Maragha
Maragha
Maraga, auch
MarÄgha oder
MarÄghéh, ist eine Stadt in der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan 130 km südlich von Täbris.
Maragha liegt in dem in nord-südlicher Richtung verlaufenden Flusstal des Safi Chai an den südlichen Ausläufern des Sahand-Gebirges. Die Stadt hat ca. 180.000 Einwohner. Die Altstadt wird umschlossen von einer nur teilweise erhaltenen Mauer. Zwei noch gut erhaltene Steinbrücken sollen aus der Zeit Hülägüs stammen. Das Sahand Gebirge schirmt die Stadt von den Nordwinden ab, so dass das Klima milder ist als z.B. in Täbris nördlich des Sahand. Sie ist umgeben von ausgedehnten Obstplantagen, die sich bis zum 30 km westlich gelegenen Urmia-See erstrecken. Einer ihrer Exportartikel ist Trockenobst.
In der Stadt befindet sich eine Nebenstelle der Universität Tabriz und die
Islamic Azad University of Maragheh.
Geschichte
Geschichte
Aus der Sassaniden-Zeit stammt ein Mithraeum (auch Mehr-Tempel genannt), das teilweise 5 m unter der Erde erbaut wurde. Nachdem die Stadt im 7. Jahrhundert muslimisch wurde, fiel sie 1029 an die Oghusen. Diese wurden von einer lokalen kurdischen Dynastie abgelöst. 1221 wurde die Stadt von den Mongolen zerstört. Der Ilkhan Hülägü machte sie dann jedoch zu seiner Residenzstadt (später wurde die Hauptstadt nach Täbris verlegt). Hülägü Khans Mutter und 2 seiner Ehefrauen gehörten der Apostolischen Kirche des Ostens an. Hülägüs Gemahlin Qutai Khatun führte die Epiphanias-Prozessionen wieder ein.
Am 8. Februar 1265 verstarb Hülägü in Maragha und wurde auf einer Insel im Urmia-See begraben. Der Sohn Tagudar Ahmed (Il-Khan 1282-4) gestattete Gregorius Bar-Hebraeus eine Kirche und ein Kloster unterhalb des Observatoriums zu errichten. Rabban Bar Sauma, ein nestorianischer Christ aus Peking, ließ sich in Maragha nieder, nachdem er 1287 von Ilkhan Arghun nach Europa gesandt worden war, um ein Bündnis mit dem christlichen Abendland gegen die Mamelucken zu schließen, um das Heilige Land vom Isl
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Am bekanntesten sind vier Grabtürme (
Gunbad oder
Gonbad), wobei 3 der Seldschuken- und einer der Periode der Ilkhane angehören: der
Gonbad-e-Sorkh (Roter Turm, 1147), der
Borj-e-Modavvar (Zylindrischer Turm, 1167), der
Gonbad-e-Kabud (Blauer Turm, 1197) und der
Gonbad Qufariye (1328). Der Gonbad-e-Kabud wird auch Mausoleum der Mutter Hulagu Khans genannt, obwohl die islamische Ausstattung gegen das Grabmal einer syrischen Christin spricht. Dieser Turm ist mit Mosaiken verziert, die eine Ähnlichkeit mit Penrose-Parkettierungen aufweisen. Darauf hatte schon 1992 Emil Makovicky von der Universität Kopenhagen hingewiesen. Anfang 2007 fanden Peter Lu und Paul Steinhardt weitere Hinweise darauf, dass islamische Handwerker schon im Mittelalter hochkomplexe Parkettierungen verwandten, die erst heute mathematisch begründet werden.
Das 1990 eröffnete Museum hat sich auf die Zeit der Ilkhane spezialisiert. Im Garten des Museums befindet sich ein (modernes) Mausoleum für den Dichter Owhadi Maragheh'ei.
Nahe der Stadt liegt der Alavian-Stausee, d
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