Mahabad
Mahabad
Mahabad (, kurdisch:
Mehabad ) ist eine kurdisch geprägte Stadt im Nordwesten des Irans in der Provinz West-Aserbaidschan und Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes. Sie hat etwa 174.000 Einwohner. Die Stadt liegt südlich des Urmia-Sees, in einem engen Tal auf 1.300 m Höhe.
Geschichte
Geschichte
Im ersten Jahrtausend vor Christus war die Region um Mahabad, das Zentrum des Königreich der Mannäer. Diese waren während der Eisenzeit in der Region ein Machtfaktor. Sie standen auch mit Assyrien und anderen Völkern der Region in Kontakt.
Mahabad war auch unter dem Namen
Sablakh bekannt und zunächst ein kleines Dorf in der Deryaz-Ebene, bis der Chef des kurdischen Mukri-Stammes Budaq Sultan es mit dem Einverständnis der Safawidenkönige zur Hauptstadt seiner Region machte. Der Name
Sablakh ist vielleicht mongolischen Ursprungs. Während der Dynastie der Safawiden war die Region von Mukriyan („Land der Mukri“), die Mahabad einschloss, eines der Zentren des Widerstandes gegen Schah Abbas I. den Großen.
In den Jahren 1609 und 1610, während der „Schlacht bei Dimdim“, unterstützen die Gebiete der Mukri den Khan der Goldenen Hand und Herrscher von Beradost Emîr Xan Lepzêrîn. Nach der Niederlage gegen Abbas ordnete dieser ein Massaker an der Bevölkerung der Stadt an. Das selbe Schicksal erlitten die Bewöhner von Beradost. Auch wurden viele
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Kultur
Kultur
Mahabad ist eines der Zentren der kurdischen Kultur und Literatur in Iranisch-Kurdistan. Viele Dichter und Schriftsteller haben in dieser Stadt im 20. Jahrhundert gewirkt. So unter anderem Hejar (Abdurrahman Sharfkandi) (1920-1990), Hêmin (Sayyed Moháammad Amini Shaykho-al-Eslam Mokri) (1920-1986), Abdorrahamn Zabihi (1920-1980) und Giw Mukriyani. Während der Zeit der Republik Kurdistan wurde Hejar der Titel
Kurdistans National-Dichter verliehen. Der Dialekt von Mahabad ist im westlichen Iran literarischer Standard der kurdischen Sprache. Er ist eng verwandt mit dem im irakischen Teil Kurdistans gesprochenen Sorani.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Umgebung von Mahabad ist voller historischer Spuren, die in vorislamische und vorchristliche Zeit zurückreichen. In der Nähe des Dorfes Inderghasch bei Mahabad liegt
Faghrigha, eine in Felsen geschlagene Grabkammer aus der Zeit der Sassaniden. An vielen Stellen findet man dort Reliefs, Stelen und Begräbnisstätten. Die Stadt Mahabad ist umgeben von zahlreichen Quellen. Diese und der Fluss, der früher am Stadtrand verlief und jetzt die Stadt durchfließt, sorgen für ein angenehmes Klima. Den Quellen in der Nähe wird eine heilende Kraft zugeschrieben. Vor allem sollen sie für entschlackende Trinkkuren, andere gegen Hautkrankheiten helfen. In der Stadt gibt es daneben armenische und jüdische Gassen, in denen Wein- und Spirituosenhandel betrieben wurde oder in denen Goldschmiede angesiedelt waren. Dieses war bei den Moslems verpönt. Ein Mausoleum des Bedaghol-Sutans findet sich südwestlich der Stadt.
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