Morez
Morez
Morez ist eine Industriegemeinde im französischen Département Jura in der Region Franche-Comté. Es ist Hauptort des Kantons Morez im Arrondissement Saint-Claude.
Die in einem engen Quertal im Hochjura, nahe der Schweizer Grenze gelegene Kleinstadt ist ein Zentrum der optischen Industrie und einer der Ausgangspunkte für die Erkundung des Regionalen Naturparks des Haut-Jura.
Morez war früher ein Zentrum der Uhrenindustrie (Comtoise-Uhr).
Geographie
Geographie
Morez liegt auf 702 m ü. M., etwa 20 km nordöstlich der Stadt Saint-Claude und 40 km nördlich von Genf (Luftlinie). Die Kleinstadt erstreckt sich im Hochjura, in einem tief in die Juraketten eingeschnittenen Quertal, beidseits des Oberlaufs der Bienne, zwischen den Höhen von Bois de Bevet im Westen und Risoux im Osten.
Die Fläche des 9,67 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Der zentrale Teil wird vom Klustal von Morez eingenommen, das einer der großen Transformstörungen im Jura folgt. Dieses Quertal wird von Süden nach Norden von der Bienne durchflossen, die unterhalb des Ortszentrums von rechts die
Evalude aufnimmt und danach einen scharfen Bogen zeichnet und durch ein tief eingeschnittenes Tal nach Südwesten fließt. Im Bereich von Morez weist der flache Talboden der Bienne eine Breite von maximal 250 m auf.
Das Quertal von Morez wird auf beiden Seiten von steil ansteigenden Hängen mit vorspringenden Felsnasen flankiert. Auf seiner Westseite wird das Tal von der
Roche au Dade, der
Roc ...mehr
Geschichte
Geschichte
Die Besiedlung des Talbodens des heutigen Morez setzte erst sehr spät ein. Die Anfänge gehen auf das frühe 16. Jahrhundert zurück, als man begann, die Wasserkraft der Bienne im damals
Combe Noire genannten Quertal für den Antrieb von Mühlen zu nutzen. Ein Pionier bezüglich der Nutzung der Wasserkraft war Étienne Morel, der 1563 die ersten Industrien einführte, nämlich Sägereien und Schmieden. Gleichzeitig entstand eine Arbeitersiedlung, die zunächst den Namen
Combe-Ã -Morel trug. Später wandelte sich der Name über
Morel-sous-Morbier und
Morey zum heutigen Morez. Während des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelte sich Morez weiter zur Industriesiedlung. Ein neuer Wirtschaftszweig etablierte sich ab 1660 mit der Einführung der Uhrenindustrie.
In territorialer Hinsicht gehörte Morez zu La Mouille, das wiederum der Herrschaft der Abtei Saint-Claude unterstellt war. Im Jahr 1776 wurde Morez von La Mouille abgetrennt und zu einer eigenständigen Gemeinde erhoben
An einem wichtigen Verkehrsweg von der Region Genf durch den Jura nach Dole und Dijon gele
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die alte Kirche von Morez wurde ab 1724 errichtet und 1738 zur Pfarrkirche erhoben (vorher gehörte der Ort kirchlich zu Longchaumois). Von 1822 bis 1827 wurde am Hauptplatz die neue doppeltürmige Kirche mit monumentalem Portal und einer Orgel von 1842 erbaut. Ferner gibt es auch eine protestantische Kirche. Am Hauptplatz bilden das monumentale Hôtel de Ville (Rathaus, 1890 erbaut) und die benachbarten Häuser ein bemerkenswertes Ensemble. Weitere Häusergruppen von Morez stammen aus der Zeit des Jugendstils sowie aus dem späten 18. Jahrhundert. Im Musée de la Lunette (Teil des Centre Viseum), das 2003 neu eröffnet wurde, wird die Geschichte der Brillenindustrie von Morez gezeigt.
Mit 5354 Einwohnern (2007) gehört Morez zu den größeren Gemeinden des Département Jura. Starke Wachstumsraten wies Morez zur Zeit seiner Industrialisierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Danach blieb die Einwohnerzahl über lange Zeit relativ konstant. Nach 1911 wurde aufgrund der beiden Weltkriege und der Weltwirtschaftskrise bis 1946 eine Abnahme um rund 20 % verzeichnet. Ein erneuter Wachs
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Wirtschaft
Wirtschaft
Morez ist heute eine wichtige Industriestadt im Hochjura. Weitaus bedeutendster Industriezweig ist die optische Industrie. Zahlreiche Betriebe sind spezialisiert auf die Herstellung von Brillenfassungen, wobei Morez als Zentrum der Metallfassungen und Oyonnax als Zentrum der Kunststofffassungen gilt. Die Produktion verteilt sich zu drei Vierteln auf normale und Schmuckbrillen und zu einem Viertel auf Sonnenbrillen und Schutzbrillen. Zu den weiteren wichtigen Branchen gehören Fabrikation von Uhrenzubehörteilen, die Metallverarbeitung, die Holzverarbeitung und die Präzisionsmechanik.
Basierend auf dem Artikel Morez der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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