Ruanda
Ruanda
Ruanda (frz.:
Le Rwanda) ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika. Er grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania. Wegen seiner in weiten Teilen hügeligen Landschaft wird es auch „Land der tausend Hügel“ genannt. Auf seinem Staatsgebiet verläuft die afrikanische Hauptwasserscheide zwischen den Einzugsgebieten des Nil und des Kongo. Von 1884 bis 1916 war Ruanda eine deutsche Kolonie, 1962 erhielt es seine Unabhängigkeit von der UNO-Mandatsmacht Belgien.
Nicht zuletzt wegen der Konflikte zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi – die im Völkermord an den Tutsi 1994 gipfelten – zählt das Land zu den ärmsten in Afrika, obgleich in den letzten Jahren Fortschritte zu verzeichnen waren.
Außenwirtschaft und Tourismus
Außenwirtschaft und Tourismus
Energieknappheit, Instabilität in der Region sowie große Distanzen zu den Häfen (Indischer Ozean)und zum Teil (Tansania) schlechte Transportanbindungen an die Nachbarländer überschatten die Exportwirtschaft des Landes.
2003 und 2004 betrug der Wert der Export geschätzte 73 bzw 70 Mio US-Dollar, bzw. laut Weltbank 2000 und 2003 8,3% sowie 2004 9,6 % des GDP.
Wichtige Exportpartner waren beispielsweise Indonesien (2002: 30%, 2003: 38%, 2004: 64%); Deutschland (2002: 14,6%; 2003: 4,45%; 2004: 2,7%) und China (2002: ?; 2003: 3,8%; 2004: 3,6%); Hongkong 2002: 9%; Südafrika 2002: 5,5%.
Wichtigste Exportgüter sind nach wie vor Kaffee und Tee, im geringeren Maße auch Pyrethrum (pflanzliches Insektizid), sowie Mineralerze (Coltan und Zinnoxid).
Von 2003 auf 2004 stieg der Wert exportierter Waren von 62 auf 98 Mio US-Dollar.
Kaffeeproduktion, -verarbeitung und -vermarktung wurde nach 1994 privatisiert (davor war es staatliches Monopol), so dass es inzwischen verschiedene Kaffeemarken gibt. Der Export von Kaffee konnte sich von 2003 auf 2004 um 82%
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Geographie
Geographie
Der Großteil Ruandas ist ein Hochland mit einer durchschnittlichen Seehöhe von 1500 Metern. Der gesamte Höhenbereich reicht von etwa 1.000 m bis zum Karisimbi 4.507 m (Vulkanberge im Norden). Von der ostafrikanischen Küste ist das Land 1.200 km entfernt, dient aber wegen seines guten Straßennetzes dennoch als Transit für manche Exporte aus der Demokratischen Republik Kongo.
Ruanda wird gern „Land der tausend Hügel“ (frz.
Pays de Mille Collines) genannt und hat in der Tat eine sehr hügelige Landschaft, hauptsächlich im westlichen Teil des Landes.
Klima
Klima
Aufgrund der Höhe ist das mild-feuchte Hochland-Klima trotz der Äquatornähe eher mild. Das heiße äquatoriale Tageszeitenklima wird vom jahreszeitlichen ostafrikanischen Klima überlagert und durch die große Höhenlage gemildert. Die mittlere Tagestemperatur liegt bei 18 °C. Es gibt keine großen Temperaturschwankungen übers Jahr, doch variieren die Temperaturen mit der Höhenlage. Es gibt zwei Regenzeiten entsprechend den ostafrikanischen Monsunregen,
umuhindo etwa zwischen September und Dezember (durchschnittlich 27 % der Jahresniederschlagsmenge) sowie
itumba zwischen Februar bis Anfang Juni. Zwischen März und Mai fallen 40 % der jährlichen Niederschläge. Das Klima und vor allem die Niederschläge weisen jedoch große Unregelmäßigkeiten auf. Anormale Trockenheiten, überreichliche Regen und Hagel bedrohen immer wieder die Ernten und sorgen für Hungersnöte.
Kultur
Kultur
Musik, Tanz und Poesie in einheimischer Sprache sind wichtige Kunstformen in Ruanda. Prosa, Theater und bildende Künste sind traditionell weniger ausgeprägt. An Kunsthandwerk sind zum Teil sehr fein ausgearbeitete Flechtarbeiten typisch. In jüngerer Zeit werden auch Werke von Malern verbreitet.
•Nationalfeiertag: 1. Juli, Tag der Unabhängigkeit von Belgien 1962
Politik
Politik
Ruanda ist eine Verfassungsrepublik. Die heutige Verfassung wurde 2003 per Volksabstimmung verabschiedet. Der Präsident wird in allgemeinen Wahlen bestimmt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, der Nationalversammlung und dem Senat. Die politischen Parteien versammeln sich im so genannten "Abstimmungsforum" (Forum de concertation), wo Beschlüsse im Konsens gefasst werden.
Die Justizeinrichtungen bestehen aus dem Obersten Gerichtshof (Cour Suprême), "la Haute cour de la République", den Provinzgerichtshöfen, den Gerichtshöfen der Distrikte und Städte, sowie speziellen Einrichtungen: Gacaca, Militärgerichten, etc .
Die heutige Politik ist stark von den Nachwirkungen des Krieges (1990-1994) und Völkermordes (1994), den wirtschaftlichen Problemen und der Unsicherheit in der Region geprägt.
Nach dem militärischen Sieg 1994 hat die "Ruandische Patriotische Front" (RPF) eine Koalitionsregierung ähnlich der bereits 1992 von Präsident Juvénal Habyarimana gebildeten etabliert.
Habyarimanas Partei, die von Hutus dominierte "Nationale Bewegung für Demokratie und
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