Listrac-Médoc
Listrac-Médoc
Listrac-Médoc oder kurz
Listrac ist eine Weinbaugemeinde mit eigener kommunaler Appellation (AOC) im Süden des Médoc im französischen Département Gironde, ca. 35 km nordwestlich der Stadt Bordeaux. Neben dem Siedlungskern
Listrac gehören zur Gemeinde mehrere Weiler und einzeln gelegene Weingüter, so
Le Fourcas im Norden und
Médrac im Nordosten. Dort befindet sich auch der Bahnhof, den sich Listrac mit der Nachbargemeinde Moulis-en-Médoc teilt. Listrac besitzt 1.854 Einwohner (1999).
Listrac ist nach Moulis die zweitkleinste der sechs kommunalen Appellationen des Médoc. 2002 wurden auf 664 Hektar Anbaufläche 29.154 Hektoliter Rotwein erzeugt, in den meisten Jahren liegt die Menge höher - bis zu 38.000 Hektoliter. Nicht unter die AOC fällt der auf insgesamt 6 ha angebaute Weißwein.
Geschichte
Geschichte
Reben wuchsen in Listrac zwar bereits im Mittelalter, die Bedeutung des Weinbaus war damals jedoch gering im Vergleich zu Getreide- und Viehwirtschaft. Dies änderte sich erst mit der Urbarmachung des Médoc seit dem 17. Jahrhundert. Im Gegensatz zu den berühmten Gemeinden entlang der Gironde blieb der Weinbau in Listrac jedoch stets kleinbäuerlich geprägt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Kiessandkuppe des Fourcas mit Reben bestockt, 1850 erwähnte der Autor Charles Cocks in seinem Buch „Bordeaux“ 60 Weingüter in Listrac. Einen weiteren Aufschwung erhielt der Weinbau durch den Bau der Eisenbahnlinie durch das Médoc. 1869 fuhr der erste Zug der Linie Bordeaux-Le Verdon durch Listrac. Die Reblauskrise versetzte Listrac Ende des 19. Jahrhunderts jedoch einen schweren Schlag, von dem es sich nur langsam erholte. Die Rebfläche hatte um die Jahrhundertwende noch eine Ausdehnung von 1380 Hektar, doppelt so viel wie heute. 1935 wurde die Winzergenossenschaft gegründet. Sie erhielt einen großen Schub, als die Eisenbahngesellschaft SNCF im Jahre 1948 den Grand-Listrac zum Hauswein
...mehr
Basierend auf dem Artikel Listrac-Médoc der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen