Põlva
Põlva
Põlva (deutsch
Pölwa) ist die Hauptstadt des Landkreises Põlvamaa. Sie liegt im Süden Estlands.
Geschichte
Geschichte
Der Ort wurde erstmals Anfang des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Der Name soll vom estnischen Wort für
Knie (põlv) stammen, ohne dass die Herkunft eindeutig geklärt ist.
Angeblich wurde in der Kirche eine Kniende Sünderin eingemauert! Daher auch der Bezug zum Knie. Diese Angabe beruht auf Erzählungen. Põlva war Wegpunkt einer alten Heeresstrasse zwischen dem Norden und Süden Livlands.
Um 1240, kurz nach Christianisierung Estlands, errichteten Mönche des Bernhardinerordens eine Kirche, die sie der Jungfrau Maria weihten. Von 1452 stammt die erste Erwähnung des Namens
Põlva. Das Kirchdorf unterstand dem Bischof von Tartu.
Das gleichnamige Kirchspiel kam im 16. Jahrhundert als Ergebnis des Livländischen Kriegs unter russische Herrschaft. 1582 gelangte es wie ganz Südestland unter polnische Oberhoheit, später gehörte es zu Schweden. Im Frieden von Nystad wurden Estland und Livland 1721 an Russland abgetreten.
Erst mit der staatlichen Selbständigkeit Estlands 1918 erlangte Põlva überregionale Bedeutung. Die Bevölkerung wuchs stark an.
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Lage
Lage
Põlva liegt am Unterlauf des Flusses Orajõgi, einem der schönsten Urstromtäler des Baltikums. Die Stadt liegt etwa 25 km von Võru und 50 km von Tartu entfernt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die Marienkirche von Põlva. Die dreischiffige Hallenkirche wurde zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert erbaut. Sie wurde um 1645 stark verändert. Der hohe Turm mit seinem roten Helm stammt aus dem Jahr 1460. Die erste Glocke der Kirche wurde 1648 in Stockholm gegossen. An der Kirche ist eine Erinnerungstafel für den estnischen Theologen und Folkloristen Jakob Hurt (1755-1838) angebracht.
Pastor von Põlva war von 1781 bis 1819 der Begründer des estnischen Journalismus, Gustav Adolph Oldekop (1755-1838). Das selbe Amt hatte in Põlva von 1820 bis 1874 Johann Georg Schwartz (1793-1874) inne, einer der bedeutendsten estnischen Pädagogen des 19. Jahrhunderts.
Im Waldpark Intsikurmu wurden zwischen 1855 und 1857 die ersten estnischen Sängerfeste abgehalten. Teilweise nahmen an Ihnen über 3500 Personen teil.
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