Neukaledonien
Neukaledonien
Neukaledonien (französisch
Nouvelle-Calédonie, bedeutet
Neuschottland) ist eine zu Frankreich gehörige Inselgruppe im Pazifischen Ozean. Der Begriff
Kanaky wird von manchen, für die Unabhängigkeit agierenden politischen Parteien als Name für Neukaledonien benutzt. Geographisch gehören die Inseln zu Melanesien. Neukaledonien hat eine Sonderregelung in den Artikeln 76 und 77 der französischen Verfassung und ist eine Collectivité sui generis. Auf den Inseln leben nach aktuellen Schätzungen etwa 240.000 Einwohner.
Geographie
Geographie
Die Inselgruppe liegt vor der australischen Nordostküste. Die Fläche der Inseln beträgt 19.060 km², davon sind 18.575 km² Landfläche und 485 km² Wasserfläche. Die Hauptinsel (
Grande Terre) ist mit 16.372 km² die mit Abstand größte Insel der Gruppe. Zu Neukaledonien gehören des Weiteren noch die Belep-Inseln, die Chesterfield-Inseln, die ÃŽle des Pins und die Loyalitätsinseln. Die Küstenlinie hat eine Gesamtlänge von 2.254 km. Der höchste Punkt der Inseln ist der Mont Panie auf Grande Terre mit 1628 m. Um die Hauptinsel herum liegt das Neukaledonische Barriereriff, das nach dem Great Barrier Reef zweitgrößte Korallenriff der Welt. Längster Fluss ist der 150 km lange Diahot.
Größte Stadt ist die Hauptstadt Nouméa mit knapp 91.000 Einwohnern. Zusammen mit den Vororten leben in der Hauptstadtregion fast zwei Drittel aller Einwohner Neukaledoniens.
Neukaledonien liegt zwischen dem 19. und 23. südlichen Breitengrad und damit in der tropischen Klimazone. Die Temperaturen auf den Inseln liegen das ganze Jahr über zwischen 2
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Geschichte
Geschichte
Die Besiedlung Neukaledoniens fand vermutlich um 1500 v. Chr. durch Menschen der Lapita-Kultur statt. Diese Kultur wurde nach der Fundstelle Lapita 13 auf der Foué-Halbinsel in Neukaledonien benannt. Später erreicht auch Polynesier die Inselgruppe. Die Nachkommen dieser Stämme bilden heute das indigene Volk der Kanak.
Von den Europäern wurden die Inseln erst im Laufe des 17. Jahrhunderts entdeckt. James Cook verlieh ihnen 1774 ihren heutigen Namen. Die ersten Europäer, die sich auf den Inseln niederließen, waren Walfänger und Holzhändler. Es folgten im 19.Jahrhundert Missionare. Die Siedler brachten Seuchen auf die Inseln, ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung starb an den eingeschleppten Krankheiten. Viele Eingeborenen wurden außerdem als Sklaven auf Zuckerrohr-Plantagen in Australien und Fiji verschleppt (das sogenannte Blackbirding (en).)
Die Inseln wurden sowohl von Großbritannien als auch durch Frankreich während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besiedelt. Im Namen von Napoleon III. nahm Auguste Febvrier-Despointes die Inselgruppe am 24. September 1853 (heut
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Kultur
Kultur
• Das Jean-Marie-Tjibaou-Kulturzentrum
Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft besteht vor allem aus Handwerk, Bergbau, Industrie und Tourismus. Es sind gewaltige Nickel-Vorkommen zu finden, etwa ein Viertel der gesamten Vorkommen der Welt. Diese werden seit Beginn der Kolonialzeit genutzt, nach dem Zweiten Weltkrieg gab es den sogenannten „Nickel-Boom“. Die Eingriffe in die Ökosysteme der Insel sind teils erheblich. Die „Société le Nickel“ (Eramet-Gruppe, Frankreich) betreibt in der Hauptstadt Nouméa, kaum 2 km von der Innenstadt entfernt, eine pyrotechnische Nickelschmelzfabrik. Gegenwärtig sind zwei hydrometallurgische Nickelfabriken geplant, die je im Süden (Goro) und im Norden (Koniambo) jeweils zusammen mit den kanadischen Unternehmen Inco und Falconbridge betrieben werden sollen.
Die Landwirtschaft spielt in Neukaledonien nur eine untergeordnete Rolle. Rund ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts besteht aus finanziellen Zuschüssen des französischen Mutterstaats.
Neukaledonien verwendet den französischen Pazifik-Franc, der an den Euro gebunden ist.
Neukaledonien ist nicht in das europäische Umsatzsteu
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Basierend auf dem Artikel Neukaledonien der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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