Prag
Prag
Prag (tschechisch
Praha //; bzw. Hlavnà město Praha
Hauptstadt Prag) ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik. Gleichzeitig ist Prag selbstständige Verwaltungseinheit.
Die Umgebung der Stadt ist seit der Frühgeschichte dicht bevölkert. Die slawische Besiedlung erfolgte im 6. Jahrhundert. Nach der Anlage zweier Burgen durch die PÅ™emysliden im 9. und 10. Jahrhundert kamen jüdische und deutsche Kaufleute hinzu. Um 1230 wurde Prag zur Residenzstadt des Königreichs Böhmen und im 14. Jahrhundert als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches zu einem politisch-kulturellen Zentrum Mitteleuropas. Die „Goldene Stadt“ zeigt ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild.
Geografische Lage
Geografische Lage
Prag liegt zentral im westlichen Tschechien an der Moldau, rund 40 Kilometer vor deren Einmündung in die Elbe. Die Entfernung zu den äußersten Grenzpunkten beträgt nach Norden rund 110 Kilometer, nach Westen rund 170, nach Süden rund 170, nach Osten rund 320 (zur alten böhmischen Ostgrenze rund 170; jeweils Luftlinie).
Die Moldau tritt im Süden auf einer Höhe von rund 190 Metern in das Stadtgebiet ein und verlässt es im Norden bei rund 176 Metern. Sie hat hier eine durchschnittliche Tiefe von 2,75 Metern bei einer größten Tiefe von 10,5 Metern. Sie umströmt mehrere Inseln, darunter die südlich der Karlsbrücke gelegenen
Slovanský ostrov,
Dětský ostrov und
StÅ™elecký ostrov (letztere von ihr aus gut sichtbar) sowie die den Westteil der Karlsbrücke tragende
Kampa, und nimmt zahlreiche Wasserläufe auf, unter denen die größten die Berounka nördlich von Zbraslav von Westen, der BotiÄ zwischen Neustadt und VyÅ¡ehrad von Osten und die Rokytka im Hafen von Libeň ebenfalls von Osten sind.
Die gr
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Geschichte
Geschichte
Die Besiedlung des Gebietes reicht bis ins Paläolithikum zurück. Das Prager Becken gehörte während der gesamten Ur- und Frühgeschichte zu den am dichtesten und nahezu durchgängig besiedelten Landschaften Böhmens. Erste slawische Gruppen stießen etwa ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts in das Gebiet vor. Im 9. Jahrhundert wurde die Prager Burg mit dem unterhalb im Bereich der heutigen Kleinseite liegenden Suburbium und im 10. Jahrhundert eine zweite Burg auf dem VyÅ¡ehrad als Sitz der PÅ™emysliden angelegt. Im Schutz der beiden Burgen entwickelten sich auf beiden Seiten der Moldau Ansiedlungen deutscher und jüdischer Kaufleute und einheimischer Handwerker. Um 1230/1234 ließ König Wenzel I. die größte dieser Siedlungen an der Moldaubiegung befestigen und erteilte ihr das Stadtrecht. Prag wurde damit zur königlichen Residenzstadt der böhmischen Herrscher. Sein Sohn PÅ™emysl Ottokar II. vertrieb die auf dem anderen Moldauufer unterhalb der Burg ansässige tschechische Bevölkerung und gründete 1257 die erste Prager Neustadt, die heutige Kleinseite (
Malá Strana). Als dritte Prag
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Kultur
Kultur
Als eine der ältesten und größten Städte in Mitteleuropa, die von den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben ist, ist sie heute ein touristisches Ziel allerersten Ranges. Seit 1992 zählt das historische Zentrum von Prag zum UNESCO-Welterbe. Die Architektur Prags ist sehr vielfältig.
Der Kaufmann Ibrahim ibn Jaqub bezeichnete in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts Prag als „die Stadt gebaut aus Stein und Kalk“ oder „Steinernes Prag“. Weitere Bezeichnungen für Prag waren
Praga totius Bohemiae domina (Prag, die Herrin von ganz Böhmen) und
Praga mater urbium (Prag, die Mutter aller Städte). Im Mittelalter wurde Prag als
Praga caput regni (Prag, das Haupt des Königreichs) bezeichnet. Von Karl IV. wurde Prag auch die „Goldene Stadt“ genannt. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie auch die „Stadt der hundert Türme“ genannt.
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