Prägraten am Großvenediger
Prägraten am Großvenediger
Prägraten am Großvenediger ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Tirol im Bezirk Lienz (Osttirol). Das Gemeindegebiet umfasst das hintere Virgental sowie dessen Nebentäler. Umfangreiche Teile des Gemeindegebietes gehören zum Nationalpark Hohe Tauern. Prägraten ist mit rund 180 km
2 zwar die viertgrößte Gemeinde des Bezirkes, weist jedoch mit 1.258 Einwohnern bei rund 7 Einwohnern pro Quadratkilometer die zweitniedrigste Bevölkerungsdichte des Bezirkes auf. Erste Besiedelungsspuren aus dem 5. Jahrhundert vor Christus werden mit dem Kupferbergbau in Zusammenhang gebracht. In der Folge war das Gebiet fast ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der Tourismus immer stärkeren Einfluss auf die Wirtschaft. Heute gehört Prägraten zu den Gemeinden mit der höchsten Anzahl an Übernachtungen in Osttirol. Des Weiteren ist die Landwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle der Bevölkerung.
Klima
Klima
Prägraten liegt im Bereich des mitteleuropäischen Klimas. Das Klima Prägratens weist jedoch auch mediterrane Einflüsse auf, die im Winter eine geringe Schneehöhe und eine verkürzte Dauer der Schneedecke bewirken. Des Weiteren sind die Wintertemperaturen wesentlich höher als in vergleichbaren Regionen. So liegt das Jännermittel von Prägraten in einem ähnlichen Bereich wie das um 540 Meter niedriger gelegene Kitzbühel an der Nordseite der Tauern. Die größten Niederschlagsmengen fallen in Prägraten in den Sommermonaten. Die Wintermonate Dezember bis Februar weisen den geringsten Niederschlag auf. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge betrug zwischen 1980 und 2003 911 Millimeter.
Lage
Lage
Prägraten liegt im nordöstlichen Osttirol und ist mit einer Fläche von 180,36 km² die viertgrößte Gemeinde im Bezirk Lienz. Die Gemeinde umfasst das westliche, von der Isel durchflossene Virgental von der Iselschlucht bis zum Talschluss sowie die angrenzenden Nebentäler. Mit einem Anteil von 105,84 km² am Nationalpark Hohe Tauern stehen 59 % des Gemeindegebiets unter Naturschutz. Prägraten ist verwaltungstechnisch in fünf Weiler und Fraktionen unterteilt, wobei sich der Großteil des besiedelten Gebietes linksseitig der Isel befindet. Das Zentrum der Gemeinde mit der Pfarrkirche wird vom Ort Sankt Andrä gebildet. Der höchste Punkt des Gemeindegebietes ist der Gipfel des Großvenedigers mit einer Höhe von .
Politik
Politik
Der Gemeinderat als oberstes Gremium der Gemeinde umfasst 13 Sitze und wird alle sechs Jahre im Zuge tirolweiter Gemeinderatswahlen gewählt. Gleichzeitig wird der Bürgermeister in einer Direktwahl bestimmt, wobei es beim Ausbleiben einer absoluten Mehrheit für einen Kandidaten zu einer Stichwahl kommt. Amtierender Bürgermeister ist Johann Kratzer, der die Bürgermeisterdirektwahlen 2004 ohne Gegenkandidat mit 100 % gewann.
Bei den Gemeinderatswahlen traten in Prägraten traditionell verschiedene Listen an. 2004 ging aus den Wahlen die Liste
Bürgermeister und Bauernbund als Sieger hervor. Mit 44,5 % und sechs Mandaten konnte sie ihren Stimmenanteil leicht steigern. Als zweitstärkste Kraft konnte sich die Liste
Tourismus und Wirtschaft mit 22,4 % halten, die jedoch rund 12 % und ein Mandat einbüßte. Auch die
Prägratner Liste büßte rund 9 % sowie ein Mandat ein und erreichte 15,9 %. Von den Verlusten profitierte die Liste
Arbeit und Wirtschaft Prägraten, die bei ihrem erstmaligen Antreten 19,2 % erzielte.
Bedingt durch die bäuerlich und katholisch geprägte
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Prägraten zählen die zahlreichen kirchlichen Bauten. Die Pfarrkirche Sankt Andrä geht auf eine Kapelle zurück, die bereits im 15. Jahrhundert existierte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde sie erweitert und 1516 neu geweiht. Das Bevölkerungswachstum machte weitere Verlängerungen des Langhauses im 19. und 20. Jahrhundert notwendig. Kennzeichnend für die Prägratner Pfarrkirche ist ein eingezogener Chor, das steile Satteldach und ein im Kern gotischer Nordturm mit spitzbogigen Schallfenstern und Zwiebelhaube. Neben der Pfarrkirche Sankt Andrä existieren in der Gemeinde elf weitere Kapellen. Eine der ältesten und auffälligsten liegt in der Fraktion Hinterbichl. Die in unverputztem Bruchsteinmauerwerk ausgeführte „Kapelle zum Heiligen Chrysanth und Sebastian“ wurde vermutlich im 16. oder 17. Jahrhundert errichtet.
Neben den kirchlichen Bauten zählen vor allem Gebäude der bäuerlichen Kultur zu den Sehenswürdigkeiten von Prägraten. Die Islitzer Mühle, eine funktionsfähige Kornmühle am Dorferbach, kann ebenso besichti
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