Liberia
Liberia
Die Republik
Liberia (dt.:, manchmal auch
Liberien; engl.:) ist ein Staat in Westafrika und grenzt an die Elfenbeinküste, Guinea, Sierra Leone sowie an den Atlantik. Liberia war zunächst ein Projekt zur Ansiedlung ehemaliger afroamerikanischer Sklaven aus den Vereinigten Staaten und einer der ersten unabhängigen Staaten auf dem afrikanischen Kontinent (siehe American Colonization Society). Konflikte zwischen ehemaligen afroamerikanischen Sklaven und den einheimischen Ethnien prägen das Land bis heute. Nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg wurde mit der demokratischen Wahl einer neuen Staatspräsidentin im November 2005 (Stichwahl) der Grundstein für einen demokratischen Neuanfang Liberias gelegt.
Geographie
Geographie
Nachbarländer sind Elfenbeinküste, Guinea und Sierra Leone. Liberia liegt im Südwesten Westafrikas an der Atlantikküste. Es liegt hauptsächlich in der tropischen Regenwaldzone, die zum größten Teil gerodet wurde. Das Innere Liberias besteht größtenteils aus Bergland. Die höchste Erhebung ist der Mount Wuteve (1.440 m) im Norden des Landes.
Geschichte
Geschichte
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erreichten Portugiesen die Küste des heutigen Liberia, erkundeten das Land jedoch nicht weiter. Im Jahr 1822 kaufte die American Colonization Society, eine Gesellschaft von weißen US-amerikanischen Abolitionisten, den Küstenstreifen, um dort schon freigelassene ehemalige Sklaven anzusiedeln und gleichzeitig selbst Kolonialherren zu werden. Zu Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges lebten dort rund 12.000 Afroamerikaner. Die daraus entstehende Herrschaft einer (gesellschaftlich gesehen) künstlichen, schwarzen Elite wurde erst im April 1980 durch einen Putsch durch Samuel K. Doe brutal gebrochen. Am 22. April wurden dreizehn Vertreter der früheren Regierung, darunter mehrere Minister und der ältere Bruder des abgesetzten Präsidenten William R. Tolbert, erschossen. Das Land versank in der Folge zunehmend im Chaos, das bis heute nicht beseitigt werden konnte und die gesamte Region destabilisiert.
Doe wurde 1989 abgesetzt, brutal gefoltert und ermordet. Danach herrschte 14 Jahre lang Bürgerkrieg.
Nachdem der Waffenstillstand der Bürgerkriegsparteien
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Kultur
Kultur
Nationalfeiertag ist der 26. Juli, der Unabhängigkeitstag.
Medien:
• Zeitungen: Patriot, New Liberia (pro Regierung), Inquirer, News, Democrat (Opposition)
• Hörfunk: ELBC (staatlich), Star Radio (internat.), Radio Veritas (kath. Kirche), DC 101,1 (privat)
• Fernsehen: DC TV (privat)
• Journalistenverband: Press Union of Liberia (PUL)
Politik
Politik
Die seit 1847 bestehende Republik Liberia ist der zweitälteste unabhängige Staat Afrikas. 1984 wurde eine neue Verfassung durch Volksabstimmung angenommen, die sich wie die vorhergehende, eng an das US-amerikanische Modell anlehnt. Sie definiert Liberia als präsidiale Republik.
Der für sechs Jahre gewählte Präsident ist danach zugleich Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Legislative liegt beim Parlament, das aus zwei Kammern besteht: Dem Senat mit 15 und dem Repräsentantenhaus mit 64 gewählten Abgeordneten. Weiße dürfen Liberia nur mit Visum betreten, Schwarze dürfen ohne Visum einreisen. Es ist das einzige Land auf der Erde, wo die Erteilung eines Visums von der Hautfarbe abhängt und nicht von der Nationalität. Es ist eine Reaktion auf den Sklavenhandel des 19. Jahrhunderts.
Seit dem 14. Oktober 2003 war Gyude Bryant (Liberian Action Party) Vorsitzender der Übergangsregierung (Chairman of the Transitional National Government of Liberia). Stellvertretender Vorsitzender der Übergangsregierung war Johnson Wesley (National Democratic Party of
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