Neulerchenfeld
Neulerchenfeld
Neulerchenfeld war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Geschichte
Geschichte
Der Ort Neulerchenfeld wurde nach den Verheerungen der Zweiten Wiener Türkenbelagerung gegründet. Der älteste Teil Ottakrings mit seinen Gehöften um die Lamprechtskirche war 1683 völlig zerstört worden und wurde nicht mehr aufgebaut. Viele der Überlebenden siedelten sich nun näher an der schützenden Stadt an, weil sie sich inmitten der Wälder unsicher fühlten. Die neue Siedlung wurde zunächst Unter-Ottakring genannt. Vermutlich seit etwa 1703 war der Ort eine selbstständige Gemeinde mit dem Namen Neulerchenfeld. Auf dem Lerchenfeld gab es aber noch andere Siedlungen. So gab es näher an der Stadt Wien eine Siedlung, für die der Name Altlerchenfeld aufgekommen war. Durch die Errichtung des Linienwalls 1704 wurden die beiden Siedlungen jedoch voneinander getrennt. Der Ort entwickelte sich rasch. Waren es 1706 noch 25 Häuser, so wuchs der Ort bis 1732 auf 150 Häuser mit 3.000 Einwohner an. Anfangs bestand der Ort aus drei Gassen (heute Gaullachergasse, Neulerchenfelder Straße und Grundsteingasse). Ein Gemeindehaus mit Spital, Armenhaus, Gericht und Nachtwächtern bestand schon früh in der Brunnengas
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Wirtschaft
Wirtschaft
Während das benachbarte Ottakring zunächst ein Bauerndorf blieb, das insbesondere vom Weinbau lebte, war Neulerchenfeld vom Gartenbau geprägt. Obst und Kräuter wurden auf den umliegenden Märkten verkauft. Zudem ließen sich im Ort Handwerker nieder. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann in Neulerchenfeld aber das Schankgewerbe immer mehr an Bedeutung. Durch den Linienwall konnten die Vororte ihre Produkte billiger anbieten, zudem lag Neulerchenfeld im Gegensatz zu anderen Orten nahe am Linienwall und war von den Vorstädtern leichter zu erreichen. In 103 von 150 Häusern gab es zu dieser Zeit eine Gasthauskonzession, 86 übten sie ständig aus. Viele der Gasthäuser beherbergten dabei aber nicht mehr als drei bis vier Tische mit Bänken. Um 1800 bezeichnete der Lokalhistoriker Franz Gaheis Neulerchenfeld als
des heiligen Römischen Reiches größtes Wirtshaus. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts siedelten sich in Neulerchenfeld auch immer mehr Arbeiter an, die in den Textilbetrieben des heutigen 3. Bezirks arbeiteten und in Neulerchenfeld günstiger wohnen konnten. Eine große Industrialisieru
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