Lausanne
Lausanne
Lausanne ist die Hauptstadt des Schweizer Kantons Waadt, die Hauptstadt des Distrikts Lausanne und eine politische Gemeinde. Der frühere deutsche Name
Losanen wird heute nicht mehr verwendet. Der italienische und der rätoromanische Name von Lausanne ist
Losanna. Die Stadt liegt in der französischsprachigen (welschen) Schweiz am Genfersee. Sie ist bezüglich der Einwohnerzahl, nach Zürich, Genf und Basel, die viertgrösste Stadt der Schweiz. Die Metropolregion Genf-Lausanne ist ein erweiterter Ballungsraum und hat 1.2 Millionen Einwohner. Lausanne ist ein bedeutendes Wirtschafts-, Kultur- und Bildungszentrum sowie eine wichtige Verkehrsdrehscheibe in der Westschweiz. Zudem ist Lausanne der Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
Geographie
Geographie
Lausanne liegt auf (Stadtzentrum) im Waadtländer Mittelland, an den durch mehrere Täler gegliederten Hängen am nördlichen Ufer des Genfersees. Im Bereich des Stadtzentrums treffen die heute grösstenteils überdeckten Bäche
Louve und
Flon zusammen. Durch ihre Täler wird das Stadtzentrum in die drei Hügel Cité, Le Bourg und Saint-Laurent unterteilt.
Die Fläche des 41.4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Waadtländer Mittellandes nördlich des Genfersees. Der Gemeindeboden umfasst in seinem südlichen Teil den dicht besiedelten Hang von Lausanne, begrenzt durch die Mündungen der beiden Flussläufe Chamberonne (im Westen) und Vuachère (im Osten) in den Genfersee. Vom Seeufer erstreckt sich das Stadtgebiet über den flachen, je nach Lage bis 500 m breiten Uferrandstreifen nordwärts den Hang hinauf bis auf die Hochflächen von La Blécherette , in das Waldgebiet
Bois de Sauvabelin und auf die Terrasse von Vennes (bis ).
Von diesem Hauptteil des Stadtgebietes erstreckt sich ein schmaler Streifen nach Nordosten über den Hang
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Geschichte
Geschichte
Das Stadtgebiet von Lausanne war bereits im 4. Jahrtausend vor Christus besiedelt. Die Römer errichteten an der Stelle einer keltischen Siedlung im Bereich des heutigen Vidy ein Militärlager, das sie
Lousanna nannten. Seit dem 1. Jahrhundert nach Christus entwickelte sich hier am Umschlagplatz von den Handelsschiffen auf dem Genfersee auf Pferdefuhrwerke ein römischer Vicus. Dieser erreichte vermutlich eine Grösse von 1.2 km Länge und 250 m Breite und war der grösste Vicus der Schweiz. Im Lauf des 3. Jahrhunderts wurde diese Römersiedlung durch Einfälle der Alamannen bedrängt und wahrscheinlich um 260 zerstört.
Bereits im 3. Jahrhundert entwickelte sich auf dem Hügel, wo sich heute die Kathedrale befindet, eine kleine Handwerkersiedlung oder ein Refugium. Der Name der Römersiedlung wurde auf diesen Ort übertragen. Im 6. Jahrhundert wurde auf diesem Hügel die erste Kirche errichtet, die dem heiligen Thyrsus geweiht war. Bischof Marius verlegte seinen Sitz in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts von Avenches nach Lausanne und begründete damit das Bistum Lausanne. Er wurd
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Politik
Politik
Die kommunalen Behörden haben ihren Sitz seit dem 16. Jahrhundert im Hôtel de Ville de la Palud. Der Gemeinderat (Conseil communal) besteht aus 100 Mitgliedern, die im Proporzwahlsystem alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Die Exekutive, der Stadtrat, setzt sich aus sieben sogenannten Magistraten (Conseillers municipaux) zusammen, die bis 1981 vom Gemeindeparlament, seither ebenfalls vom Volk gewählt werden. Stadtpräsident (Syndic) ist Daniel Brélaz von der Grünen Partei der Schweiz.
Bei den Kommunalwahlen von 12. März 2006 bauten die rot-grünen Parteien ihre Mehrheit im Stadtparlament aus, stellen nun insgesamt 64 der 100 Sitze (Sozialdemokraten: 30, Grüne: 22, À Gauche Toute 12). Die gemeinsame Liste von Liberalen, Freisinnigen und Christdemokraten erzielte 28 Sitze und diejenige der SVP deren 8.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Lausanne besitzt eine Reihe von sehenswerten Bauwerken. Herausragendes Bauwerk der Stadt ist die Kathedrale Notre-Dame. Im
Quartier de la Cité auf dem Hügel bei der Kathedrale sind weitere bedeutende mittelalterliche Bauten erhalten. Das Schloss Saint-Maire ist ein von vier Ecktürmen flankierter massiver kubischer Bau, dessen oberstes Geschoss Backsteinarchitektur zeigt. Es wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts an der Stelle des Priorats Saint-Maire errichtet, diente als Bischofssitz und war während der Berner Zeit Sitz des Landvogts. Das alte bischöfliche Schloss an der Place de la Cathédrale stammt in seinem Kern aus dem 11. Jahrhundert, im Lauf der Zeit wurden aber mehrere neuere Gebäudeflügel angebaut; der Jacquemard-Turm (1360–80) war Teil der ursprünglichen Stadtbefestigung. Nahebei steht das Haus Gaudard von 1670. Die ehemalige Akademie, ein rechteckiges Gebäude mit Treppenturm, wurde von 1579 bis 1587 erbaut. Von 1803–06 stammt das klassizistische Bâtiment du Grand Conseil. Mit dem westlich angrenzenden Quartier de la Palud ist der Stadtteil Cité durch gedec
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Stadtgliederung
Stadtgliederung
Das Stadtzentrum von Lausanne umfasst die Quartiere La Cité, Le Bourg, La Palud, Saint-Laurent und Le Pont. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts bildeten diese Gebiete die eigentliche Stadt Lausanne. Danach dehnte sich die Stadt immer weiter aus, und die umliegenden ehemaligen Dörfer und Weiler wurden in das Stadtgebiet inkorporiert, beziehungsweise sind zu Wohnquartieren geworden. Dazu zählen: Ouchy, Vidy und Cour nahe dem Seeufer, Malley auf der untersten Terrasse westlich der Stadt, La Blécherette und Bellevaux auf der Hochfläche nördlich der Stadt, Chailly in einer Talmulde der Vuachère, La Sallaz , Vennes und Rovéréaz an den Hängen östlich des Tals des Flon.
Ferner gehören im ländlichen nördlichen Stadtgebiet die unterdessen teilweise ebenfalls durch Neubausiedlungen ergänzten Weiler
Montblesson am Hang östlich des Flon Morand,
Vers-chez-les-Blancs ,
La Vulliette und
Chalet-Ã -Gobet auf der Hochfläche des Jorat sowie ganz im Norden
Montheron und
La Râpe am Talent,
La Bérallaz südlich und
Chalet Mari ...mehr
Wirtschaft
Wirtschaft
Neben Genf ist Lausanne das bedeutendste Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Westschweiz. Rund 83 % der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, der sekundäre Sektor vereinigt rund 17 % der Beschäftigten auf sich und weniger als 1 % arbeitet im primären Sektor.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es an den Südhängen unterhalb der Altstadt mehrere kleinere Weinbaugebiete und Ackerflächen. Mit der Ausdehnung des Siedlungsgebietes ist der Rebbau mittlerweile fast völlig verschwunden. Auf den Hochflächen des Jorat wird heute Viehzucht und Milchwirtschaft betrieben. Dank der grossen Waldfläche des Bois du Jorat spielt auch die Forstwirtschaft eine gewisse Rolle.
Der industrielle Sektor hatte vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Bedeutung. Industrie- und Gewerbezonen entstanden entlang der Eisenbahnlinie im Westen der Stadt und am Hangfuss in der Nähe des Genferseeufers. Mit dem vergrösserten Platzbedarf der Industrie wurden aber einige Betriebe in die Vorstädte, insbesondere an den westlichen und nordwestlichen Rand von Lausanne
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Basierend auf dem Artikel Lausanne der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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