Menziken
Menziken
Menziken (schweizerdeutsch:
Mänzike) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im oberen Wynental und grenzt an den Kanton Luzern.
Geographie
Geographie
Das Dorf erstreckt sich über die gesamte Breite des trogförmigen Tals der Wyna. Der Ischlag bildet die natürliche Grenze zum Seetal. Westlich des Dorfes liegt an den Ausläufern des Stierenbergs die Gemeinde Burg. Diese wird fast gänzlich vom Gemeindegebiet Menzikens umschlossen und ist somit beinahe eine Enklave. Ein Landstreifen von knapp 100 Metern Breite bildet die Verbindung zum westlichen Teil der Gemeinde. Das Gelände dort ist zum grössten Teil bewaldet und steigt bis zum 861 Meter hohen Stierenberg an.
Die fünf Gemeinden Menziken, Burg, Beinwil am See, Pfeffikon und Reinach sind zu einer zusammenhängenden Agglomeration mit über 17'000 Einwohnern verschmolzen, die Grenzen sind zwischen den einst getrennten Dörfern kaum mehr erkennbar.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 638 Hektaren, davon sind 151 Hektaren bewaldet und 171 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 861 Metern auf dem Gipfel des Stierenbergs, die tiefste Stelle liegt auf 535 Metern an der Wyna.
Weitere Nachbargemeinden im Kanton Aargau sind neben Burg auch Reinach im Norden und
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Geschichte
Geschichte
Vereinzelte Funde zeugen von einer Besiedlung des oberen Wynentals während der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit. Zur Römerzeit existierte hier ein kleiner Gutshof. Im 7. Jahrhundert errichtete ein alamannischer Grossbauer namens Manzo einen Hof, der die Bezeichnung
zem Manzinkhova («beim Hof der Leute des Manzo») erhielt. Die erste Erwähnung von
Manzinchouen erfolgte im Jahr 1045 in einer Urkunde des Grafen Ulrich von Lenzburg. Um 1330 wurde die Bezeichnung
Mentzikon verwendet.
Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Die niedere Gerichtsbarkeit war im Besitz der Herren von Rinach, die ihren Stammsitz in Burg hatten. Die Zehnten gingen an das Chorherrensift in Beromünster.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Menziken gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und war Bestandteil des Gerichts Reinach im Amt Lenzburg. Die Refo
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
1801 entstand an der Wyna ein von einem Wasserrad angetriebenes Sägewerk, das bis 1969 in Betrieb war. 1982 bis 1986 wurde das Gebäude restauriert und steht seither unter Denkmalschutz. Es wird von einem Verein gepflegt und ist daher noch immer funktionstüchtig; regelmässig finden Vorführungen statt.
Im Jahr 2000 verkaufte die örtliche Chrischona-Gemeinde ihre im Jahr 1922 errichtete Kapelle. Das Gebäude wurde renoviert und in ein Museum umgewandelt, das sich mit der Tabak- und Zigarrenindustrie des oberen Wynentals befasst.
Die katholische St. Anna-Kirche wurde 1907 erbaut, aufgrund der stetig wachsenden Zahl von Gläubigen musste diese 1973 um- und ausgebaut werden. Die reformierten Bewohner Menzikens gehören zur Pfarrei Reinach.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Menziken gibt es rund 2000 Arbeitsplätze, davon 2 % in der Landwirtschaft, 46 % in der Industrie und 52 % im Dienstleistungsbereich. Menziken bildet zusammen mit Reinach das wirtschaftliche Zentrum des südlichen Aargaus und weist daher viele Zupendler auf, auch aus den angrenzenden luzernischen Gebieten.
Das mit Abstand grösste Unternehmen ist die Alu Menziken Gruppe, die hier ihren Hauptsitz hat. Die amerikanische Haworth Inc., das weltweit zweitgrösste Büromöbelunternehmen, hat in Menziken ihre Schweizer Niederlassung. Weitere Industriezweige sind das graphische Gewerbe, der Metallbau und die Produktion von Fruchtsäften.
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