Merenschwand
Merenschwand
Merenschwand ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Muri im Südosten des Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im Reusstal an der Grenze zu den Kantonen Zürich und Zug.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde besteht aus mehreren Siedlungen. Die Hauptsiedlung Merenschwand liegt am Rande der breiten Reussebene, rund anderthalb Kilometer westlich des Flusses am südlichsten Ausläufer des Wagenrains, der Reuss- und Bünztal voneinander trennt. Östlich von Merenschwand liegt am Fluss der zweitgrösste Ortsteil Rickenbach, dazwischen befindet sich eine Industriezone. Ein Kilometer nördlich von Merenschwand liegt Unterrüti, rund anderthalb Kilometer ostsüdöstlich der Weiler Hagnau (unmittelbar an der Reuss).
Das Gelände ist geprägt durch die völlig flache Schwemmlandebene der Reuss, die hier früher stark mäandrierte, oft über die Ufer trat und die Felder überflutete. Seit der letzten Etappe der Melioration in den 1970er Jahren ist der Verlauf der Reuss begradigt und vollständig durch Hochwasserschutzdämme begrenzt. Der Wissenbach, der am Lindenberg entspringt, durchfliesst die Ebene in nordöstlicher Richtung und mündet in den Reusskanal. Dieser künstliche Kanal verläuft in einer Entfernung von 20 bis 250 Metern der Reuss entlang und entwässert die Ebene, die zahlreiche Weiher, Wass
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Geschichte
Geschichte
Zwischen Hagnau und dem zu Mühlau gehörenden Weiler Schoren entdeckte man 1983 bei Bauarbeiten für eine Hochspannungsleitung ein Grab aus der frühen Bronzezeit (ca. 1500 bis 1800 v. Chr.). Aus der Spätbronzezeit um 800 v. Chr. stammt eine kleine Siedlung, die 1944 bei Unterrüti beim Torfabbau entdeckt wurde; diese Siedlung lag am Ufer eines heute nicht mehr existierenden Sees. Die Alamannen liessen sich im 8. Jahrhundert nieder. Bis zum 12. Jahrhundert entstanden die kleineren Weiler, ebenso die ältesten Teile der heutigen Pfarrkirche.
Die erste urkundliche Erwähnung von
Meriswanden erfolgte im Jahr 1189. Die Herren von Hünenberg erwarben Merenschwand im Jahr 1293 von den Grafen von Homberg. Sie fügten das Dorf ihrem kleinen Territorium zwischen Zugersee und Vierwaldstättersee an und übten sowohl die niedere als auch die hohe Gerichtsbarkeit aus. Bedeutende Grundherren waren ausserdem die Klöster Muri und Frauenthal. Nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 - die Hünenberger hatten auf Seiten der unterlegenen Habsburger gekämpft - stieg die Stadt Luzern zur vorherrschenden Macht
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Vitus wurde erstmals 1245 urkundlich erwähnt. Die Grundmauern des Kirchturms stammen aus dem 12. Jahrhundert. Um 1500 wurde die Kirche neu erbaut; aus dieser Zeit ist der im gotischen Stil errichtete Chor erhalten geblieben. 1727/28 erfolgte eine Erweiterung des Kirchengebäudes. Unter der Leitung des St. Galler Architekten August Hardegger wurde das Kirchenschiff von 1897 bis 1899 im neugotischen Stil vollständig umgebaut und erweitert. Die nördlich angrenzende Kaplanei stammt ursprünglich aus dem Jahr 1491 und wurde 1774 im spätgotischen Stil umgebaut. Kapellen stehen in den Weilern Hagnau und Unterrüti.
Bedeutendster Profanbau ist der Gasthof Schwanen. Das zweistöckige Gebäude mit einem abgewalmten Satteldach und zwei mächtigen Dachausbauten stammt aus dem Jahr 1615; der obere Teil wurde 1681 umgebaut. Bis 1798 war der Gasthof Amts- und Gerichtshaus des luzernischen Amtes Merenschwand. 1830 begann hier der Freiämtersturm unter Johann Heinrich Fischer, dem damaligen Wirt.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Merenschwand gibt es rund 900 Arbeitsplätze, davon 15 % in der Landwirtschaft, 55 % in der Industrie und 30 % im Dienstleistungssektor. Die Unternehmen sind hauptsächlich in der Bau- und Holzindustrie, der Metallverarbeitung, der Kunststoffherstellung und der Medizinaltechnik tätig. Daneben gibt es mehr als 30 landwirtschaftliche Betriebe. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in der Region Muri oder in den Agglomerationen von Luzern, Zürich und Zug.
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