Lavey-Morcles
Lavey-Morcles
Lavey-Morcles ist eine politische Gemeinde im Distrikt Aigle des Kantons Waadt in der Schweiz. Seine Bekanntheit erlangte der Ort durch eine Schwefelquelle, die zum Betrieb eines Thermalbades genutzt wird.
Geographie
Geographie
Lavey-Morcles liegt 12 km südsüdöstlich des Bezirkshauptortes Aigle (Luftlinie). Das Dorf Lavey-Village erstreckt sich auf in einer vom Schwemmmaterial des Bergbaches
Le Courset aufgefüllten Mulde östlich der Rhône, gegenüber von Saint-Maurice, zwischen den Bergmassiven von Dents du Midi im Westen und Dent de Morcles im Osten.
Die Fläche des 14.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Waadtländer Alpen. Die westliche Begrenzung bildet die Rhône. Daran schliesst sich im Osten eine schmale Talebene an, aus der sich die steilen felsigen, teils waldbedeckten Hänge der Dent de Morcles erheben. Dieser 2500 m hohe Westhang der Dent de Morcles wird durch drei Kerbtäler untergliedert: Im Süden (Grenze gegen das Wallis) die Hangrunse des
Torrent Sec, nördlich davon das Tal des
Avançon (de Morcles) und die Nordgrenze bildend der
Courset, der am Hangfuss südlich des Hügelgebietes von Chiètres im Lauf der Zeit eine grosse Menge Schwemmmaterial akkumuliert hat. Oberhalb der Waldgrenze, hier auf rund 1800 bis 2000 m, befinden sich steile Alpwei
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Lavey erfolgte 1016 unter dem Namen
A Laver; 1180 erschien die Bezeichnung
Lavetum. Der Ortsname ist vom lateinischen Wort
lavare (waschen) abgeleitet. Auch der Name
Morcles ist seit 1043 überliefert.
Die Gebiete von Lavey und Morcles gehörten seit dem 11. Jahrhundert der Abtei Saint-Maurice. Mit der Eroberung der Herrschaft Aigle durch Bern im Jahr 1476 gelangten Lavey und Morcles unter die Verwaltung des Gouvernements Aigle. Während Morcles stets von Bex abhängig war, gehörte Lavey nur bis 1564 zur Kastlanei Bex und bildete danach eine eigene Burgvogtei. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörten Lavey und Morcles von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurden die Dörfer dem Bezirk Aigle zugeteilt.
Gegen den Willen der Bewohner des abgelegenen Bergdorfes Morcles, das 1850 68 Einwohner zählte, wurde im Jahr 1852 die Fusion mit Lavey zur neuen Gemeinde Lavey-Morcles vollzogen.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die reformierte Kirche von Lavey-Village wurde 1889 erbaut. Von 1900 stammt die katholische Kirche.
Wirtschaft
Wirtschaft
Lavey-Morcles war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau und etwas Weinbau in den tiefen Lagen sowie die Milchwirtschaft und Viehzucht in den Hochlagen einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und vor allem im Dienstleistungssektor vorhanden. Das 1888 errichtete Elektrizitätswerk ist im Besitz der Stadt Lausanne. 1891 wurden die militärischen Befestigungsanlagen Savatan und Dailly an der strategisch einfach zu kontrollierenden Engstelle des Rhônetals erbaut. Die Armee zählt noch heute zu den wichtigen Arbeitgebern in Lavey-Morcles. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den grösseren Gemeinden des Rhônetals arbeiten.
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