Nauru
Nauru
Nauru (
Ripublik Naoero, Republic of Nauru) ist ein Inselstaat mit etwa 13.000 Einwohnern. Die Republik ist nach Fläche und Einwohnerzahl der drittkleinste Staat und kleinste Flächenstaat der Erde.
Nauru liegt im Pazifischen Ozean und besteht aus der gleichnamigen Koralleninsel, die zur Inselwelt Mikronesiens gehört (nicht zu verwechseln mit dem Staat Föderierte Staaten von Mikronesien), sowie den zum Staat gehörenden Hoheitsgewässern im Umkreis von 12 Seemeilen. Der Inselstaat grenzt im Westen an die Föderierten Staaten von Mikronesien, im Norden an den Inselstaat der Marshallinseln, im Osten an den Inselstaat Kiribati und im Süden an den Inselstaat der Salomonen.
Die Einwohner von Nauru konnten lange Zeit vom Abbau der reichen Phosphat-Bestände leben. Als diese zur Neige gingen, zeigte sich, dass der Staat und die meisten Bürger die Gewinne nicht zukunftssicher investiert hatten. Nauru, das zur Zeit des Phosphat-Abbaus noch das höchste Pro-Kopf-Einkommen weltweit vorweisen konnte, verarmte nach dem vollständigen Abbau der einzigen Ressource zunehmend. Der Staat st
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Geographie
Geographie
Die Insel liegt im westlichen pazifischen Ozean bei 0° 32’ südlicher Breite und 166° 55’ östlicher Länge. Die nächstgelegene Insel ist Banaba 290 km weiter östlich, die zu Kiribati gehört und die eine ähnliche Bedeutung wegen reicher Phosphatlagerstätten hatte (die dritte bedeutende Phosphatinsel im Pazifik ist Makatea im Tuamotu-Archipel). Nauru hat eine Ausschließliche Wirtschaftszone mit einer Größe von 308.480 km² (einschließlich der Hoheitsgewässer von rund 570 km²), welche an die entsprechende Zone von Kiribati im Osten (290 km bis zur Insel Banaba) und von den Marshall-Inseln im Norden (600 km bis zum Ebon-Atoll) grenzt. Weiter entfernte Nachbarn sind Mikronesien (Kosrae) im Nordwesten, die Salomon-Inseln im Südwesten, Papua-Neuguinea (Bismarck-Archipel) im Westen sowie Tuvalu im Südosten.
Nauru ist ein Atoll auf der Spitze eines unterirdischen erloschenen Vulkans. Der riesige Korallenstock reicht etwa 2.000 Meter tief in das Meer und erhebt sich maximal etwa . Dieser höchste Punkt befindet sich entlang einer Plateaukant
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Geschichte
Geschichte
In Nauru lebten ursprünglich zwölf Stämme: die
Deiboe, Eamwidamit, Eamwidara, Eamwit, Eamgum, Eano, Emeo, Eoraru, Irutsi, Iruwa, Iwi und
Ranibok. Sie sind heute im zwölfzackigen Stern der Staatsflagge verewigt, ihre Nachkommen leben noch immer auf Nauru, ordnen sich aber nicht mehr dem Stamm zu, sondern dem Distrikt, in dem sie wohnen. Eine Besonderheit ist der Stamm Iruwa, der ursprünglich von den Gilbertinseln stammt, also nicht ursprünglich nauruisch ist. Weitere Ausnahmen bilden die Stämme Irutsi und Iwi, von denen es keine Nachkommen gibt. Sie sind vermutlich ausgestorben, als 1942 etwa 1200 Nauruer von den japanischen Besetzern als Zwangsarbeiter auf die mikronesische Insel Truk verschleppt wurden, von denen nur 737 nach Nauru zurückkehrten. Dass dabei ausgerechnet diese zwei Stämme ausstarben, ist Zufall.
Nach einem 1886 zwischen Deutschland und Großbritannien geschlossenen Abkommen über die Einflusssphären im Westpazifik wurde die Insel 1888 von Deutschland annektiert, angeblich zum Schutze der deutsc
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Politik
Politik
Nauru ist eine parlamentarisch-demokratische Republik.
Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft ist immer noch sehr abhängig vom Phosphatabbau.
Nauru verfügte über die Phosphatvorkommen mit dem höchsten Phosphatgehalt der Welt. Sie hatten sich durch chemische Prozesse im Laufe von Jahrmillionen aus den Exkrementen von Seevögeln
(Guano) gebildet, die auch heute noch in großer Zahl bei ihren saisonalen Wanderungen Nauru als „Basis“ nutzen. Rund 75 Prozent des Bruttosozialprodukts wurden durch den Export dieses Rohstoffes erwirtschaftet.
Der größte Teil der üppigen Einnahmen aus dem Phosphatabbau wurde dem nauruischen Volk zur Verfügung gestellt. Bis 2001 war die medizinische Behandlung kostenlos, es gab weder Steuern noch Gebühren für öffentliche Dienstleistungen. So lebten die Nauruer recht sorglos und hatten oft keinen geregelten Tagesablauf. Ein beliebter Zeitvertreib war das Fangen und Züchten von Fregattvögeln. Jeder Nauruer besaß im Schnitt 2–3 Autos (bei nur 29 Kilometern asphaltierter Straßen) und ein Motorboot. Viele Nauruer flogen häufig nach Australien, um sich mit den neuesten und modernsten Konsumgütern einzudecken. Zahlre
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Basierend auf dem Artikel Nauru der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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