Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
10:56
 
 
+
»
 

Geschichte

Vereinzelte Funde zeugen von einer Besiedlung des oberen Wynentals während der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit. Zur Römerzeit existierte hier ein kleiner Gutshof. Im 7. Jahrhundert errichtete ein alamannischer Grossbauer namens Manzo einen Hof, der die Bezeichnung zem Manzinkhova («beim Hof der Leute des Manzo») erhielt. Die erste Erwähnung von Manzinchouen erfolgte im Jahr 1045 in einer Urkunde des Grafen Ulrich von Lenzburg. Um 1330 wurde die Bezeichnung Mentzikon verwendet.

Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Die niedere Gerichtsbarkeit war im Besitz der Herren von Rinach, die ihren Stammsitz in Burg hatten. Die Zehnten gingen an das Chorherrensift in Beromünster.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Menziken gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und war Bestandteil des Gerichts Reinach im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Menziken war lange Zeit ein Teil der Gemeinde Reinach gewesen und wurde erst um 1580 ein selbständiges Gemeinwesen. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Menziken gehört seither zum Kanton Aargau.

Die Industrie hielt schon früh Einzug; 1729 siedelte sich eine Baumwoll-Manufaktur im damaligen Bauerndorf an. Bald darauf folgten Webereien, Spinnereien und Färbereien. Die Menziker Produkte wurden ins Elsass, in die Lombardei und nach Savoyen exportiert. Ab 1838 wurde die Textilindustrie nach und nach durch die Tabakindustrie verdrängt. Menziken und das obere Wynental wurden zum Zentrum der schweizerischen Zigarrenherstellung und erlangten internationale Bedeutung. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die «Bank in Menziken» gegründet, und das neue «Wynentaler Blatt» erreichte von Menziken aus seine Leser. Um die Wende zum 20. Jahrhundert kamen der Bau von Herkules-Lastwagen sowie die Verarbeitung von Aluminium in der Aluminium AG (heute Alu Menziken Gruppe) dazu.

Dieser Aufschwung wäre nicht ohne den Bau von neuen Verkehrswegen möglich gewesen. Am 1. Mai 1904 ersetzte die schmalspurige Wynentalbahn den Postkutschenverkehr zwischen Menziken und der Kantonshauptstadt Aarau. Am 1. Oktober 1906 wurde die normalspurige Eisenbahnlinie Menziken - Beromünster eröffnet, eine Zweigstrecke der Seetalbahn.

Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerungszahl mehr als verdoppelt und Menziken ist mit seinen Nachbardörfern zusammengewachsen. Seit wenigen Jahren arbeiten Menziken, Burg, Pfeffikon und Reinach auf zahlreichen Gebieten eng zusammen. Es gibt Überlegungen, die vier Gemeinden in naher Zukunft zu fusionieren; Voraussetzung wäre allerdings ein Kantonswechsel der luzernischen Gemeinde Pfeffikon.

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