Rue FR
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Rue ist eine politische Gemeinde im Distrikt Glâne des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Rüw wird heute nicht mehr verwendet. Am 1. Januar 2001 wurden die vorher selbständigen Gemeinden Promasens und Gillarens nach Rue eingemeindet.
Geographie
Geographie
Rue liegt auf , 12 km südwestlich des Bezirkshauptortes Romont und 6 km südsüdöstlich von Moudon (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich auf einem Vorsprung am östlichen Talhang der Broye, an aussichtsreicher Lage rund 100 m über dem Flusslauf, im Südwesten des Freiburger Mittellandes.
Die Fläche des 11.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Molassehügellandes am Oberlauf der Broye. Die westliche Grenze bildet stets der Flusslauf der Broye, die sich mit einigen Mäandern durch die besonders im südlichen Teil bis zu 1 km breite Talebene schlängelt. Vom Talboden erstreckt sich der Gemeindeboden ostwärts über den sanft geneigten Hang bis auf die angrenzenden Molassehöhen, auf denen oberhalb von Vauderens mit der höchste Punkt von Rue erreicht wird. Dieser Hang wird durch eine Reihe kleiner Bäche zur Broye entwässert. Im nördlichen Bereich des Gemeindegebietes läuft der Vorsprung von Rue (bis ) vom Plateau bei Ursy nach Südsüdwesten aus und endet mit einem kleinen Felsplateau, auf dem das Schloss steht, gegen das Broyetal hin. An der Süd- und der S
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte wahrscheinlich im Jahr 1101 (nicht einwandfrei geklärt) unter dem Namen
Rouda. Später erschienen die Bezeichnungen
Rota (1147),
Rua la villa (1221),
Rou und
Roa (1237), danach
Roda,
Rotavilla und
Ruaz. Der Ortsname geht auf das lateinische Wort
rota (Rad) zurück.
Seit dem Mittelalter war Rue Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft, deren Burg vermutlich im frühen 12. Jahrhundert errichtet und 1155 als
Castrum Rote erstmals erwähnt wird. Die Herren von Rue waren Vasallen der Grafen von Genf. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den im Waadtland residierenden Baronen und den Savoyern in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg Rue von letzteren zweimal belagert. Ungefähr um 1260 kam die Herrschaft Rue unter die Oberhoheit von Savoyen. Sie wurde zu einer Kastlanei umgewandelt, die in zivilen und rechtlichen Angelegenheiten dem in Moudon residierenden Vogt der Waadt unterstand.
Unter den Savoyern wurde zwischen 1264 und 1271 das Städtc
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
An strategisch hervorragender Lage auf einem Felsplateau aus Molassesandstein wurde im frühen 12. Jahrhundert das Schloss Rue errichtet. Zu den ältesten erhaltenen Teilen gehört der massive viereckige Bergfried, dessen Form eindeutig in die vorsavoyische Zeit zurückreicht. Er beherrschte den nordöstlichen Teil der Anlage und bildet den einzigen Zugang zum Plateau. Gegen Westen ist das Anwesen durch einen Turm geschützt. Nachdem das Schloss bei den Belagerungen durch die Savoyer in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wieder instandgesetzt. Grössere Veränderungen wurden vorgenommen, nachdem Rue zum Vogteisitz bestimmt worden war. Die heutigen Wohngebäude im äussersten Südwesten an der Spitze des Plateaus wurden in der Zeit von 1618 bis 1630 im Stil der Renaissance errichtet. Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz.
Das Städtchen Rue wurde um 1270 innerhalb der äusseren Ringmauern des Schlosses gegründet. Es besitzt noch heute ein malerisches Ortsbild mit bemerkenswerter Bausubstanz. Die unterhalb des Schlosses stehende kat
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Wirtschaft
Wirtschaft
Rue war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts eine vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägte Gemeinde. Noch heute haben die Milchwirtschaft, die Viehzucht und der Ackerbau einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Zu den bedeutenderen Unternehmen zählen eine Sägerei und ein Betrieb der Transportbranche. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Moudon und Oron-la-Ville arbeiten.
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