Oldenzaal
Oldenzaal
Oldenzaal (Niedersächsisch: Oldenzel) ist eine Stadt und Gemeinde mit 31.000 Einwohnern in der Region Twente, Provinz Overijssel, in den Niederlanden.
Geschichte
Geschichte
Schon im frühen 8. Jahrhundert war die Stelle bewohnt, wo sich heute der Stadtkern befindet. Der schottische Mönch, Plechelmus, errichtete hier 765 eine Kirche.
Der Ortsname lautete im Mittelalter
Aldensele, was „alter Saal, altes Herrenhaus, alte Siedlung“ bedeutet. 954 ließ Balderich von Utrecht, Bischof des Bistums, das damals die weltliche Gewalt über Overijssel ausübte, dort ein steinernes Gotteshaus, die heutige St.- Plechelmus-Kirche, bauen.
Der deutsche Kaiser Heinrich III. verlieh Oldenzaal 1049 das Recht, einen Wochenmarkt und am 21. Oktober eines jeden Jahres einen Jahrmarkt zu halten. Stadtrecht wurde Oldenzaal im Jahr 1249 verliehen. Im Spätmittelalter schloss sich Oldenzaal der deutschen Hanse an. Der Utrechter Bischof kam oft zu Besuch; die Stadt war ein wichtiges kirchliches Zentrum mit mehreren Klöstern. Eine Großstadt wurde es jedoch, mangels eines Hafens, nie.
Die Reformation beeinflusste die Oldenzaaler kaum. Als im Achtzigjährigen Krieg der Feldherr Moritz von Nassau 1597 die Stadt für die protestantischen Niederlande erobert hatte,
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Lage und Wirtschaft
Lage und Wirtschaft
Oldenzaal liegt 10 km östlich von Hengelo und 15 km westlich von Bad Bentheim an der Autobahn A1 Amsterdam–Osnabrück und der Eisenbahnlinie zwischen denselben Städten. Die Stadt hat zwar einen Bahnhof, aber es verkehren nur noch Lokalzüge nach Hengelo.
Der Ende 2007 geschlossene Militärflugplatz Twente, wo auch kleinere Zivilmaschinen landeten und aufstiegen, liegt 7 km südlich der Stadt (in Richtung Enschede).
Wegen der Nähe zur Grenze mit Deutschland haben sich, als noch eine Zollabfertigung erforderlich war, viele Transportunternehmen in der Stadt niedergelassen. Wegen der Konkurrenz aus Polen ist dieses Gewerbe mittlerweile rückläufig geworden. In Oldenzaal haben sich auch einige Betriebe der Nahrungsmittelindustrie niedergelassen. Ansonsten gibt es viel Kleingewerbe. Auch der Tourismus ist von gewisser Bedeutung.
In der Umgebung gibt es Landwirtschaft. Früher wurde hier hauptsächlich Weißkohl angebaut, in der lokalen Mundart
boeskool genannt. Daran erinnert ein Standbild in der Innenstadt und das Rezept
Oldenzaalse boeskool, in dem fei
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die
Basilika St. Plechelmus, deren Turm das Stadtbild prägt, ist eine sehr sehenswerte Hallenkirche in spätromanischem Stil, mit späteren gotischen Anbauten. Sie kann im Frühling und Sommer nachmittags besichtigt werden. Im Inneren befinden sich u.a. zahlreiche Reliquiare.
Die Oldenzaaler Innenstadt wurde in den 1950er Jahren größtenteils abgerissen. Es sind trotzdem noch einzelne schöne Häuser übriggeblieben. In einem davon befindet sich das Heimatmuseum „Palthehuis“, u.a. mit einer Apotheke aus dem frühen 19. Jahrhundert. Das Haus selbst stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und präsentiert sich im Inneren heute als ehemaliges Wohnhaus der Familie Palthe im Zustand des 18. Jahrhunderts.
Die Umgebung der Stadt ist eine leicht hügelige und waldreiche Parklandschaft, die für Wanderungen und Radtouren sehr geeignet ist. In Oldenzaal sind einige Hotels und Campingplätze zu finden. Südwestlich der Stadt befindet sich das Naherholungsgebiet „Het Hulsbeek“, ein von mehreren Waldgebieten umgebener See, an dem man u.a. Wassersport treiben kan
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