit 1968), Bibliotheken, Kinos, eine Ludothek, das Centre d'Animation et de Rencontre und das Kultura Centro Esperantista (Esperanto-Kulturzentrum). Die Stadt besitzt auch einen Wildpark und ein Vivarium.
Wirtschaft
Wirtschaft
La Chaux-de-Fonds entwickelte sich etwa ab Mitte des 18. Jahrhunderts vom Bauerndorf zur Industriegemeinde. Zu dieser Zeit gehörten vor allem die Herstellung von Spitzen und in zunehmendem Masse die Uhrmacherei zu den wichtigen Erwerbszweigen der Bevölkerung. Ab 1800 entwickelte sich La Chaux-de-Fonds zu einem Zentrum der Uhrenindustrie. Bereits durch die Krisen in der Zeit von 1910 bis 1945 schwer getroffen, fand damals eine erste Diversifizierung der Industrie statt (beispielsweise führte man die Produktion von Radioapparaten ein). Wie viele andere Städte des Juras hatte La Chaux-de-Fonds unter der Krise in der Uhrenbranche ab 1970 zu leiden. Dank der bereits erfolgten Diversifizierung erholte sich La Chaux-de-Fonds ab 1980 und trieb die Ansiedlung neuer Industriezweige weiter voran.
Heute bietet die Stadt rund 21'000 Arbeitsplätze an. Mit 2 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft (vorwiegend Milchwirtschaft und Viehzucht) nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 45 % der Erwerbstätigen sind im indus
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