Iran
Iran
Der
Iran (Persien, //, dt.
Land der Arier) ist ein Staat in Vorderasien (Westasien). Mit rund 75 Millionen Einwohnern und einer Fläche von ca. 1,6 Mio. km² zählt er zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Welt.
Geographie
Geographie
Der Iran grenzt an sieben Staaten: im Westen und Nordwesten an den Irak (Grenzlinie 1.609 km), die Türkei (486 km), Aserbaidschan (767 km) und Armenien (40 km); im Osten und Südosten an Turkmenistan (1.206 km), Afghanistan (945 km) und Pakistan (978 km).
Der nördlichste Punkt des Iran liegt auf 39° 47' nördlicher Breite und befindet sich in etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Palma de Mallorca (Spanien). Der südlichste Punkt des Iran liegt auf 25° nördlicher Breite und befindet sich in etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Doha (Katar). Der westlichste Punkt des Iran liegt auf 44° 02' östlicher Länge und damit in etwa auf einem Längengrad wie Bagdad (Irak). Der östlichste Punkt des Iran liegt auf 63° 20' östlicher Länge und damit ungefähr auf einem Längengrad wie Herat (Afghanistan).
Der heutige Iran hieß in der Antike und bis etwa 1935
Persien. Er ist ein ausgesprochenes Gebirgsland, was das Klima - von den Wüsten abgesehen - auch für Europäer recht erträglich macht. Geologisch wird das Land durch mehrere fast parallele, nach Südosten streichende Ge
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Geschichte
Geschichte
Der heutige Staat Iran befindet sich auf dem Gebiet, das man im deutschen Sprachgebrauch lange als Persien bezeichnet hat. Die geographische Lage zwischen dem Kaukasus im Norden, der Arabischen Halbinsel im Süden, Indien und China im Osten und Mesopotamien und Syrien im Westen, ließen das Land zum Schauplatz einer wechselvollen Geschichte werden.
Im persischen Großraum führt die Geschichte vom Reich der Meder zum Perserreich der Achämeniden (Kyros II. der Große bis Dareios III.) über Alexander den Großen zu den Parthern und Sassaniden.
Seit dem Mittelalter folgten auf das islamische Kalifat, welches das Sassanidenreich beerbte (siehe Islamische Expansion), verschiedene einheimisch-persische, mongolische und türkische Dynastien bis zu den Safawiden, Kadscharen und dem heutigen Staat Iran.
Iran trat als Monarchie mit einem Schah als Oberhaupt und bald auch mit einer eigenen, freien Regierung in die Neuzeit ein. Russland bzw. die Sowjetunion versuchten, den Norden des Iran unter ihre Kontrolle zu bringen und unterstützten 1920 die Gründung der iranischen Sowjetrepublik. Mit
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Kultur
Kultur
Die bekanntesten Feste sind Jaschne No'ruz (wörtlich "No=neu, Ruz=Tag"), Siezdah be dar (Siezdeh=dreizehn) und Schabe Yaldaa / Shabe Jalda (Schab=Nacht -e- Yaldaa=Geburt).
Typische Gerichte sind Khoreshteh Fesendjan (Hähnchenbrust mit Walnüssen und Granatapfelmus) und Shirin Polo (süßer Basmatireis mit Berberitzen, Orangenschalen, Pistazien und Mandeln).
Medien Teheran ist das Medienzentrum des Landes. Hier erscheinen die wichtigsten Tageszeitungen (Jumhori-yi Islami, Resalat, Kayhan, Akhbar, Ettelaat), darunter auch einige englischsprachige (Tehran Times, Kayhan International, Iran Daily, Iran News). Die Zeitungen und auch die staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender unterliegen staatlicher Zensur.
Zusätzlich gibt es über 30 iranische Fernsehsender aus dem bei Los Angeles liegenden San Fernando Valley, Kalifornien, die über Satellit oder Internet im Iran empfangen werden können.
Politik
Politik
Seit der Revolution von 1979 ist der Oberste Rechtsgelehrte („Revolutionsführer“) entweder der
Rahbar (d. h. „Führer“) oder in seiner Abwesenheit ein Rat religiöser Amtsträger. Der Revolutionsführer, seit 1989 Seyyed AlÄ« ChÄmene'Ä«, hat die uneingeschränkte Macht und ernennt die obersten Richter (allesamt Geistliche) und ist auch Oberkommandierender der Streitkräfte. Er wird vom Expertenrat auf Lebenszeit gewählt. Dieser wird wiederum alle acht Jahre vom Volk gewählt, wobei der Wächterrat die Kandidaten genehmigen muss.
Der Regierungschef des Iran ist der Präsident (seit 2005 Mahmud Ahmadinedschad). Er wird in allgemeinen Wahlen für eine 4-jährige Amtszeit bestimmt. Der Präsident ernennt die Mitglieder des Kabinetts und steht diesem auch vor. Er koordiniert die Regierungsarbeit und legt dem Parlament die Regierungsvorlagen vor. Die Macht von Präsident, Regierung und Parlament ist jedoch stark beschränkt, denn alle zu wählenden Kandidaten und alle Gesetze müssen vom Wächterrat bestätigt werden. Zudem hat in allen Fragen das letzte Wort der Revolutio
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die iranische Wirtschaft unterliegt zum größten Teil der staatlichen Kontrolle. In privater Hand befinden sich ausschließlich kleinere Betriebe.
Wichtigste Wirtschaftssparte sind die reichen Erdöl- und Erdgas-Vorkommen im Iran. Weitere wichtige Wirtschaftssparten sind die Textilindustrie, die Landwirtschaft und die Zement- und Baustoff-Produktion.
Iran hat eine arbeitsfähige Bevölkerung von 23,68 Millionen Menschen, die aber mangelhaft ausgebildet ist. Die Arbeitslosigkeit beträgt etwa 15 % (Stand 2007). Laut Bundeszentrale für Politische Bildung liegt sie inoffiziell bei über 50% einschließlich verdeckter Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung. Der Dienstleistungssektor bietet 45 % der Arbeitsplätze, wobei der Staat einen sehr großen Verwaltungsapparat betreibt. Die Landwirtschaft bietet 30 % und die Industrie 25 %.
Der Iran besaß im Jahr 2005 eine Kraftwerkskapazität von 41.000 Megawatt. Um das geförderte Erdöl für den Export verfügbar zu haben, ist der Bau von ca. 20 Kernkraftwerken geplant. Zudem ist der Bau von Anlagen für die Produktio
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