Marly FR
Marly FR
Marly ist eine politische Gemeinde im District de la Sarine (deutsch: Saanebezirk) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Mertenlach wird heute kaum mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Marly liegt auf , 3.5 km südlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Die Agglomerationsgemeinde erstreckt sich in einer Talweitung der Ärgera (französisch: Gérine), kurz vor ihrer Mündung in die Saane, sowie auf den angrenzenden Molassehöhen des Freiburger Mittellandes.
Die Fläche des 7.7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Molassehöhen östlich der Saane. Der zentrale Teil des Gebietes wird von einer bis zu 800 m breiten Talweitung eingenommen, die von der Ärgera von Osten nach Westen durchflossen wird. Der Flusslauf ist hier in ein Kanalbett eingezwängt und verbaut, um den flachen Talboden vor den früher oft erfolgten Überschwemmungen zu schützen. Unterhalb dieser Talweitung fliesst die Ärgera durch eine Engstelle zwischen den Plateaus von
La Grangette und
Marly-le-Petit und mündet kurz darauf in die Saane.
Südlich des Ärgeratals erstreckt sich der Gemeindeboden auf die angrenzenden Waldhöhen mit Bois de l'Eglise
, Vers le Bois
(mit der höchste Punkt von Marly) und Bois de Monteynan
. Diese Waldhöhen sind du ...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Marly war schon sehr früh bewohnt. So wurden Siedlungsspuren aus dem Neolithikum und aus der Hallstattzeit entdeckt. Aus der Römerzeit sind Überreste von mindestens vier Gutshöfen (fundus Martiliacus) erhalten.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1055 unter dem Namen
in Marlensi. Später erschienen die Bezeichnungen
Marliei (1134),
Marllie (1228),
Marlie (1240),
Mallie (1251),
Mallye (1270),
Marliez (1453),
Marlye (1476) und
Maillié (1479). Als erste deutsche Version ist
Mertellach (1466) überliefert. Der Ortsname geht auf den gallorömischen Geschlechtsnamen
Martilius zurück.
Im Mittelalter bildete Marly den Mittelpunkt einer eigenen Herrschaft, die als Lehen den Herren von Arconciel unterstand. Spätestens 1442 kam das Dorf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Alten Landschaft (Burgpanner) zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Marly während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Saints Pierre-et-Paul ist bereits 1294 erstmals belegt. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche beim Neubau von 1785 bis 1787 und bei einer Erweiterung um 1878. Die Kirche besitzt eine bedeutende Innenausstattung, darunter einen spätgotischen Taufstein aus dem 17. Jahrhundert, einen Barockaltar aus dem 18. Jahrhundert und eine Schreinmadonna aus dem 14. Jahrhundert. Neben der Kirche steht das Pfarrhaus aus dem 18. Jahrhundert.
Ebenfalls im Dorf befinden sich die Kapelle Saint-Sébastien, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde, sowie das Herrschaftshaus Carry (1664 errichtet und im 18. Jahrhundert umgebaut) und das Haus Gottrau mit Mansarddach aus dem 19. Jahrhundert. Nördlich von Marly führt die 1922 erbaute Bogenbrücke Pont de Pérolles in rund 70 m Höhe über das Saanetal und stellt die direkte Strassenverbindung mit der Stadt Freiburg her.
Wirtschaft
Wirtschaft
Marly war bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Seit den 1950er Jahren setzte aber eine rasante Entwicklung zur Agglomerationsgemeinde von Freiburg mit grossen Gewerbe- und Industrieflächen ein.
Heute bietet Marly rund 2400 Arbeitsplätze an. Mit 2 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 34 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor rund 64 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).
Die Landwirtschaft konzentriert sich heute auf Viehzucht und Ackerbau. Die handwerkliche und industrielle Entwicklung des Dorfes vollzog sich in mehreren Schritten. Seit dem 14. Jahrhundert wurden entlang der Ärgera Schmieden, Sägereien und Mühlen betrieben. Eine bedeutende Papiermühle gab es von 1411 bis 1921. Die Industrialisierung setzte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein. 1886 wurde eine Fabrik für die Herstellung von Akkumulatoren er
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