Oberstreit
Oberstreit
Oberstreit ist eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Rüdesheim im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Geografie
Geografie
Der Ort liegt nördlich der Nahe. Im Süden befindet sich Staudernheim, im Westen Bad Sobernheim, im Norden Waldböckelheim und östlich liegen Schloßböckelheim und Boos.
Geschichte
Geschichte
Die Geschichte der Siedlung Oberstreit geht zurück bis in die Römerzeit, zu der Oberstreit noch mit Boos (siehe archäologische Funde: Römervilla) zusammen eine Gemeinde bildete.
Am 23. Oktober 1305 wird Oberstreit dann als "Ebenstryt" erstmals in einer Urkunde des Abtes Werner vom Disibodenberg erwähnt als ein Hof, dessen Besitzer (Jakob von Ebenstrit) denselben durch Schenkung an die Abtei Disibodenberg übertrug.
Der Ort wurde später durch den Bach in zwei Herrschaftsbereiche aufgeteilt: Die Nordhälfte gehörte zu Waldböckelheim, die Südhälfte zu Staudernheim. Diese Zweiteilung manifestierte sich auch im Ortswappen, das in der einen Hälfte den Fisch aus dem Wappen der Grafen von Salm zeigt, in der anderen Hälfte das Wappen der churpfälzischen Grafen.
Im Bereich des heutigen Friedhofs stand (1491 urkundlich erwähnt) eine dem heiligen Bartholomäus geweihte Kapelle, die wohl ein großer Anziehungspunkt für Wallfahrten war.
Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1885 wurden laut Schulchronik 190 Einwohner gezählt, im Einzelnen aufgeschlüsselt:
•G
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Kultur und Tourismus
Kultur und Tourismus
Der bis heute alljährlich im September zur Kirchweih der Bartholomäuskapelle (existiert heute nicht mehr) stattfindende Oberstreiter Markt (so genannte "Kirb") wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1570 und zog seinerzeit bis zu 10.000 Besucher an mit allen Konsequenzen. So berichtet der Oberamtmann Pawal von Rammingen am 24. August 1687 von "[leichtfertiger] Üppigkeit und [gottlosem] Wesen mit Tanzen, Fressen, Saufen und Schlägerei auf der sogenannten Oberstreiter Kirb". Diese Eindrücke bestätigt die Schulchronik: "Schlägereien kamen sehr oft vor; auch von Messern und Gewehren wurde Gebrauch gemacht." Dies wird vom Chronisten dem "feurigen Nahewein" zugeschrieben. Um 1786 trieb auch der in der gesamten Region bekannte Kriminelle Schinderhannes mit seiner Bande sein Unwesen auf dem Oberstreiter Makrt und erschoss dort eine Reihe von französischen Soldaten. Den Dorfbewohnern wurde dabei nie ein Haar gekrümmt, da sie offensichtlich häufig den Übeltätern Zuflucht boten, was allerdings laut Schulchronik "mehr aus Furcht geschah". Die Besucherzahlen aus dem 16. Jahrhundert werden heute von de
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Politik
Politik
Der Gemeinderat setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen, die zuletzt 2004 in Mehrheitswahl gewählt wurden.
•Bürgermeister: Karl-Heinz Weber
•1. Beigeordneter: Rudolf Sutor
•2. Beigeordneter: Erhard Klein
Wirtschaft
Wirtschaft
In der Gemeinde gibt es heute biologischen Weinbau (Weingut Dotzauer), eine Autowerkstatt (Erhard Klein Kfz Meisterbetrieb), einen Landgasthof (Dorfkrug Messer) mit angeschlossenem Gästehaus. Darüber hinaus finden sich in Oberstreit ein Tonstudio (tempozoo) sowie eine Reihe kleiner Betriebe im Dienstleistungssektor.
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