Roubaix
Roubaix
Die nordfranzösische Stadt
Roubaix (niederländisch Robaais) liegt im Département Nord, nahe der belgischen Grenze. In der Vergangenheit erlangte Roubaix als Textilzentrum internationale Bekanntheit. Trotz des Zusammenbruches der französischen Textilindustrie ist die Stadt eine wichtige Ausbildungstätte für Fachleute in dieser Branche und hat sich außerdem zu einem national bedeutenden Standort des Versandhandels entwickelt.
Zusammen mit Lille, Villeneuve d'Ascq und Tourcoing bildet Roubaix einen Ballungsraum mit ungefähr einer Million Einwohnern und ist Teil des Gemeindeverbunds
Lille Métropole Communauté urbaine. Roubaix selbst hat 96.984 Einwohner (1999), welche
Roubaisiens genannt werden.
Geographische Lage
Geographische Lage
Die Stadt liegt in einer sehr flachen Landschaft (30 Meter über NN) in knapp drei bis vier Kilometer Entfernung zur belgischen Grenze am nordwestlichen Rand der Agglomeration um Lille, dem Hauptort des Départements Nord. Nachbargemeinden sind im Nordwesten und Norden Tourcoing, im Nordosten Wattrelos, im Osten Leers, im Südosten Lys-lez-Lannoy, im Süden Hem, im Südwesten Croix und im Westen Wasquehal.
Das Zentrum von Lille liegt über Straßenverbindungen circa zehn bis zwölf Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Roubaix. Die belgischen Städte Tournai (Osten) und Kortrijk (Norden) liegen jeweils ungefähr 22 Kilometer entfernt. Bis zur Hauptstadt Paris sind es 215 Kilometer.
Geschichte
Geschichte
Roubaix wurde erstmals im Jahr 863 n. Chr. als
Robacum auf einer Karte erfasst. Zu dieser Zeit war die kleine Stadt in Flandern bereits dem Bistum von Tournai angegliedert. Ihr Ursprung reicht jedoch bis in römische Zeit zurück, in der sie als Zentrum einer Vielzahl kleiner Siedlungen zu einem Lehen heranwuchs, das von lokalen Herrschern administriert und ausgebaut wurde.
Roubaix wuchs vor allem im 15. Jahrhundert unter der Regentschaft Pierres von Roubaix zu einer Stadt heran, in deren Kern sich die Burganlage und die alte Kirche
Saint-Martin befanden. Ihr Schicksal war eng mit dem der Häuser von Burgund und Flandern verbunden.
Nach dem Ende des Hauses von Roubaix im 16. Jahrhundert wurden die Stadt und das umliegende Lehensgebiet durch Heirat von Familie an Familie weitergereicht. Sie blieben jedoch Gegenstand vor allem des flandrischen Interessenbereichs.
Der Grundstein für Roubaix’ industriellen Erfolg während des 19. Jahrhunderts wurde 1469 durch die Verleihung der Rechte zur Textilproduktion und zum Textilhandel durch Karl den Kühnen gelegt. Seit di
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Stadt verdankt ihre Entwicklung der Textilindustrie, deren Bedeutung jedoch in letzter Zeit stark abgenommen hat. Als Folge davon ist die Bevölkerungszahl stark zurückgegangen (siehe Abschnitt
Bevölkerung).
Die lokale Wirtschaft begann sich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu verändern und konnte so den wirtschaftlichen Einbruch der späten 60er und 70er Jahre und u. a. durch den neuen Markt des Versandhandels (frz.
vente par correspondance, V.P.C.) teilweise auffangen. Roubaix wuchs in diesem Bereich zu einem europaweit bedeutenden Standort heran und brachte Unternehmen wie
La Redoute,
Auchan und
3 Suisses hervor. Weitere lokal bedeutende Einkaufszentren sind
L’Usine und das Designer-Outlet
Mac-Arthur-Glen.
2002 hatte Roubaix eine Arbeitslosenquote von 22,4 %.
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