Niue
Niue
Niue (engl.; alter Name
Savage Island) ist eine isolierte Koralleninsel im Südpazifik in der Nähe von Tonga, 2.400 km nordöstlich von Neuseeland. Sie liegt südlich von Samoa und westlich der Cookinseln.
Seit 1974 ist Niue durch einen Assoziierungsvertrag mit Neuseeland verbunden.
Geographie
Geographie
Niue ist 260 km² groß und besteht aus 13 Siedlungen. Die Insel ist das größte angehobene Korallenatoll der Welt. Sie wurde bei zwei Erdbeben in zwei Stufen aus dem Meer gehoben. Das innere Plateau der Insel erhebt sich bis zu 67 m über den Meeresspiegel und zeigt an seinem Rand ein bis zu 30 m steil aufragendes Riff. Weitere Hebungen der Insel sind nicht auszuschließen. Von der Gesamtfläche können etwa 80 % für die Landwirtschaft genutzt werden, der Rest besteht aus meist tropischen Wäldern. Die Küste ist stark zerklüftet mit vielen Höhlen und Schluchten. Nennenswerte Strände gibt es nicht.
Geschichte
Geschichte
Niue wurde wahrscheinlich seit dem 10. Jahrhundert von Polynesiern von Tonga, Samoa und den Cookinseln besiedelt, hatte danach aber nur wenig Kontakt mit Nachbarinseln und entwickelte sich eigenständig, was sich in großen Unterschieden gegenüber Sprache und Kultur auf anderen Inseln der Region ausdrückt.
1774 entdeckte James Cook Niue für Europa. Er konnte dort wegen der feindlichen Eingeborenen nicht landen und gab der Insel den Namen
Savage Island (Insel der Wilden). Missionare aus England bekehrten um 1846 die meisten Bewohner zum Christentum.
Vom 20. April 1900 bis zum 11. Juni 1901 war Niue Teil der British Western Pacific Territories. Am 11. Juni 1901 wurde Niue von Neuseeland als Teil der Cookinseln annektiert. 1904 löste sich Niue von den Cookinseln. 1965 erhielt Niue eine begrenzte Selbstverwaltung. 1974 wurde das Abkommen zur Assoziation mit Neuseeland geschlossen.
Am 6. Januar 2004 verwüstete der Zyklon
Heta die Pazifikinsel schwer. Zwei Menschen verloren ihr Leben, über 200 Bewohner wurden obdachlos.
Klima
Klima
Die durchschnittliche Temperatur in Niue beträgt 25 °C und im Schnitt fällt etwas mehr als 2.000 mm Niederschlag.
Da das Regenwasser schnell im porösen Korallenkalkstein versickert, bilden sich keine Gewässer. Man hat deshalb Zisternen gebaut, durch die die Wasserversorgung gesichert wird.
Politik
Politik
Der völkerrechtliche Status Niues ist besonderer Natur. Niue ist ein autonomes Gebiet in „freier Assoziation mit Neuseeland“. Dieser Status wurde von Niue in einem Akt der Selbstbestimmung gewählt, der von den Vereinten Nationen gebilligt wurde und fortlaufend überwacht wird. Diesen Status besitzen auch die Cookinseln. Somit ist Neuseeland Suzerän Niues.
Niue ist ein sich selbst verwaltendes Territorium. Die gesetzgebende und ausführende Gewalt unterliegt keinen Beschränkungen durch Neuseeland. Die Einwohner des Landes sind Bürger Neuseelands. Auf Wunsch von Niue nimmt Neuseeland weiterhin bestimmte Zuständigkeiten des Landes im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik wahr.
Sowohl Niues abgeschiedene Lage als auch kulturelle und sprachliche Unterschiede zur übrigen polynesischen Bevölkerung der Cookinseln haben zu seiner Selbstverwaltung geführt.
Die starke Abwanderung, noch einmal intensiviert durch die Folgen der Sturmkatastrophe, führte 2004 zu Spekulationen neuseeländischer Politiker, dass der Assoziationsstatus in Zukunft zu Gunsten Neuseelands veränd
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Wirtschaft
Wirtschaft
Niue ist stark von neuseeländischen Hilfszahlungen abhängig. Die Landwirtschaft dient vor allem der Selbstversorgung. Die Industrie verarbeitet vor allem die erzeugten Nahrungsmittel. Der Verkauf von Briefmarken und selbstgemachtem Kunsthandwerk sind wichtige Einnahmequellen. Wie überall in Polynesien leidet die Wirtschaft vor allem unter dem Mangel an Ressourcen, der Abgeschiedenheit und der geringen Bevölkerungszahl. Die Regierung versucht, den Tourismus und das Finanzwesen zu fördern. Der Tourismus ist stark eingeschränkt, da es kaum Unterkünfte und keinen nennenswerten Strand gibt. Die schroffen Klippen verhindern fast überall den Zugang zum Meer. Zudem gibt es keinen öffentlichen Nahverkehr. Touristen sind auf Mietwagen angewiesen, die nur begrenzt zur Verfügung stehen.
Der Hurrikan Heta hat die empfindliche Wirtschaft stark erschüttert; beim Wiederaufbau ist das Land auf ausländische Hilfe angewiesen.
Basierend auf dem Artikel Niue der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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