Prizren
Prizren
Prizren (albanisch:
Prizren/
Prizreni, serbisch:
Призрен) ist eine Stadt im Süden des Kosovo. Sie ist Hauptsitz der Großgemeinde Prizren. Die Stadt ist Sitz der katholischen Apostolischen Administratur Prizren, diese ist für die Verwaltung der Katholiken im Kosovo zuständig. Außerdem ist Prizren eine serbisch-orthodoxe Eparchie. Es ist Hauptsitz der Multinationalen Task Force South der KFOR. Ihr Hauptquartier befindet sich in der ehemaligen Kaserne der Jugoslawischen Volksarmee. Prizren unterhält seit Ende der sechziger Jahre eine Partnerschaft zur deutschen Stadt Bingen am Rhein. Es ist die einzige deutsch-kosovarische Städtepartnerschaft.
Geografie
Geografie
Prizren ist von Hochgebirgen umgeben: Im Süden befinden sich die Malet e Sharrit/Å ar Planina und im Westen das Pashtrik-Gebirge. Die Stadt gehört zur historischen Region Rrafshi Dugagjinit (serb.
Metohija). Prizren liegt an den Ufern des Flusses
Bistrica e Prizrenit (alb.)/
Prizrenska Bistrica (serb.).
Geschichte
Geschichte
Prizren spielt im historischen Bewusstsein von Serben und Albanern eine entscheidende Rolle. Prizren wird erstmals zu Beginn des 11. Jahrhunderts in byzantinischen Quellen als Sitz eines Bischofs erwähnt. Eine Bulle des Kaisers Basileios II. nennt Prizren als eine der dem Erzbistum Ohrid unterstellten Eparchien. Sie umfasste damals nur einen Teil des heutigen Kosovo.
Spätestens 1216 wird Prizren - bis dahin unter byzantinischer Herrschaft stehend - Teil des serbischen Reiches. Im serbischen mittelalterlichen Reich des Königs Stefan UroÅ¡ IV. DuÅ¡an war Prizren Handelszentrum; in seine Regierungszeit fällt auch die erste Erwähnung einer katholischen Kirche in Prizren. Von 1330 bis 1380 wurde eine Reihe katholischer Bischöfe von Prizren ernannt, allerdings ist nicht bekannt, ob diese Ernennung rein nominell war oder ob die ernannten Bischöfe je ihre Diözese besuchten. Die Tolerierung eines katholischen Elementes in Prizren geht vermutlich auf die Anwesenheit kroatischer Kaufleute aus Dubrovnik zurück.
Gegen Endes des 19. Jahrhunderts war Prizren Sitz eines Sandschak im europäisch-
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Politik
Politik
Drei Parteien der ethnischen Minderheiten haben ihren Hauptsitz in Prizren: KDTP (Türken), DSB (eine der bosnischen Parteien) und PREBK (eine der Roma-Parteien).
Das 41-köpfige Parlament der Großgemeinde Prizren setzt sich seit den Kommunalwahlen 2002 wie folgt zusammen (in Klammern die nationale Zugehörigkeit der Partei, soweit bekannt):
• PDK (alb.): 16 Sitze
• LDK (alb.) : 12 Sitze
• KDTP (türk.): 4 Sitze
• AAK (alb.): (2) Sitze
• VATAN (bosn.): 2 Sitze (2)
• KP (serb.) 1
• DPP: 1
• PD: 1
• BSDAK (bosn.): 1
• PSHDK: 1
Die Roma sind nicht im Parlament vertreten. Präsident der Stadt ist Eqrem Kryeziu (LDK), Verwaltungschef ist Ragip Gajraku (LDK).
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Prizren ist eine altertümliche Stadt mit orientalischem Flair. Eine alte Türkenbrücke, genannt
Ura e gurit, überspannt den Fluss Bistrica e Prizrenit/Prizrenska Bistrica.
Die serbisch-orthodoxe Muttergotteskirche Ljeviska in Prizren ist die einzige erhaltene mittelalterliche serbische Stadtkathderale. Sie wurde in den Jahren 1306/06 errichtet und enthält Wandmalereien von höchster Qualität. Im Juli 2006 wurde sie in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
In Prizren steht die größte Moschee (Gjamia e Sinan Pashës/Sinan PaÅ¡ina Džamija) des Landes. Auch weitere alte Klöster sind in der Stadt zu finden. Prizren ist außerdem Sitz eines serbisch-orthodoxen Bischofs.
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